Schlagzeilen SZ 156 erschienen

Am 17. Mai 2017 sind die Schlagzeilen SZ 156 erschienen und wurden / werden an die Vertriebsstellen und Abonnenten versandt bzw. können im Online-Shop der Schlagzeilen bestellt werden.

Das Schwerpunkt-Thema dieser Ausgabe lautet: „Schmerz ist geil – oder auch nicht“. Für die SZ 157 ist „SM und Kindererziehung“ als Schwerpunkt vorgesehen. Für die folgenden Schlagzeilen-Ausgaben sind folgende Themen geplant:

  • „Was halten Nicht-SMer von SM?“
  • „Männer und SM“
  • „Über das Scheitern der Spielbeziehung an der Liebe“
  • „Standortbestimmung ? Was bedeutet SM/Kink für mich?“
  • „SM – gestern und heute“
  • „SM und Fernbeziehungen“
  • „Absturz – Was ist, wenn die Session daneben geht?“
  • sowie Fortsetzungen von „Kontaktversuche“ und „Bondagepartner plaudern aus dem Nähkästchen“.

Nähere Infos zu den obigen Themen-Vorschlägen findet man unter
http://www.schlagzeilen.com/de/news/2533.htm.

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 12. Juni 2017.

Die Schlagzeilen-Redaktion freut sich bereits heute auf Deine/Eure
Beiträge zu den ob genannten Themen. Und für veröffentlichte Beiträge
gibt es nebst Belegexemplar auch ein Honorar – (kürzer als eine
Druckseite EUR 15,-, länger als eine Druckseite EUR 25,-).

Des weiteren beinhaltet diese Ausgabe folgende Beiträge:

  • Vorweg: Sprachverwirrung oder Klarstellung?
  • Briefe
  • Impressum
  • Vorstellung: Rose – Ausstellung in der Villa Herzblut
  • Forum: Mantel der Verschwiegenheit
  • Comic: Doris Daydream
  • KunstWerk: Julia Helmer
  • Termine
  • Gesprächsgruppen und Arbeitskreise
  • Kolumne „Schlaglicht“: (Mein (geheimes)berufliche Doppelleben
  • Psychokiste: Reise durch die Geschichte der Polyamorie – Teil 3
  • Medien
  • Neues
  • Das non-consensual der Sklavenzentrale: Kommunikation
  • Kontakt
  • Das Letzte Wort
  • Geschichten: 4 an der Zahl
  • Centerfold: Roman Kasperski

Schlagzeilen SZ 156
100 Seiten, vierfarbig
Verkaufspreis 15,90 EUR
ISSN 0948-6941

Schlagzeilen/Charon-Verlag Grimme KG
Postfach 30 4199, 20324 Hamburg
Tel.: +49(0)40-313290
Fax: +49(0)40-313204
Web: http://www.schlagzeilen.com/
E-Mail: redaktion@schlagzeilen.com

Quelle: SWL

Leipzig 02.06.2017 – 05.06.2017 26. Wave Gotik Treffen (WGT)

In der Zeit vom 2.- 5. Juni 2017 – also wie traditionell am Pfingstwochenende – findet in Leipzig das diesjährige Wave Gotik Treffen (WGT) statt.

Viele SM-Leute hören Dark Wave und Gothic beim Spiel, Gothics machen SM, sie- lieben dieselbe Kleidung und Accessoires. So fühlen sich 25 % der befragten SM-Leute sich in der Gothic-Szene heimisch und immer noch 17 % bei den Metal-Heads. So wie SM ist auch Gothic meist nicht nur modische Randerscheinung, sondern bestimmt das Leben in vielfältiger Weise, ganz besonders in Musik, Kunst, Film und Literatur. Und all dies findet sich auf dem WGT.

Aktuell haben 178 Bands und Künstler (Stand vom 17.5.17) ihre Teilnahme zugesagt.

Auch in diesem Jahr wird der Charon Verlag – die Schlagzeilen – auf dem WGT vertreten sein. Der Stand, der von Geli und ihrem Team betreut wird, ist auf dem AGRA-Gelände in der Ausstellerhalle. Wie immer hinten links in der Ecke unter dem großen Schlagzeilen-Banner. Nähere Infos hierzu findet man im Newsbereich der Schlagzeilen unter http://www.schlagzeilen.com/de/news/3045.htm.

Nähere Einzelheiten zum aktuellen Programm (Auftrittstermine und Auftrittsorte) bzw. Infos zum Kartenverkauf findet man auf der unten angeführten Website bzw. in der Mobile-App „WGT Guide“ (Download via Google Play bzw. App Store).

Für weitere Infos:

Hauptveranstaltungsort: agra-Veranstaltungsgelände Bornaische Str. 210, 04279 Leipzig
Web: http://www.agra-veranstaltungsgelaende-leipzig.de/

Veranstaltungs-HP: http://www.wave-gotik-treffen.de/
E-Mail: info@wave-gotik-treffen.de
Tel: 49 (0)341 212 0862 bzw. +49 (0)371 560 460

Link zur App „WGT-Guide“: http://www.wgt-guide.de/

Quelle: SWL

München BoundCon XIV vom 25.05.2017 – 28.05.2017

In der Zeit vom 25. bis 28. Mai 2017 findet in München die „BoundCon
XIII“ statt. Veranstaltungsort ist auch in diesem Jahr:

Zenith – Die Kulturhalle
Lilienthalallee 29, 80939 München
Web: http://www.zenith-muenchen.de/

Nachstehend die wichtigsten Infos auf einen Blick:

Ausstellungsfläche: rund 5000 qm

Aktuell haben über 100 Aussteller, unter anderem auch die
Schlagzeilen/Charon Verlag, sowie über 40 Models ihre Teilnahme zugesagt.

Im Rahmen der BoundCon werden folgende Workshops angeboten:

– Nr. 1: – Nr. 01 Freitag 16:00 ? 18:00 Sprache: Deutsch
Matthias Grimme ­ Workshop ?Hauen, Schläge & Painplay?

– Nr.02 Freitag 20:00 ? 22:00 Sprache: Deutsch
Vinciens & Kenyade ? Workshop Shibari ? weiterführende Techniken

– Nr. 03 Samstag 13:00 ? 15:00 Sprache: Englisch
Ligatio ? Getting speed into Bondage: Tips & tricks

– Nr. 04 Samstag 16:00 ? 18:00 Sprache: Englisch
Yoroi Nicolas ? Ippon­nawa ­ Yoroi­Ry

– Nr. 05 Samstag 19:00 ? 21:00 Sprache: Deutsch
Matthias Grimme ? ?BDSM Praktiken & Needle Play ? Tipps & Sicherheit?

– Nr. 06 Sonntag 12:30 ? ca.15:30 Sprache: Englisch
La Quarta Corda ? Keibatsu ? Rope for Torture (Extra: ca. 3 Stunden!)

– Nr. 07 Samstag 16:00 ? 18:00 Sprache: Englisch
Stefano Laforgia ? Tobutsuru Hip Harness

– Nr. 08 Samstag 19:00 ? 21:00 Sprache: Englisch / Deutsch
Maksim Kalahari – ?Double column tie: the easy in the difficult?

– Nr. 09 Sonntag 12:10 ? ca.14:10 Sprache: Englisch
Yoroi Nicolas ? ?Rope ? a way to inspire Motion?

– Nr. 10 Sonntag 15:00 ? ca.17:00 Sprache: Deutsch
Matthias Grimme ? ?BDSM Praktiken & Needle Play ? Tips & Sicherheit?

Die Teilnahmegebühr beträgt 30,- EUR für Einzelteilnehmer bzw. 60,- EUR
für ein Paar. Pro Workshop können max. 10 bzw. 20 Personen teilnehmen.
Nähere Infos zu den einzelnen Workshops inkl. Anmeldemöglichkeit findet
man auf der Veranstaltungswebsite (s.u.).

Abgerundet wird diese Veranstaltung durch tägliche Shows.

Die bereits zur Tradition gewordene Aftershowparty „Sub Rosa Dictum“
findet am Samstag, den 27. Mai ab 22:00 Uhr im Kesselhaus (s.u.) statt.

Zum ersten Mal werden in diesem Jahr in 6 Kategorien BoundCon Awards
verliehen. Das Voting läuft bis 14. Mai 2017 unter
https://gleam.io/2eihE/boundconaward.

Öffnungszeiten
Donnerstag, 25.05.2017 14.00 – 22.00 Uhr
Freitag, 26.05.2017 14:00 – 24:00 Uhr
Samstag, 27.05.2017 12:00 – 23:00 Uhr
Sonntag, 28.05.2017 12:00 – 17:00 Uhr

Eintritt:
1 Tages Ticket (Fr.o.Sa.): Vorverkauf EUR 25,-
4 Tage Ticket: EUR 65,- (nur Vorverkauf)
Sonntag-Tagesticket EUR 10,- (nur an der Tageskasse)
Standart Tickets sind, sofern nicht vorher ausverkauft, auch an der
Tageskasse direkt an der Halle erhältlich
Weitere Infos zu den Tickets siehe WWW

Für weitere Infos:
Web: http://www.boundcon.com
E-Mail: info@boundcon.com
„Sub Rosa Dictum“: http://www.subrosadictum.de/

Quelle: SWL

 

Gutes BDSM-Portrait in Süddeutscher Zeitung

Die Süddeutsche Zeitung berichtete bereits am 24.04.2017 über eine Mitorganisatorin des Münchner Stammtisches der SMJG in einem gelungenen Portrait über deren Beziehung. Die Beziehung der Beschriebenen „Coco“, das Kennenlernen über den Stammtisch, Themen einer gelingenden BDSM-Beziehung, sowie der Insider-Blick auf Shades of Grey wird auf unaufdringliche Weise thematisiert.

Der gelungene Artikel (mit authentischer aber ebenso unaufdringlicher Bilderstrecke) ist unter
http://www.jetzt.de/besitz/bdsm-einblick-in-eine-beziehung noch Online abrufbar. Glückwunsch an die Münchner SMJG!

Quelle: SWL

Rückschau SundMehr „Was macht Schmerz geil?“ – Gast: Psychiater und Ethnologe

Zwanzig Besucher trafen sich im Gesprächskreis SundMehr am 28.04.2017 zum Thema „Was macht Schmerz geil?“ Gast zum Thema, war Ethnologe und Psychiater Prof. Dr. med. Dr. phil. Peter Kaiser, der im Juli 2016 ein Buch „Heilige Qual und die Lust am Schmerz – Spiritualität und Sadomasochismus“ veröffentlicht hatte.

Für einige Teilnehmer überraschend, wurde die Vorstellungsrunde mit der Gretchenfrage „Wie hältst Du’s mit der Religion?“ verbunden, was dem Gast, der eine seiner Doktorarbeiten dem Thema „Religion in der Psychiatrie“ gewidmet hatte, Aufschluss über die Hintergründe der Anwesenden geben sollte – spannt seine jüngste Buchveröffentlichung doch einen Bogen von Spiritualität zu Sadomasochismus. Bei den Statements der Anwesenden zeigte sich, dass sich fast jeweils ein Viertel der Anwesenden als explizit gläubig und ebenso viele als atheistisch oder nicht gläubig empfanden, wobei ein Mittelfeld in die eine oder andere Richtung tendierte; z.T. auch ohne feste Definition, ob ein vorhandener Glaube den christlichen- oder kirchlichen Vorstellung entspricht. Als nach der Vorstellungsrunde eine Rezension der wissenschaftlichen Arbeit angelesen wurde und der Religionswissenschaftler Peter Kaiser das Wort bekam, erläuterte er gleich, dass auch er die Vorstellungsrunde peinlich empfand, was der Erfahrung entspräche, dass es bei Befragungen zwei
Tabuthemen gäbe: die Sexualität und die Religion. Dennoch träfen wir uns hier und immer wieder kämen beide Themen zur Sprache.

Mit Bezug auf das Vorstellungs-Statement eines Teilnehmers, der beschrieben hatte, dass er schon als Kind museale Ausstellungen mit kirchlichen Märtyrern faszinierend fand, erläuterte er, dass hierbei kennzeichnend gewesen sei, dass er wohl keine detaillierten Abbildungen von Geißlern gesehen habe. Dies sei dem Umstand geschuldet, dass Märtyrer eben schnell getötet und dann auch schnell heiliggesprochen worden seien. Mangels Christenverfolgung, wie in der ausklingenden Antike, gab es zudem die Möglichkeit des Martyriums nicht und sich in aufwändiger und publikumswirksamer Weise selbst zu kasteien sei bevorzugt Sache von Personen aus der mittelalterlichen Oberschicht
gewesen: viele Mystiker seien aus dem Adelstand gekommen. In Zeiten, in denen weniger bemittelte Menschen sich keine Ablasszahlungen leisten konnten, seien diese auf die Idee gekommen, im Nachvollzug des Leidens Christi Vergebung der Sünden zu suchen – zumal im Mittelalter die Angst vor der Verdammnis und dem Fegefeuer groß gewesen sei. Anfänglich stand die Kirche den Geißlern positiv gegenüber, da diese das Leiden im Namen Christi befürwortete. Erst als die Geißler zunehmend unabhängig auch von den Geboten der Amtskirche agierten und deren Autorität in Frage stellten, wurde die Bewegung, die sich von Norditalien ausbreitend immer weitere Bevölkerungsschichten erfasst hatte, von Rom mit Verboten belegt.

Mit Bezug auf sein Buch, meinte der Gast dann, dass es ihm weniger um dessen Vorstellung ging, als darum, mit uns ins Gespräch zu kommen. Dazu schlug er vor, die Zusammenfassung im hinteren Teil gerafft vorzulesen und bat die Runde um Rückfragen, zur jeweiligen Erläuterung seiner Grundaussagen:

Der sexuelle Trieb sei kaum unterdrückbar und kann zu einer Gefährdung des Zusammenhalts von sozialen Gruppen führen. Darum wird er von den meisten religiösen Gemeinschaften eingeschränkt oder kontrolliert – weil er eben nicht das Sozialverhalten stärkt, sondern die Fortpflanzung sichert (letztlich die Weitergabe der eigenen Gene [Anm. J.W.]). Die Vorstellung von ganz offenen Beziehungen, bei indigenen Völkern, die aus der Runde eingeworfen wurde, verwies Kaiser in das Reich der Ammenmärchen, wobei die Ehe hier oft eine Funktionsgemeinschaft sei und nicht unbedingt eine lebenslange Zweierbeziehung. Auch wirklich matriarchale Gesellschaften gäbe es weltweit nicht mehr. Bei einer sich kurz entspinnenden Diskussion wurde der Unterschied einer Matri-Linearen
Beziehung und eines Matriarchats erläutert. Zudem: wo es letztere gab, waren die „Außenminister“ und für Kriegführung zuständigen Obrigkeiten immer männlich gewesen – da es hier schlichtweg auch um Körperkraft gegangen sei.

Religiöse Gemeinschaften, fuhr der Ethnologe dann weiter mit der Zusammenfassung seiner Hauptaussagen fort, bei denen das Wohl des Individuums höher gilt, als das der Gemeinschaft, bilden hier die Ausnahme (z.B. der Daoismus), bezüglich der Einschränkung der Sexualität. Sexualität wird darum auch oft als Hemmnis für spirituelle Entwicklung betrachtet und Religion als Hemmnis für Sexualität. Im Vergleich mit anderen Religionen hat allerdings das Christentum die Sexualität in besonderem Maße geächtet – und dadurch ausgerechnet auch überhöht.

Schmerz, der nicht als unangenehm erlebt wird, kann lustvoll erlebt werden (wie beim Kratzen eines Mückenstiches). Es kommt also immer auf den Kontext an, wie die Schmerzerfahrung bewertet wird.

Sexualität könne durchaus auch zu einem „Unio Mystica“ Erlebnis führen – einem Gefühl der Entgrenzung, fast wie in Trance, das oft verglichen wird, mit einer Verschmelzung mit „dem Göttlichen“. Darum könne sie auch spirituell werden.

Ausgesprochen schwer war es an diesem Abend, Prof. Dr. Dr. Kaiser’s äußerst lebendigem Vortrag für diese Rückschau zu notieren. Immer wieder flossen humorvolle Beispiele ein, wie das für die Aussage, dass auch bei uns für eine positive Schmerzbewertung ein Bezugsrahmen notwendig ist, der ein überschaubares, kontrollierbares Restrisiko übrig lässt. Selbst wenn viele von uns angeben, gerne ganz hilflos sein zu wollen. Zur Situation, wenn sich Sadomasochisten bei einer SM-Session „nadeln“ lassen wollen, beschrieb Kaiser, was einem Passiven für Gedanken durch den Kopf schießen könnten, der mit verbundenen Augen da liege und höre, wie jemand sagt „Oh, die ist mir jetzt runtergefallen“ und ein anderer „die kann man ja nochmal nehmen“ Und leicht erheitert bestätigte das Gros der Anwesenden dass dann erotische Gefühle eher verfliegen.

Zum Thema der Neurotheologie meinte Kaiser, dass es diese eigentlich gar nicht gebe. Die entsprechenden Forschungen seien Anfang des Jahrtausends von interessierten, evangelikalen Kreisen in den USA finanziert worden, wohl um eine Art Gottes-Beweis, oder zumindest den Sitz der Seele zu finden. Dennoch habe man nun die Ergebnisse und weiß, in welchen Hirnregionen Zustände bei Meditation und anderen entgrenzenden Erfahrungen aktiviert werden – allerdings eben nicht nur bei der Vorstellung eines konkreten Gottesbildes (wie beim christlichen Gebet), sondern auch bei der angestrebten „Nulllinie“ bei einer meditativen buddhistischen Versenkung – bei der eben keine Anhaftung an konkrete Bilder stattfinden soll – sondern das Eintauchen in ein „Nichts“. Und an „Nichts“ zu denken, sei alles andere als einfach. Auch hier kam es zu eher heiteren Kommentaren Anwesender, die meinten Leute zu kennen, die hierin selbst im Alltag eine natürliche Begabung zeigten. Tatsächlich würden die entsprechenden Hirnregionen nicht nur bei Situationen, die eine Entgrenzung und latente räumliche Desorientierung zur Folge haben können, sondern auch beim Orgasmus aktiviert.

Zur Frage, was nun „Schmerz geil“ mache, verwies der Psychiater auf die Dopamin-Ausschüttung im Gehirn. Endorphine allein seien es nicht, denn diese würden Schmerzunempfindlich machen. Dopamin docke an dieselben Rezeptoren an, wie Kokain und führe zu einer starken Lust auf Neues, bei einschätzbarem, bekannten Restrisiko, bezogen auf die bevorzugte Erfahrung. Durch Wiederholung kann ein Lust-Kick entstehen – fast wie bei einer Sucht. Bungee-Jumper würden auch nicht unbedingt auf einen Fallschirmsprung überwechseln, sondern könnten davor auch größte Angst haben.

Aus der Runde wurden Erfahrungen aus einer intensiven „Flag-Session“
beschrieben: Die Anwesende, die davon berichtete, sei wie in Trance heimgefahren und hätte zu Hause nicht mehr gewusst, wie sie den Weg bewältigt habe (und schwor sich, nie mehr nach einer solchen Session Auto zu fahren). Kaiser führte dies auf den Zustand einer „Alertness“ zurück, wie nach einem Unfall, wenn Verletzte sich an den Hergang nicht mehr erinnern können. Das Gehirn ist noch ganz damit beschäftigt, das Geschehen zu verarbeiten. Man ist hellwach, jedoch auf wenige Informationskanäle focussiert. Durch Erinnerung kann dies länger wachgehalten werden. Auch, in dem man bei der Autofahrt auf der entsprechenden Körperstelle sitzt und sie schmerzhaft spürt. Der Reiz ist immer noch da, wird nacherlebt und das Gehirn konzentriert sich darauf. Weitere Fragen ergaben sich zu den Zuständen, überhaupt nach einer Session. Bei als angenehm empfundenen Körperberührungen wird das Hormon „Oxytocin“ ausgeschüttet, das in der Regel die Bindungsgefühle der Beteiligten stärkt. Dass dies nach einem Orgasmus kürzer ist, als nach einer SM-Session, führt Kaiser darauf zurück, dass die Zeit, die für das Geschehen aufgewendet wird, bei SM ja auch viel länger ist, als beim als normal empfundenen Sex. Dreht sich hier die Aktivität um mehrere Minuten, scheint es bei SM doch um Stunden zu gehen. So sei die Erinnerung dadurch intensiver und das Geschehen bliebe auch länger im Gedächtnis. Aus der Runde wurde die Vermutung geäußert, dass viele Masochisten darum auch so stolz auf ihre „Spuren“ seien, weil sie ein intensiveres Nacherleben ermöglichen.

Auch nachdem am Ende des moderierten Teiles noch der Schluss der Rezension verlesen und der eloquente Gast verabschiedet wurde, wollten die Besucher Prof. Dr. Dr. Kaiser kaum gehen lassen und diskutierten noch lange, teils in Einzelbeispielen, teils allgemeiner Art religionswissenschaftliche Themen, teils weitere Aspekte der Schmerzwahrnehmung. Die Rückfrage einer Anwesenden, wie es denn mit der Thematik sei, was die Lust ausmacht, anderen Schmerzen zuzufügen, machte Auffällig, dass diese zwar zugehörige, aber doch ganz andere Frage im Kontext des Geschehens, nicht erörtert worden war. Zumindest die Anfrage ergab sich daraus, ob der Gast bereit wäre, dieser Thematik einen eigenen Abend bei uns zu widmen.

Eine ausführlichere Rezension , als die am Abend angelesene, findet sich hier.

www.sundmehr.de in Kooperation mit AK SMuC: www.sm-und-christsein.de

Quelle: SWL

Wien: Termine im SMart Café – Mai 2017

Ausstellung derzeit: RoteDiamantin, Eintritt frei, kein Dresscode – Ausstellung bis 25.5.2017

Do, 4.5., ab 20 Uhr in der Kammer: Bondage Jour Fixe, veranstaltet von
Libertine Wien: 0664/4883112 (Mo+Mi 18-22 Uhr, Sa 10-20 Uhr), bondjf@libertine.at, www.libertine.at, Eintritt frei, Kein Dresscode, Kammer von 20-2 Uhr reserviert exklusiv für Bondage Jour Fixe-TeilnehmerInnen, jeder 1.Do im Monat

Fr, 5.5., ab 19 Uhr im 2.Raum und in der Kammer: tdsol4ever-Paartreff – Ein Treffen von Pärchen, die Ihre SM-Neigung in einem netten Rahmen, innerhalb eines Freundeskreises, außerhalb der eigenen vier Wände, erleben und ausleben möchten. In einem derartigen Rahmen sind Dinge möglich, die das Spiel zu zweit erweitern – oft fehlt eine dritte Hand oder ist ein notwendiges Spielzeug nicht vorhanden. Genauso werden Gespräche untereinander hoch geschätzt, die auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt basieren. Wir freuen uns auf Paare aller Konstellationen. Das Outfit der Einzelnen sollte dem Anlass angemessen sein – gerne wird Fetischkleidung gesehen.
Der 2. Raum (Raucher) sowie die Kammer sind exklusiv für die teilnehmenden Paare reserviert. Jeden 1. Fr. im Monat. Anmeldung und Info: paartreff@tdsol4ever.net

Sa, 6.5., ab 21 Uhr im ganzen Lokal: SMart Extreme Party – Motto: Tag der
Arbeit, Beruf, Job, … , Strict Dresscode: in Lack, Leder, Latex, Gummi, Uniform, CrossDressing, Fantasy, Metall, Korsett, Kinky … oder passend zum Motto – keine Alltagsbekleidung, Eintritt 9 € je Person (Eintritt frei für SMJG-, Alumni-, Youngblood- und Liebsein-Leute), SMart Extreme Party – jeder 1.Samstag im Monat

Do, 11.5., ab 20 Uhr im 2.Raum und in der Kammer: Stammtisch SMarties Wien, Eintritt Frei, Kein Dresscode, Kammer von 20-2 Uhr reserviert exklusiv für SMarties-Stammtisch-TeilnehmerInnen, jeder 2.Do im Monat, Wir sind ein Haufen von bunt zusammengewürfelten Menschen, die das Interesse an BDSM vereint. Unsere Interessen sind breitgefächert und daher nicht in ein bestimmtes SM-Klischee zu stecken. Wirklich jeder ist hier willkommen und wird liebevoll aufgenommen. Weitere Infos:
https://www.sklavenzentrale.com/?act=group&circle=AT1060f&unalert=20160808194105
oder http://smarties-stammtisch-wien.joyclub.de/

Fr, 12.5., ab 20 Uhr im 2.Raum und in der Kammer: FemDom-Abend für dominante/sadistische Frauen (auch TVs) und devote/masochistische Männer, Frauen und TVs – alle sind gleichermaßen willkommen. Jeden 2. Freitag im
Monat, ab 20:00 Uhr – Für diesen Abend sind sowohl die Kammer des SmartCafes als auch ein „Plaudertisch“ im zweiten Raum reserviert. Während die Kammer ab 20 Uhr (Ende 2 Uhr) ausschließlich dem strengen Spiel der FemDoms mit ihren Subs dient, können sich am Tisch im zweiten Raum alle Teilnehmer/innen, egal mit welcher Neigung, auf gleicher Augenhöhe kennenlernen, austauschen und unterhalten. Solo-Subs sind herzlich willkommen – wir sind aber keine Dommen-Partnervermittlung! Dresscode für
Subs in der Kammer: Halsband (kann kostenlos ausgeborgt werden). Zumal für die Subs in der Kammer lediglich der Boden als Sitzplatz gilt, ist die Mitnahme eines Kissens empfehlenswert. Wenn du Sub bist und noch Fragen
hast wende dich bitte an: lehrlingtiro@gmail.com Wenn du Domme bist und
noch Fragen hast wende dich bitte an: ladysusanna2012@gmail.com

Sa, 13.5.: ab 15 Uhr: SM+Fetish-Flohmarkt – Kaufen und Verkaufen von SM/Fetisch-Sachen aller Art (Gewand, Toys, Videos, Bücher, Magazine, …), Eintritt frei, kein Dresscode, Verkaufsplätze für VerkäuferInnen kostenlos – keine Miete oder Provision – Bitte um Reservierung eines Platzes: persönlich im SMart Café oder Tel: 01-5857165 oder email: info@smartcafe.at

Di, 16.5., ab 20 Uhr im 2.Raum und in der Kammer: Libertine Stammtisch,
veranstaltet von Libertine Wien: www.libertine.at , Eintritt frei, kein Dresscode, Kammer von 20-2 Uhr reserviert exklusiv für Libertine
Stammtisch-TeilnehmerInnen, Achtung: im 2.Raum darf nicht geraucht werden, jeder 3.Di im Monat

Mi, 17.5., ab 19 Uhr im 2.Raum: Female Experience – Frauenstammtisch, Reden, informieren, plaudern, quatschen, austauschen und tratschen über BDSMiges und Nicht-BDSMiges. Offener monatlicher Treffpunkt für Frauen, powered by Sam. Willkommen sind alle Frauen, die sich für BDSM interessieren, egal welcher Richtung, Neigung, Erfahrung oder Vorliebe.
Eintritt frei, Kein Dresscode, Women only. Anmeldung nicht notwendig.
Kontakt an Sam: Kerker_aus_Kristall@gmx.at Jeder 3. Mittwoch im Monat.

Mi, 17.5., ab 19 Uhr in der Kammer: Shibari-Workshop für Anfänger, Dieser Workshop richtet sich an jene, die die japanische Form der erotischen Fesselung kennen lernen wollen. Dem Teilnehmer werden die verwendeten Materialien, die Technik und der besondere Umgang mit dem Partner nahe gebracht und Grundkenntnisse der östlichen Fesselung vermittelt. Basis für den Kurs bilden die Techniken nach Osada Ryu welches von dem in Japan lebenden und wirkenden Bakushi Osada Steve entwickelt wurden. Kursinhalte:
– theoretische Einführung in Shibari und Geschichtliches – Anatomie und Sicherheit – Umgang mit dem Seil – Handgelenksfesselung und zwei Formen der Handschelle – Einseiltechniken (Ipponnawa) – Oberkörperfesselung (2 Seil-Takatekote) – Kombination der erlernten Techniken – Das Hauptaugenmerk liegt bei der sauberen und sicheren Durchführung der Fesselungen. Die meiste Zeit wird dabei für das Erlernen der Oberkörperfesselung (Takatekote) aufgewendet. Während des Workshops ist
switchen (tauschen der Rollen) NICHT gestattet. Das bedeutet: Einer fesselt, der andere ist der Gefesselte. Seile werden kostenlos für die Dauer der Schulung zur Verfügung gestellt. Ansonsten können eigene Hanf- oder Juteseile mit 6mm Durchmesser und 7 bis 8m Länge verwendet werden.
Für den Anfänger-Workshop werden 3 Seile benötigt. Es wird darauf hingewiesen, dass jeder Fessler für sich und seinen Partner die
Verantwortung trägt. Dauer: 4 Stunden inkl. Pause – Teilnehmer: max. 7
Paare – Vorkenntnisse: keine erforderlich – Kleidung: Sportbekleidung –
Vortragende: Vinciens & Kenyade, veranstaltet von Vinciens,
http://www.vinciens.com Email: info@vinciens.com , jeder 2.Mi im Monat

Do, 18.5., ab 20 Uhr im 2.Raum: Wiener Latexstammtisch, veranstaltet von Latexstammtisch, www.latexstammtisch.at.tf, Eintritt Frei, Kein Dresscode,
Achtung: im 2.Raum darf nicht geraucht werden, jeder 3.Do im Monat

Fr, 19.5., ab 21 Uhr im 2.Raum: Stammtisch Circle of Black – Der Circle of Black lässt in Wien die altbewährte Tradition von Dominanz und Devotion, von Macht und Schmerz wieder aufleben. Der Zirkel verpflichtet sich den Gepflogenheiten der alten Schule. Der Circle of Black ist ein geschlossener MaleDom/FemSub-Spielzirkel und kann ausschließlich mit
Einladung besucht werden. Dresscode für Herren: Anzug und Krawatte, für
Damen: begehbar. Interessenten können ihre Bewerbung an CircleOfBlack@gmail.com senden. Dem Circle of Black steht an diesem Abend ein Tisch im zweiten Raum, sowie exklusiv die Kammer zur Verfügung. jeder 3.Freitag im Monat.

Sa, 20.5., ab ca. 22 Uhr im 2.Raum und in der Kammer: SMJG, Die Kammer ist von 22-4 Uhr exklusiv für SMJG-Stammtisch-TeilnehmerInnen reserviert.
Info: www.smjg.org

Donnerstag, 25.5., Feiertag / SMart Café 18-2 Uhr geöffnet

Do, 25.5., ab 20 Uhr in der Kammer: Shibari-Training, (Eintritt jederzeit
bis ca. 23:00 möglich), Teilnahmeberechtigt sind alle Freundinnen und Freunde der japanisch inspirierten Fesselung. Freies Fesseln nach asiatischem Stil unter Aufsicht von Vinciens. Obwohl kein Workshop können interessierten Anfängern die Grundfesselungen beigebracht werden. Als Seilmaterial werden Jute- bzw. Hanfseile in einer Länge von ca. 8 Metern und einem Durchmesser von ca. 6 mm benötigt. Die Seile können an dem Abend gratis ausgeliehen werden. Anmeldung ist keine erforderlich, aber wünschenswert wenn Seile benötigt werden. Unkostenbeitrag, Kammer von 20-2
Uhr reserviert exklusiv für Shibari-Training-TeilnehmerInnen, Achtung: im 2.Raum darf nicht geraucht werden, veranstaltet von Vinciens,
http://www.vinciens.com Email: info@vinciens.com , jeder 4.Do im Monat

Fr, 26.5., ab 19:30 Uhr im ganzen Lokal: Vernissage Eintritt frei, kein Dresscode

Sa, 27.5., ab 20 Uhr im 2.Raum und in der Kammer: YoungBlood – jeden 4.
Samstag. Der Stammtisch versteht sich als Plattform für junge (und jung gebliebene) Erwachsene. Es ist ein Platz zum Tratschen, für den Meinungs- und Erfahrungsaustausch und natürlich auch dafür unsere Neigungen auszuleben. Für die Dauer des Stammtisches ist die Kammer des SMart Cafés exklusiv für YoungBlood-Stammtischteilnehmer reserviert. Warum gibt es diesen neuen Stammtisch, gibt es nicht schon genug? Nun ja, die stetig steigende Zahl an jungen Menschen, die interessiert an BDSM sind und die Stammtische aus allen Nähten platzen lässt, hat uns dazu gebracht, aktiv zu werden. Wir sind davon überzeugt, dass die Wiener Szene ein weiteres Angebot für junge Leute verträgt.
Wer sich als junger (und jung gebliebener) Erwachsener sieht, ist herzlich eingeladen mit uns ein paar schöne Stunden zu verbringen. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig, über eine kurze Mail würden wir uns aber dennoch sehr freuen damit wir ungefähr abschätzen können, wieviele Personen kommen werden.
Organisiert wird der YoungBlood Stammtisch von Stoffl, Yasmin und Sven im
Rahmen der Libertine Wien. Kontakt: youngblood@libertine.at

SMart Café 1060 Wien, Köstlergasse 9 Di-Do 18-2 Uhr, Fr+Sa 18-4 Uhr, So+Mo zu
Tel: 01-5857165 info@smartcafe.at
http://www.smartcafe.at
https://www.facebook.com/SMartCafeWien
https://fetlife.com/groups/78785

Quelle: SWL

Schlagzeilen-Kolumne: Wunsch und Realität

Vor einigen Jahren gab es in vielen Städten Deutschlands SM-Cafés. Nachdem sie nach und nach schließen mussten, war das Gejammer in der Szene groß. Auch so manche lange Jahre erfolgreiche und geliebte SM-Party schloss in den letzten Jahren ihre Pforten.

Nun könnte man mutmaßen, es hätte an den Konzepten gelegen. Aber ich habe eher gehört, dass etwa die Hamburger Cafés schlicht und einfach an zu geringem Umsatz gelitten haben. Gäste kamen, aber die hielten sich an einer Cola fest.

Große Veranstaltungen scheinen nur zu überleben, wenn sie sich für die Fashion-Fetisch-Szene oder die Swinger-Szene öffnen, von den SM-Leuten wird niemand satt …

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