Aufhebung der Indizierung von „Der Leibwächter von Gor“

Der Leibwächter von GorMit Entscheidung vom 18. September 2012 wurde durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) das Taschenbuch „Der Leibwächter von Gor“ aus der Liste der jugendgefährdenden Medien gestrichen.

Titel: Der Leibwächter von Gor
Autor: John Norman,
Taschenbuch Nr. 4179 Reihe Fantasy, Wilhelm Heyne Verlag, München

Die Indizierung erfolgte durch Entscheidung Nr. 3064 (V) vom 16. Oktober 1987, bekannt gemacht im Bundesanzeiger Nr. 205 vom 31. Oktober 1987 wegen „sittlicher Gefährdung von Kindern und Jugendlichen“, etwaiger „Frauendiskriminierung“ sowie würde dieses Werk einen Anreiz für „Gewalttätigkeiten gegen Frauen“ darstellen.

Die Aufhebung der Indizierung erfolgte lt. Entscheidung Nr. A 265/12 vom 17. September 2012 (Pr.674/12).

Quelle: Pornoanwalt

Schlagzeilen-Kolumne: Geschichtsstunde

Wenn man sich heute die SM-Szene und all jene, die von sich behaupten, mit der Szene nichts zu tun zu haben (trotzdem ein Profil auf dieser oder jenen SM-Community-Seite pflegen und auf Partys gehen) so anschaut, dann erinnert mich das stark an die Entwicklung der schwulen Szene in den Jahren nach dem Jahrtausendwechsel:
Für jede Abart der Nebenliebe eine eigene Nische, bloß nicht auffallen, sondern sich in spießbürgerlicher Normalität einrichten, lieber Chat und SMS statt Realkontakt.
Dass das alles mal ganz anders angefangen hat, weiß kaum noch jemand der in den letzten zehn Jahren dazu gekommen ist, sein Coming-out als Sadomasochist hatte oder …

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Diplomarbeit „Sadomasochismus und S/M 1991“ im Web abrufbar

Carsten Kulla (Mitgründer der Gruppe SMile Marburg) hat kürzlich seine aus dem Jahre 1991 stammende Diplomarbeit

„Sadomasochismus und S/M 1991 Die Funktion der Subkultur für die Identitätsbildung“

auf seiner Website (s.u.) veröffentlicht.

Für den Abschluss seines Studiums der Erziehungswissenschaften reichte er damals seine Arbeit mit dem Titel „Die Funktion der Subkultur für die Identitätsbildung – Probleme der Erwachsenenbildung“ ein.

Warum er ausgerechnet S/M als Thema für seine Diplomarbeit gewählt hat führt er im Vorwort aus dem Jahre 2012 unter anderem an:

„(..) Doch über S/M schreiben zu können, war für mich die einzigartige Chance, mich 6 Monate lang intensivst mit gerade dem Thema auseinandersetzen zu dürfen, dasmich damals 1991 am meisten beschäftigte und sozusagen zu meinem Lebensthema geworden war.Ich hatte schon immer – oder zumindest solange ich zurückdenken konnte – entsprechende Phantasien, und wie so viele hatte ich mich lange Jahre nicht getraut, mit anderen darüber zu sprechen (..)

Rückblickend bewertet er seine Arbeit mit den Worten:

„Zusammenfassend lässt sich behaupten, es hat sich gelohnt, dass damals ein paar wenige angefangen haben, sich dafür zu engagieren. Und es hat sich für mich persönlich ebenso gelohnt, dass ich mich damals getraut habe, diese Arbeit zu schreiben, auch wenn das Ergebnis sicherlich besser hätte ausfallen können. Aber vielleicht gibt es ja auch heute (wie immer wieder in all den Jahren dazwischen) wieder Leute, die sich in einer Bachelor-Arbeit o. ä. wissenschaftlich mit dem Thema auseinandersetzen möchten. Bedarf gäbe es genug. Und kann meine Arbeit sie dazu ermutigen oder gar dabei unterstützen. Ich würde mich darüber freuen“.

Im Nachwort kam er bereits 1991 zu folgenden Schlußfolgerung:

„Als Ergebnis dieser Arbeit lässt sich zusammenfassend festhalten, dass insbesondere subkulturelle Organisationsformen es SadomasochistInnen wesentlich erleichtern, zum einen entsprechende Gelegenheiten zu finden, ihre Sexualität innerhalb eines geschützten Raumes auszuleben, und zum anderen durch den Kontakt und Austausch mit Gleichgesinnten zu einer positiven Umwertung ihrer gesellschaftlich ansonsten stigmatisierten Neigungen zu gelangen. (..)

Kommentar: Mit dieser Diplomarbeit wird ein Einblick in die S/M-Szene Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrtausends gegeben und sie stellt für uns im Grunde auch ein zeitgeschichtliches Dokument dar.

Es wäre wünschenswert, wenn dies – zumindest zu einem kleinen Anstoß – zur Stärkung des Geschichtsbewußtseins der BDSM-Szene /-Subkultur führen würde.

Dadurch wird natürlich auch bewusst gemacht, dass für viele Menschen BDSM vor der Veröffentlichung von „Shades Of Grey“ einen gewissen Stellenwert besaß.

An dieser Stelle ein Danke an Carsten für seine geleistete Arbeit und die Zurverfügungstellung seiner Diplomarbeit.

für weitere Infos: Downloadlink der Diplomarbeit (841 KB PDF):
http://www.carschti.com/Sachtexte/Sadomasochismus_und_SM_1991.pdf
E-Mail an Carsten: liedermaching@carschti.com

Quelle: SWL

Diplomarbeit „Sadomasochismus und S/M 1991“ im Web abrufbar

Carsten Kulla (Mitgründer der Gruppe SMile Marburg) hat kürzlich seine aus dem Jahre 1991 stammende Diplomarbeit „Sadomasochismus und S/M 1991 – Die Funktion der Subkultur für die Identitätsbildung“ auf seiner Website veröffentlicht.

Für den Abschluss seines Studiums der Erziehungswissenschaften reichte er damals seine Arbeit mit dem Titel „Die Funktion der Subkultur für die Identitätsbildung – Probleme der Erwachsenenbildung“ ein.

Warum er ausgerechnet S/M als Thema für seine Diplomarbeit gewählt hat führt er im Vorwort aus dem Jahre 2012 unter anderem an: „(..) Doch über S/M schreiben zu können, war für mich die einzigartige Chance, mich 6 Monate lang intensivst mit gerade dem Thema auseinandersetzen zu dürfen, dasmich damals 1991 am meisten beschäftigte und sozusagen zu meinem Lebensthema geworden war.Ich hatte schon immer – oder zumindest solange ich zurückdenken konnte – entsprechende Phantasien, und wie so viele hatte ich mich lange Jahre nicht getraut, mit anderen darüber zu sprechen (..)“

Rückblickend bewertet er seine Arbeit mit den Worten: „Zusammenfassend lässt sich behaupten, es hat sich gelohnt, dass damals ein paar wenige angefangen haben, sich dafür zu engagieren. Und es hat sich für mich persönlich ebenso gelohnt, dass ich mich damals getraut habe, diese Arbeit zu schreiben, auch wenn das Ergebnis sicherlich besser hätte ausfallen können. Aber vielleicht gibt es ja auch heute (wie immer wieder in all den Jahren dazwischen) wieder Leute, die sich in einer Bachelor-Arbeit o. ä. wissenschaftlich mit dem Thema auseinandersetzen möchten. Bedarf gäbe es genug. Und kann meine Arbeit sie dazu ermutigen oder gar dabei unterstützen. Ich würde mich darüber freuen“.

Im Nachwort kam er bereits 1991 zu folgenden Schlußfolgerung: „Als Ergebnis dieser Arbeit lässt sich zusammenfassend festhalten, dass insbesondere subkulturelle Organisationsformen es SadomasochistInnen wesentlich erleichtern, zum einen entsprechende Gelegenheiten zu finden, ihre Sexualität innerhalb eines geschützten Raumes auszuleben, und zum anderen durch den Kontakt und Austausch mit Gleichgesinnten zu einer positiven Umwertung ihrer gesellschaftlich ansonsten stigmatisierten Neigungen zu gelangen. (..)“

Quelle: SWL

Hamburg: 03.11.2012 Nachtmarkt in der unSchlagbar

Am Samstag, den 3. November 2012 findet ab 19:00 Uhr in der

unSchlagBar Nobistor 36, 22767 Hamburg
Tel.: +49(0)40-31795682
Web: http://www.unschlagbar.info/
E-Mail: info@unschlagbar.info

ein Nachtmarkt zum Kaufen, Verkaufen, Stöbern,Trinken, Quatschen, Leute Treffen oder einfach mal reinschauen statt.

In alter und bewährter USB-Tradition bieten Gäste und Aussteller Neues, Gebrauchtes, Seltenes, Aussergewöhnliches, Verrücktes an „Spielzeug“, Fetisch-Kleidung, Schmuck, Medien u. ä. an.

Vorbestellungen der (restlichen) Stände sind entweder per E-Mail oder Di. Fr. und Sa ab 18.00 Uhr telefonisch (s.o.) möglich.

Für den kleinen Hunger gibt es Bockwurst mit Brot bzw. frische Waffeln.

Sowohl die Erlöse aus der Standmiete (EUR 10.- pro Meter) als auch der des Waffelstandes werden dem Hamburger Kinderhospiz Sternenbrücke gespendet.

Quelle: SWL

Schlagzeilen-Kolumne: Wohin geht das Erotik-Business?

Gestern war ich auf der größten deutschen Fachhandels-Erotikmesse, der Erofame, ein reines B2B-Event, das heißt hier gab es keine Kamera schwingenden Spanner, keine leicht bekleideten Porno-Film-Sternchen und keine Shows. Stattdessen Business ? also Herren und auch ein paar Damen in mehr oder weniger seriösem Outfit, die mit entspannten Mienen, die Einkäufe für die nächsten Monate tätigten.
Ausgehend von der angebotenen Produkt-Palette scheint Innovation sich in diesem Bereich zum größten Teil auf noch eine neue Form für Dildos und Vibratoren zu reduzieren.
Natürlich gab es die original ?Fifty Shades of Grey?-Collektion, mit den zwar hochglänzenden, aber billigen ? da schlecht gemacht ? Handschellen. Ich …

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Freiburg: 27.10.2012, SM Party von SMile

Und wieder ein SM Abend von SMile Freiburg:

Am Samstag, den 27.10. 2012 Im Relax 15 in Gundelfingen bei Freiburg: Gepflegtes Clubambiente, Spielraum – es darf aber ruhig überall gespielt
werden :-), Dusch – Nassbereich und Raucherraum.

Preise: 20,- Euro inklusive kleinem Buffet plus 10,- Euro für den 1. Getränkebon (nicht verbrauchtes Guthaben gibt es am Schluss zurück).
Moderate Getränkepreise.

Einlass von 20-23 Uhr
Dresscode: Dem Anlass entsprechend, Umkleide vorhanden, Einlassvorbehalt.

Eine Anmeldung hier in der Sklavenzentrale wäre hilfreich, ist aber nicht zwingend nötig.

Relax 15 Industrie Straße 15 (zurückversetzt, neben Classic Automobile Kleissler) 79194 Gundelfingen bei Freiburg

Bitte gegenüber an der Straße und nicht auf dem Gelände parken.

SMileFreiburg@swol.net
http://www.SMileFreiburg.de

Quelle: SWL

Hamburg: 29.09.2012 KuS – Wir wollen Orgien

Am Samstag, den 29. September 2012 ab 22:00 Uhr findet im Hamburger Catonium die nächste Veranstaltung der Reihe „Kunst und Sünde – Wir wollen Orgien“ statt.

Julietta und Leander, die die Party präsentieren, wollen Euch vor Lust und Freude schwitzen sehen:

Schmerz und Lust, Leidenschaft und Sünde, Fetisch und Exhibitionismus, Haut und Leder, Barockkostüme und Abendgarderobe, Gothic und Latex.

Was zählt ist Eure Lust. Was nicht zählt ist Gender und sexuelle Ausrichtung.

Die Partymacher wollen keine Grenzen, sie wollen Orgien. Tut, was zu tun Euch beliebt. Liebt, wie zu lieben Euch gefällt.

Im Catonium, unserem hedonistischen Ballsaal, wollen wir eine Nacht der Schlaflosigkeit verbringen. Wir wollen schrankenlos geil sein, wir wollen Wollust und Eitelkeit.

Kommt so, wie Ihr Euch schön findet und erlebt eine Nacht voll Leidenschaft. Genießt Euch und Eure Lust in schönem Ambiente – ganz egal, ob Ihr schwul oder hetero, harter Dom oder Domme, unterwürfiger Sub oder liebreizende Sklaven, Transvestiten seid oder ob ihr Sack-und-Asche tragt, Old-School oder New-School, S/Mer oder D/Ser oder sonstwas.

Am DJ-Pult wird Dr. Mabuse Neo-Swing, Motown, Soul, Funk und auch Walzer, Tango und Latin auflegen. Denn es soll ja eine rauschende Ballnacht werden. Was es nicht geben wird? Techno, House, Gregorianische Gesänge…

An die Wände werden Euch Bilder bekannter Künstler aus den Szenen gebeamt, Texte auf nackter Haut, bringen Euch Literatur ganz neu nahe.
Und die nackten Literaturträger werden Euch auch Naschhaftes auf Silbertabeletts servieren.

Eintritt:
Abendkasse: EUR 20,- (für Catonium-Clubmitglieder EUR 16,-)
Vorverkauf: EUR 18,- Vorverkaufsstellen sind:

(Einlass vorbehalten – Mindestalter: 18 Jahre)

Catonium Försterweg 163 22525 Hamburg-Stellungen
Web: http://catonium.com/

Für weitere Infos:
E-Mail: management@kulturmaschinen.de
Web: http://www.kunst-und-suende.de/

Quelle: SWL

Kiel: 27.09.2012 – 29.09.2012 5. Fetisch Film Festival

In der Zeit vom 27. – 29. September 2012 findet im Kieler Traum-Kino das 5. Fetisch Film Festival statt. Aktuell ist die Vorführung von über 45 Filmen (meist in englischer Sprache) vorgesehen. Für viele lange und kurze Filme stellt dieses Festival die deutsche Erstaufführung dar.

Selbstbeschreibung des Festivals: „Präsentiert werden neue Filme (Spiel- und Dokumentar-, kurze und lange Arbeiten), die einen erotischen Fetisch abbilden, liebevolle BDSM-Inszenierungen zeigen, die von offenen Partnerschaften (Polyamory/Swinger/Cuckold) und Crossdressing handeln. „Safe, sane and consensual“ (sicher, gesund und einvernehmlich) ist ein Leitmotto der Filmauswahl.

Das Filmfestival ist für internationale Künstler eine zentrale Plattform, um ihre Werke öffentlich zu zeigen und Feedback zu erhalten.
Die Veranstaltung soll ein Beitrag zu Aufklärung, sexueller Selbstbestimmung, Vielfalt, Toleranz und Akzeptanz sein, die BDSM-Subkultur stärken, Menschen einen Erkenntnisgewinn über sich ermöglichen und abseits von Computern eine reale Möglichkeit von Kommunikation und Begegnung bieten.“
Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Fetisch_Film_Festival

Programm:

Do. 27. September 2012
17.45 Uhr: Mistress-Movies mit der Weltpremiere von „Mein Tag mit Tarna“ Im Kino anwesend sind Herrin Tarna und Regisseur Chris Caliman aus Berlin, anschließend findet im Turmzimmer ein Femdom-Treffen statt.

18.00 Uhr: Bondage Workshop mit Gaijin (Anmeldung, kleine Halle)

19.00 Uhr: Foto-Ausstellung Eröffnung mit Leonard Gracefallen, Peter Groß und Tom Hagen (Turmzimmer)

20.00 Uhr: Vibrator-Komödie „In guten Händen“(OmU) plus „The Vibrator (OF) von Maud Ferrari

20.30 Uhr: Lesung Geschichten und Gedichte von Mystheria Oh (kleine Halle)

22.15 Uhr: Film „Rubber Bordello“ (Bondage-Stummfilm-Western)

Fr. 28. September 2012
17.45 Uhr: Gay-lesbian Films

18.30 Uhr: Lesung „Safeword“ von Nala Martin (Eintritt frei, große Halle)

20.00 Uhr: Lesben-B-Movie Mommy is coming (OmU) + Bad Girl (OF)

20.30 Uhr: Bester-Film-2011 Vigasiosexploitation(OmU, Ort: Lessingbad)

20.30 Uhr: Feminisierungs ? Treff im Turmzimmer

22.00 Uhr: Party STUDIO 54 (große Halle)

22.15 Uhr: Transgender-Filmprogramm
Special Guest: Stefan Blomquist aus New York mit Miss D

Sa. 29. September 2012
11.00 Uhr: Hafenrundfahrt (ab Bahnhofsbrücke)

14.00 Uhr: BDSM-Kurzfilmprogramm
zu Gast: Yulia Petrauskas aus Toronto mit „Da Kink in my lair“ und Saskia Quax aus Amsterdam mit „Jumpcut“

16.00 Uhr: Film „Venus in Furs“ (Deutsche Erstaufführung)

17.45 Uhr: Four Fetish Films
Zu Gast: Jane Collard (London) mit dem Film „The Sadist and her Trogg“

20.00 Uhr: Film „Die Wahrheit der Lüge“ (das neue Werk von den 24/7-the-Passion-of-Life-Produzenten)

22.00 Uhr: Party „Fetisch-Traum“ (Dresscode; in zwei Hallen)
Siehe http://www.traumgmbh.de/fetisch.htm

Das vollständige Programm und weitere Infos findet man auf der unten angeführten Website.

Eintritt:

  • Tageskarte:EUR 10,-
  • Dauerkarte für sämtliche Filme EUR 19,-

Kartenreservierung:
per Telefon: +49 (0)431 – 54 44 514
per E-Mail: fetisch@traumgmbh.de

Im Zuge dieser Veranstaltung werden auch in diesem Jahr die Awards des Fetisch Film Festivals vergeben.

für weitere Infos:

Traum-Kino Grasweg 19, 24118 Kiel
Web: http://www.traumgmbh.de
E-Mail: info@traumgmbh.de

Web: http://www.fetisch-film-festival.de/
E-Mail: fetisch@traumgmbh.de
Tel.: +49(0)431-54 44 514

Quelle: SWL

Buchvorstellung: Flieg mit mir, mein Schwarzer Schwan!: Faszination Latex

Heuernte, Kirche und Sozialismus  – Die biographischen Hintergründe

image004Edyta Zaborowska  wurde 1970 in einem kleinen Dorf in Südostpolen geboren. Neben sonntäglichem Kirchgang, landwirtschaftlichem Ernterhythmus und Kriegsrecht wurde ihre Kindheit, Jugend und Erziehung vor allem durch den allgegenwärtigen Sozialismus und  der Mangelwirtschaft in Polen geprägt. Dass sie mit den Autoritäten anderer nicht allzu viel im Sinn hat, das merkte Edyta schon im frühen Kindesalter. Oftmals stellte sie die Geduld der Lehrer auf eine harte Probe, weil das Mädchen an der ersten Schulbank vor dem Pult wieder einmal die sozialistische Ordnung anzweifelte und sich sämtlichen „freiwilligen“ Aktivitäten für die Einheitspartei entzog. Weitaus lieber waren ihr hingegen die vielen Nachmittage auf dem kleinen elterlichen Hof. Sie lernte, mit Sense, Pferdepflug und Dreschflegel umzugehen. Und wenn wieder einmal ein Gerät defekt war, dann wurde eben improvisiert. „Bei der sozialistischen Mangelwirtschaft wurde mir schon als Kind klar, dass man mit anpacken muss, um dort einigermaßen Leben zu können.“ Neben dem Umgang mit landwirtschaftlichem Gerät ermöglichten die Eltern ihr auch den Zugang zur Musik.

Ihre schulischen Leistungen waren mit einem glatten 1,0-Durchschnitt so gut, dass man ihr ein Studium der Musik und Kunst nicht verwehrte. „Glücklicherweise hatte mein rebellisches Verhalten gegenüber Staat und Kirche keine negativen Auswirkungen.“ Nach dem Umschwung im Osten erkannte sie ihre Chance und siedelte nach Deutschland über. „Niemand aus der Familie und dem Dorf war begeistert von meinem Vorhaben. Man fragte mich, ob ich keinen Patriotismus hätte. Übrigens sind alle diejenigen, die zu der Zeit noch von Patriotismus redeten, mir Jahre später in den Westen gefolgt!“

So fuhr sie gegen den Willen ihres Umfeldes und ohne Kenntnisse in der deutschen Sprache nur mit ein paar US-Dollar und einer kleinen Reisetasche nach Deutschland. „Der Busfahrer ließ mich an einer Autobahnraststätte bei Köln aussteigen, von wo aus ich eine entfernte Verwandte anrief!“ Eine Odyssee durch Auffanglager und Wohnheime folgte. Die deutsche Sprache erlernte sie schnell. „Wer die polnische Sprache mit ihren sieben Fällen und der komplizierten Deklination kennt, der empfindet das Erlernen der deutschen Sprache als einfach.“

Ein Leben voller Veränderungen und beruflicher Neuorientierungen folgte. Nach schweren Schicksalsschlägen folgten Phasen der Resignation  und Verzweiflung.  In diesen Wirren gab ihr besonders ihr musikalisches Talent halt, auf das sie immer wieder zurückgriff, wenn es einmal wieder ganz schlimm lief.

image002„Etwas mehr Ruhe trat erst in mein Leben, als ich meinen jetzigen Mann kennen und lieben lernte. Doch es stand etwas zwischen uns, was mit meiner Erziehung und Moral nicht so richtig vereinbar war. Eines Tages hatte er eine Art „Coming out“ und beichtete mir seine Vorliebe für BDSM, Fetisch, Dominanz und Latexwäsche. Offensichtlich hatte er das schon lange mit sich herumgetragen und sich nicht getraut, es mir zu sagen, zu viele Verlustängste saßen da noch in ihm. Die Einbeziehung dieser Elemente in das Sexualleben war aber undenkbar für mich, zu sehr hatten mich bis dahin meine Erziehung und Vergangenheit geprägt! BDSM und sexueller Fetischismus waren für mich vollkommen neue Begriffe, mit denen ich kaum etwas anzufangen wusste. Hinter BDSM hätte ich wohl eher die Abkürzung einer politischen Splitterpartei vermutet. Er ließ aber nicht locker und eines Tages sprang ich über meinen eigenen Schatten und wagte den Sprung ins eiskalte Wasser. Dieses Erlebnis sollte mein Leben vollkommen auf den Kopf stellen, denn es trat eine Lawine in mir los, die nicht mehr aufgehalten werden konnte. Mir gefiel das Spiel mit sexueller Macht und Unterwerfung und ich und konnte und wollte nicht mehr darauf verzichten. Die Latexwäsche wurde mein unverzichtbares Accessoire zur Untersteichung meiner Dominanz, die ich begann, immer mehr auszuleben!“

„Doch auch auf mein privates Leben hatte diese Änderung seine Auswirkungen. Meine Zeiten als zurückhaltende graue Maus waren plötzlich vorbei. Mein Auftreten und meine Präsenz wurden selbstbewusster und eleganter, und es stellte sich nicht zuletzt dadurch auch plötzlich beruflicher Erfolg ein. Auch war es mir nun möglich geworden, mit meiner Vergangenheit aufzuräumen, denn einige frustrierende Erlebnisse aus meinem Leben verfolgten mich noch immer. Erst jetzt hatte ich die Kraft und das Selbstbewusstsein, auch diese Quälgeister loszuwerden.“ 

Da BDSM von der Öffentlichkeit und den Medien noch immer oft als „bizarr“, „pervers“ oder „krank“ betrachtet wird, verbirgt sie diese Leidenschaft  vor Öffentlichkeit und Gesellschaft. Von der offenen Fetischszene und Subkulturen hat sie sich immer ferngehalten; sie lebt es lieber unerkannt im hohen Norden von Deutschland aus. Da die Gefahr der beruflichen und familiären Ausgrenzung  und Unverständnis zu groß wäre,  wählte sie bewusst die Form eines autobiographischen Romans. „Dadurch war es mir möglich, Realität mit Fiktionen zu verbinden. Ich konnte Namen, Orte und Zeiten ändern sowie einen echten Spannungsbogen aufbauen, einige Szenen konnte ich abschwächen, andere wiederum etwas überzeichnen. Außerdem wollte ich einen Schuss Mystery und eine Portion Humor einbauen. Etwas experimentiert habe ich auch mit den Erzählperspektiven und Zeiten, die sich passend zur Situation ändern. Ich habe mir da einfach einige Freiheiten herausgenommen!“

„Das ist mein erster Gehversuch als Autorin, der noch nicht einmal so geplant war. Ich wollte eigentlich nur ein Profil für ein Internetforum schreiben, was plötzlich vollkommen aus dem Ruder lief. Ich schrieb und schrieb, baute dann immer mehr Ideen und Fiktionen ein und plötzlich waren das fast zweihundert Seiten, die ich aufgeschrieben hatte. Dass das für ein Mitgliederprofil in einem Internetforum zu viel war, war offensichtlich und mir kam die Idee, daraus ein Buch zu machen. Ernüchterung stellte sich ein, als ich in Erfahrungsberichten aus dem Internet las, welch vergebliche Klinkenputzerei ein unbekannter Autor bei Verlagen machen muss. Erst mit „Book on Demand“ fand ich einen Verlag, bei dem ich einigermaßen risikolos mein Vorhaben durchführen konnte.“

Aus finanziellen Gründen wurde übrigens auch auf ein weibliches Modell für das Covermotiv und für eine Illustration im Buch verzichtet. „Für das horrende Honorar hätte ich gleich tausend Bücher mehr verkaufen müssen. Außerdem steckt in dem Buch so viel von mir, dass ich authentische Fotos von mir darin haben wollte. Also habe ich eben kurzerhand für mich Model gestanden.“

„Abschließend kann ich sagen, dass ich mir nicht nur meine Erlebnisse von der Seele schreiben wollte, sondern ich möchte auch anderen Frauen den Mut geben, Grenzen zu überschreiten, die ihr durch Erziehung, Ehe, Erlebnisse oder Elternhaus abgesteckt worden sind. Man (Frau) muss ja nicht gleich zu einer Domina werden, ich denke aber, dass in jeder Frau ein Schwarzer Schwan steckt, der hin und wieder ganz gern einmal geweckt werden möchte!“

Bibliographische Angaben
Autor: Edyta Zaborowska
Titel: Flieg mit mir, mein Schwarzer Schwan! – Faszination Latex
Verlag: Books on Demand
ISBN: 9-783848-204052
Format: Paperback, 196 Seiten
Preis: 13,90 EUR

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