Schlagzeilen-Kolumne: SM und Kink?

Manchmal glaube ich, dass wir mit den alten Begriffen Sadomasochismus oder moderner BDSM zu kurz greifen, zumindest in der Wahrnehmung vieler Menschen. Wir leben in Zeiten, in denen sich das, was in den 90er-Jahren die SM-Szene war, immer mehr verändert, an den Rändern ausfranst, überlappt mit anderen Szenen, sich nicht als Teil der Szene verstanden wissen will. Das heißt, es braucht neu Begrifflichkeiten, die dann auch diese Menschen anspricht, damit diese sich auch mit gemeint fühlen.

Laut Angaben des Joyclubs ? der größten deutschsprachigen Community zum Thema Sex ? tummeln sich dort jede Menge SM-Leute und Menschen, die sich von dem was …

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03.11.2016 Filmstart „Mapplethorpe: Look at the Pictures“

Am 3. November 2016 erfolgt in Deutschland der Kinostart der preisgekrönten Dokumentation „Mapplethorpe: Look at the Pictures“.

Kurzbeschreibung:

„Mehr Skandal als seine Fotografien machte nur sein Leben. Robert
Mapplethorpe war besessen von der Magie der Fotografie und der Magie des
Sex. „Look at the pictures – seht euch die Bilder an!“ Mit diesen Worten
prangerte Senator Jesse Helms das Werk von Robert Mapplethorpe im
Kongress an.

Fünfundzwanzig Jahre später tut der erste umfassende Dokumentarfilm über
den Künstler seit seinem Tod genau das – mit uneingeschränktem Zugang zu
seinem Werk, den schönheitstrunkenen Bilden von schwulem Sex,
Blumenstillleben, Akten von schwarzen Lovern, High-Society-Porträts und
SM-Praktiken.“

Quelle: http://mapplethorpe-derfilm.de/

Aufführungsorte in Deutschland sind:

– Aachen
– Augsburg
– Berlin
– Bochum
– Bremen
– Dresden
– Dortmund
– Düsseldorf
– Essen
– Frankfurt am Main
– Freiburg
– Gauting
– Hamburg
– Hannover
– Karlsruhe
– Kiel
– Köln
– Leipzig
– Mainz
– München
– Nürnberg
– Regensburg
– Stuttgart

Nähere Infos zu den Aufführungsorten und -zeiten findet man u.a. unter
http://www.filmstarts.de/kritiken/243704/kinoprogramm/<

für weitere Infos:

– zum Wikipedia-Eintrag
<https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Mapplethorpe

– zum IMDB-Eintrag:
http://www.imdb.com/title/tt5275838/?ref_=fn_al_tt_1

– Facebook:
https://www.facebook.com/MapplethorpeDerFilm

– Kritik auf Zeit-Online:
http://www.zeit.de/kultur/film/2016-11/robert-mapplethorpe-dokumentarfilm

 

Quelle: SWL

Termine im SMart Café Wien – November 2016

Ausstellung derzeit: Anna Neladil – bis 24.11.2016

Mi, 2.11.: ab 20 Uhr: Seminar Bondage für Anfänger – Grundlagen für lustvolles Tun mit Seilen, Seminarleitung: Ropert, Dauer: 2 Abende , Für Paare (Geschlecht egal), Mitbringen: Interesse, gute Laune, eigene Seile falls vorhanden (nicht extra kaufen, Ropert spricht am ersten Abend über Seile). Kleidung: Für Aktive egal, aber bitte nicht beengend; Für Passive: Bequem, zweckmäßig & körpernah. Keine Röcke, keine Jeans. Vorschlag:
Gymnastikanzug, -body, -hose, Leggings oder dgl. Kosten: € 40,- pro Paar (€ 45,- für Nichtmitglieder) für beide Abende. Anmeldung erforderlich.
Veranstaltet von Libertine Wien: www.libertine.at

Do, 3.11.: ab 20 Uhr: Bondage Jour Fixe, veranstaltet von Libertine Wien: 0664/4883112 (Mo+Mi 18-22 Uhr, Sa 10-20 Uhr), bondjf@libertine.at, www.libertine.at, Eintritt frei, Kein Dresscode, Kammer von 20-2 Uhr reserviert exklusiv für Bondage Jour Fixe-TeilnehmerInnen, jeder 1. Do im Monat

Fr, 4.11.: ab 19:00 Uhr bis open end: tdsol4ever-Paartreff – Ein Treffen von Pärchen, die Ihre SM-Neigung in einem netten Rahmen, innerhalb eines Freundeskreises, außerhalb der eigenen vier Wände, erleben und ausleben möchten. In einem derartigen Rahmen sind Dinge möglich, die das Spiel zu zweit erweitern – oft fehlt eine dritte Hand oder ist ein notwendiges Spielzeug nicht vorhanden. Genauso werden Gespräche untereinander hoch geschätzt, die auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt basieren. Wir freuen uns auf Paare aller Konstellationen. Das Outfit der Einzelnen sollte dem Anlass angemessen sein -– gerne wird Fetischkleidung gesehen. Der 2. Raum (Raucher) sowie die Kammer sind exklusiv für die teilnehmenden Paare reserviert. Jeden 1. Fr. im Monat. Anmeldung und Info: paartreff@tdsol4ever.net

Sa, 5.11.: ab 21 Uhr bis open end: SMart Extreme Party – Motto: Schwarz,
… , Strict Dresscode: in Lack, Leder, Latex, Gummi, Uniform, CrossDressing, Fantasy, Metall, Korsett, Kinky … oder passend zum Motto, – keine Alltagsbekleidung, Eintritt 9 € je Person (Eintritt frei für SMJG-, Alumni-, Youngblood- und Liebsein-Leute), SMart Extreme Party – jeder 1. Samstag im Monat

Di, 8.11.: ab 20 Uhr: Seminar Bondage für Anfänger – Grundlagen für
lustvolles Tun mit Seilen, Seminarleitung: Ropert, Dauer: 2 Abende , Für
Paare (Geschlecht egal), Mitbringen: Interesse, gute Laune, eigene Seile falls vorhanden (nicht extra kaufen, Ropert spricht am ersten Abend über Seile). Kleidung: Für Aktive egal, aber bitte nicht beengend; Für Passive: Bequem, zweckmäßig & körpernah. Keine Röcke, keine Jeans. Vorschlag:
Gymnastikanzug, -body, -hose, Leggings oder dgl. Kosten: € 40,- pro Paar (€ 45,- für Nichtmitglieder) für beide Abende. Anmeldung erforderlich.
veranstaltet von Libertine Wien: www.libertine.at

Do, 10.11.: ab 20 Uhr: Stammtisch SMarties Wien, Eintritt Frei, Kein Dresscode, Kammer von 20-2 Uhr reserviert exklusiv für SMarties-Stammtisch-TeilnehmerInnen, jeder 2.Do im Monat, Wir sind ein Haufen von bunt zusammengewürfelten Menschen, die das Interesse an BDSM vereint. Unsere Interessen sind breitgefächert und daher nicht in ein bestimmtes SM-Klischee zu stecken. Wirklich jeder ist hier willkommen und wird liebevoll aufgenommen. Weitere Infos:http://smarties-stammtisch-wien.joyclub.de/

Fr, 11.11.: ab 20 Uhr: FemDom-Abend für dominante/sadistische Frauen (auch TVs) und devote/masochistische Männer, Frauen und TVs – alle sind gleichermaßen willkommen. Jeden 2. Freitag im Monat, ab 20:00 Uhr – Für diesen Abend sind sowohl die Kammer des SmartCafes als auch ein „Plaudertisch“ im zweiten Raum reserviert. Während die Kammer ab 20 Uhr (Ende 2 Uhr) ausschließlich dem strengen Spiel der FemDoms mit ihren Subs dient, können sich am Tisch im zweiten Raum alle Teilnehmer/innen, egal mit welcher Neigung, auf gleicher Augenhöhe kennenlernen, austauschen und unterhalten. Solo-Subs sind herzlich willkommen – wir sind aber keine Dommen-Partnervermittlung! Dresscode für Subs in der Kammer: Halsband (kann kostenlos ausgeborgt werden). Zumal für die Subs in der Kammer lediglich der Boden als Sitzplatz gilt, ist die Mitnahme eines Kissens empfehlenswert. Wenn du Sub bist und noch Fragen hast wende dich bitte an: lehrlingtiro@gmail.com Wenn du Domme bist und noch Fragen hast wende dich bitte an: ladysusanna2012@gmail.com

Sa, 12.11.: ab 15 Uhr: SM+Fetish-Flohmarkt Kaufen und Verkaufen von SM/Fetisch-Sachen aller Art (Gewand, Toys, Videos, Bücher, Magazine, …) Eintritt frei, kein Dresscode Verkaufsplätze für VerkäuferInnen kostenlos – keine Miete oder Provision – Bitte um Reservierung eines Platzes: persönlich im SMart Café oder Tel: 01-5857165 oder email: info@smartcafe.at

Di, 15.11.: ab 20 Uhr: Libertine Stammtisch, veranstaltet von Libertine Wien: www.libertine.at , Eintritt frei, kein Dresscode, Kammer von 20-2 Uhr reserviert exklusiv für Libertine Stammtisch-TeilnehmerInnen, Achtung: im 2.Raum darf nicht geraucht werden, jeder 3. Di im Monat

Mi, 16.11.: ab 18 Uhr: Seminar Mind Games – Spiel im Kopf, Mind Games werden Szenarien sein, bei denen dem Verstand nur lückenhafte Informationen zu Verfügung gestellt werden und das Unbewusste diese zu einem vollständigen Film vervollständigt. Diese Halluzinationen können – je nach Suggestion oder Mindset der Mitspieler – angenehm, erotisch, oder (be)ängstigend sein. Sparsames Spiel am Körper, wildes Spiel im Kopf. Frei
nach A. Heller: „Die wahren Abenteuer sind im Kopf. Und sind sie nicht im Kopf, dann suche sie.“ Neben Vorstellung der Grundtechniken zu Suggestionen bleibt viel Zeit zum munteren Spiel, für alle die es selbst ausprobieren möchten. Seminarleitung: Lir, Dauer: 1 Abend, Kosten: € 12,- pro Person (€ 15,- für Nichtmitglieder), € 20,- pro Paar (€ 24,- für Nichtmitglieder), Anmeldung erforderlich. veranstaltet von Libertine Wien: www.libertine.at

Mi, 16.11.: ab 19 Uhr: Female Experience – Frauenstammtisch, Reden, informieren, plaudern, quatschen, austauschen und tratschen über BDSMiges und Nicht-BDSMiges. Offener monatlicher Treffpunkt für Frauen, powered by Sam. Willkommen sind alle Frauen, die sich für BDSM interessieren, egal welcher Richtung, Neigung, Erfahrung oder Vorliebe. Eintritt frei, Kein Dresscode, Women only. Anmeldung nicht notwendig. Kontakt an Sam: Kerker_aus_Kristall@gmx.at Jeder 3. Mittwoch im Monat.

Do, 17.11.: ab 20 Uhr: Wiener Latexstammtisch, veranstaltet von Latexstammtisch, www.latexstammtisch.at.tf, Eintritt Frei, Kein Dresscode,
Achtung: im 2.Raum darf nicht geraucht werden, jeder 3. Do im Monat

Fr, 18.11.: ab 21 Uhr: Stammtisch Circle of Black – Der Circle of Black lässt in Wien die altbewährte Tradition von Dominanz und Devotion, von Macht und Schmerz wieder aufleben. Der Zirkel verpflichtet sich den Gepflogenheiten der alten Schule. Der Circle of Black ist ein geschlossener MaleDom/FemSub-Spielzirkel und kann ausschließlich mit
Einladung besucht werden. Dresscode für Herren: Anzug und Krawatte, für Damen: begehbar. Interessenten können ihre Bewerbung an CircleOfBlack@gmail.com senden.
Dem Circle of Black steht an diesem Abend ein Tisch im zweiten Raum, sowie exklusiv die Kammer zur Verfügung. Jeder 3. Freitag im Monat.

Sa, 19.11.: ab ca. 22 Uhr: SMJG, Die Kammer ist von 22-4 Uhr exklusiv für
SMJG-Stammtisch-TeilnehmerInnen reserviert. Info: www.smjg.org

So, 20.11.: ab 13:00: Heurigenfest Brunch im SMart Café, Frühstückskarte.
Eintritt frei! Kein Dresscode, veranstaltet von Libertine,
http://www.libertine.at

Do, 24.11.: ab 20 Uhr (Eintritt jederzeit bis ca. 23:00 möglich): Shibari-Training, Teilnahmeberechtigt sind alle Freundinnen und Freunde der japanisch inspirierten Fesselung. Freies Fesseln nach asiatischem Stil unter Aufsicht von Vinciens. Obwohl kein Workshop, können interessierten Anfängern die Grundfesselungen beigebracht werden. Als Seilmaterial werden Jute- bzw. Hanfseile in einer Länge von ca. 8 Metern und einem Durchmesser von ca. 6 mm benötigt. Die Seile können an dem Abend gratis ausgeliehen werden. Anmeldung ist keine erforderlich, aber wünschenswert wenn Seile benötigt werden. Unkostenbeitrag, Kammer von 20-2 Uhr reserviert exklusiv für Shibari-Training-TeilnehmerInnen, Achtung: im 2.Raum darf nicht geraucht werden, veranstaltet von Vinciens, http://www.vinciens.com Email: info@vinciens.com , jeder 4. Do im Monat

Fr, 25.11.: ab 20 Uhr: Vernissage zur Ausstellung von Gerhard Aba – Eintritt frei, kein Dresscode – Ausstellung bis 26.1.2017

Sa, 26.11.: ab 20 Uhr: YoungBlood – jeden 4. Samstag.
Der Stammtisch versteht sich als Plattform für junge (und jung gebliebene) Erwachsene. Es ist ein Platz zum Tratschen, für den Meinungs- und Erfahrungsaustausch und natürlich auch dafür unsere Neigungen auszuleben.
Für die Dauer des Stammtisches ist die Kammer des SMart Cafés exklusiv für YoungBlood-Stammtischteilnehmer reserviert.
Warum gibt es diesen neuen Stammtisch, gibt es nicht schon genug? Nun ja, die stetig steigende Zahl an jungen Menschen, die interessiert an BDSM sind und die Stammtische aus allen Nähten platzen lässt, hat uns dazu gebracht, aktiv zu werden. Wir sind davon überzeugt, dass die Wiener Szene ein weiteres Angebot für junge Leute verträgt.
Wer sich als junger (und jung gebliebener) Erwachsener sieht, ist herzlich eingeladen mit uns ein paar schöne Stunden zu verbringen. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig, über eine kurze Mail würden wir uns aber dennoch sehr freuen damit wir ungefähr abschätzen können, wieviele Personen kommen werden.
Organisiert wird der YoungBlood Stammtisch von Stoffl, Yasmin und Sven im Rahmen der Libertine Wien.
Kontakt: youngblood@libertine.at

SMart Café 1060 Wien, Köstlergasse 9 Di-Do 18-2 Uhr, Fr+Sa 18-4 Uhr, So+Mo zu
Tel: 01-5857165 info@smartcafe.at
http://www.smartcafe.at
https://www.facebook.com/SMartCafeWien
https://fetlife.com/groups/78785

 

Quelle: SWL

Rückschau: SundMehr am 28.10.2016 – SM und Kunst

Um sich mit dem Thema „SM und Kunst“ auseinander zu setzen, trafen sich
13 Besucher des Gesprächskreises SundMehr am 28. Oktober. „Sexualität
findet irgendwo statt. Und nur in der Literatur und der bildenden Kunst
kann sie explizit repräsentiert werden“, stellte ein Teilnehmer gleich
in der ersten Runde, die mit der Frage, wo den Anwesenden
Sadomasochismus in der Kunst schon mal begegnet ist, verknüpft wurde,
klar. „Man wird sicher keine sadomasochistische Musik finden, sofern SM
nicht im Text, der an sich ja Literatur ist, dargestellt wird.“

Für mehrere der Anwesenden stellte Bondage teils während der Ausführung,
aber auch in ihrem Ergebnis, Kunst dar. Ein Besucher berichtete von
einer ähnlichen Ausstellung, wie der im Einladungstext beschriebenen „no
pain no game“, bei der er im Stuttgarter Haus der Geschichte schon vor
Jahren eine „Painstation“ gesehen habe, vor der sich begeisterte
Besucher versammelten, um Computerspiele zu spielen, bei der jeder
Fehler mit realen Schmerzen aus Hitze, Stromschlägen oder kleinen
Peitschenschlägen über den Handrücken bestraft wurden (siehe ein
Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Painstation hierüber).

Die Art, wie manche sich auf großen Erotik-Messen in barocke Kleider
zwängen oder sich als Pony verkleiden lassen, stellte für eine
Teilnehmerin schon Kunst dar, während ihr Partner es rein subjektiv
empfindet, was für ihn schön ist und auf eine nähere Definition des
Kunstbegriffes verzichtet. Ein Teilnehmer berichtete, dass bei
„Ausstellungen“ vor allem an diverse Folter-Museen denkt, wo einige
Besucher eher einen betroffenen, andere einen angeregten
Gesichtsausdruck zu scheinen haben.

Eine zufälligen Straßenszene in Berlin wurde geschildert, bei der eine
Straßenkünstlerin eine bondage-artige Performance zeigte. Was einen
daran anspräche, würden manche Mitbürger halt schwer verstehen.

Bondage war für einen Anwesenden eher etwas Handwerkliches. Er wunderte
sich, was daran für andere Kunst sei. Er selbst denke dabei an Musik,
die ihn bei einer Session begleite. Zudem fotografierte er selbst auch
ästhetische Akte, die jedoch nicht speziell sadomasochistische Motive
haben mussten.

„Kunst ist, was die Seele bewegt“, meinte eine Besucherin. Schon der
menschliche Körper an sich sei für sie ein Kunstwerk. Mit einem
augenzwinkernden Verweis auf das letzte Treffen, stellte ihre
Nebensitzerin fest, dass es für ihre Töchter schon eine Kunst sei, sich
mit ihrer Mutter nicht zu blamieren. Mit ernsthafteren Unterton, meinte
sie, dass auch ohne direkt Latexfetischistin zu sein, manche Werke eines
ihr bekannten Hobby-Latexschneiders, für sie etwas sehr künstlerisches
hätten.

Im Kontrast zu den vorherigen Statements stellte dann die nächste in der
Runde fest, dass „Kunst“ ja nichts mit Ästhetik zu tun haben müsse, wie
das Beispiel von Marina Abramovic zeigte, deren Kunst vor allem auch
verstöre. Der Betrachter interpretiere etwas, ohne zu wissen, ob sein
Verständnis in der Absicht des Künstlers lag.

Zum Thema „Foltern“ berichtete jemand, dass er auf Partys schon
Situationen gesehen habe, die er selbst niemals erleben wollte. Ebenso
sei für ihn manche bei Wilhelm Busch beschriebene Situation ansprechend,
die auch anderen in der Runde SMige Assoziationen kommen ließen: Wie Max
und Moritz am Ende in einen Sack eingenäht zu werden, in Brotteig
verschlossen zu werden? Sieht man von der Kleinigkeit ab: dass der
Vorgang des Backens wohl weder als „Safe“ noch als „Sane“ zu bezeichnen
wäre. Auch im Jazz-Song „fais moi mal Johnny“
https://www.youtube.com/watch?v=pchB-4dKpDE von Magali Noel hatte ein
Teilnehmer SMige Anspielungen entdeckt, die jedoch im Text irgendwann
kippen. Auch bei einem anderen Lied, das ihn bezüglich seiner erotischen
Neigungen ansprach, hatte er den Fehler gemacht, sich den Text zu
übersetzten. Als sich herausstellte, dass es um starken Liebeskummer
ging, war die Inspiration durch die Musik für ihn verflogen. Zum Thema
Musik wurde dann diskutiert, ob bei Bachs 1. Satz aus dem
Brandenburgischen Konzert Nr. 3
https://www.youtube.com/watch?v=hl1p8LTeNiA gegen Ende ein männlicher
Orgasmus herausgehört werden kann.

Es stand fest, dass der Kunstbegriff getrennt vom eigenen Verständnis
und Geschmack benutzt werden muss. Als mögliche Definition wurde die von
Erich Fromm vorgeschlagen, wonach der Mensch sich produktiv in seiner
Umwelt ausdrücken will. Demnach ist im Grunde nach jeder Mensch, der
seine Gedanken und Gefühle schöpferisch umsetzt ein Künstler – egal ob
er Erfolg hat, oder nicht.

„Der Künstler hat das Bedürfnis, etwas kreativ zu erschaffen“, stellte
eine Anwesende dazu fest, worauf eine andere meinte, Kunst sei es, wenn
Menschen das Erschaffene dann auch gut finden. Entsteht Kunst also erst
im Auge des Betrachters? Auch bei der Begegnung zwischen Menschen sei
dies der Fall, wurde aus der Runde geäußert. Es gibt immer einen
Menschen, der den anderen gut findet, was manche einsame Seele trösten
mag. Im Gespräch wurde Kunst auch als rein handwerkliches Geschehen
verstanden, wobei dies einem sehr klassischen Kunstbegriff nahekommt,
bei dem die Kunst eben vom Meister an den Schüler weitergegeben werden
kann. „Das ist, wie wenn jemand sagt, der Mensch besteht zu 60% aus
Wasser, zu 17 % aus Fett und 17% aus Eiweiß, plus 6% übriger
Bestandteile. Was der Mensch ist, hat man mit so einer Definition immer
noch nicht verstanden“, war dann der Einwurf. Kunst ist also doch mehr:
nämlich die Idee, die im Kopf des Künstlers bestand, bevor das Kunstwerk
entstand. Eine modernere Verwendung des Kunstbegriffs trägt dem
Rechnung, denn Kunst ist dabei der Subjektive Ausdruck, die Performance
im Dialog mit dem Betrachter.

Streckenweise wurde an diesem Abend wie in einem gewöhnlichen
Volkshochschulkurs über Kunst gesprochen, ohne dass zwingend
feststellbar war, dass das Gespräch in einem Kreis interessierter SMer
stattfindet.

Ist dann Kunst, wenn Harmonie entsteht, zwischen dem, was der Künstler
ausdrücken will und was der Betrachter versteht? Wäre dies nicht eine
passende Analogie zum SMigen-Geschehen, bei dem das, was der Aktive
machen will, auch beim Passiven entsprechend ankommen sollte? Oder
zumindest – der Spur nach? So wäre eine Session als Ausdruckskunst zu
verstehen, doch der Gedanke konnte sich in der Runde nicht durchsetzen.
Denn wieder wurden Abramovic’s teilweise verstörende Performances
zitiert. Bildnerische Darstellungen aus Sadomasochistischen
Online-Communities wurden dagegen gehalten, wobei auch über die
ästhetische Qualität gestritten wurde, wie auch über die der Abbildungen
in den Schlagzeilen. Gegenvorschläge aus Bildbänden, über das was
Anwesende anspricht, waren allerdings subjektiv gefärbt und über
Geschmack lässt sich einfach nicht streiten. Eine Besucherin stellte ein
eigenes Gemälde vor. In einem Akt aus dem Internet hatte sie sich so
sehr wiedergefunden, dass sie das Bild einer entspannt, selbstvergessen
und lustvoll daliegenden Frau unbedingt in Öl nachmalen musste – und
sich sehr beherrschte nicht Halsband und Manschetten hinzuzufügen, da es
in ihrer Wohnung auch von familiären Besuchern und Gästen zu sehen war;
ein ganz praktischer Dialog zwischen Künstler und Betrachter, bei der
die Betrachterin selbst zur Künstlerin wurde und versucht war, nach
ihrer eigenen Idee zu ergänzen.

Am Ende blieb es – sofern nicht ganz klar und absichtlich
sadomasochistische Szenen abgebildet werden – Interpretations-Sache, ob
in einem Werk SMige Züge gesehen werden.

 

Quelle: SWL

 

Kiel 27.10.2016 – 29.10.2016 9. Fetisch Film Festival

In der Zeit vom 27. – 29. Oktober 2016 findet im Kieler Traum-Kino das 9. Fetisch Film Festival statt.

„(..)Das Filmfestival ist für internationale Künstler eine zentrale Plattform, um ihre Werke öffentlich zu zeigen und Feedback zu erhalten.
Die Veranstaltung soll ein Beitrag zu Aufklärung, sexueller Selbstbestimmung, Vielfalt, Toleranz und Akzeptanz sein, die BDSM-Subkultur stärken, Menschen einen Erkenntnisgewinn über sich ermöglichen und abseits von Computern eine reale Möglichkeit von Kommunikation und Begegnung bieten.(…)“
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Fetisch_Film_Festival

Beim diesjährigen Festival werden folgende Filme gezeigt:

Donnerstag 27.10.2016

  • 17:45 Uhr: KIM (schwedisch mit englischen Untertiteln) von Tobias Rydin
  • 20:30 Uhr: SEXARBEITERIN von Sobo Swobodnik

Freitag 28.10.2016

  • 17:45 Uhr: THE DUKE OF BURGUNDY (englisch mit deutschen Untertiteln) von Peter Strickland
  • 20:30 Uhr: VIOLENTLY HAPPY von Paola Calvo
  • 22:30 Uhr: Kurzfilmprogramm (englisch)
  • ab 23:00 Uhr: Party GAYS AND FRIENDS mit Halloween-Kostümierung

Samstag 29.10.2016

  • 16:00 Uhr: MAPPLETHORPE – LOOK AT THE PICTURES (engl. m. dt. Ut.) von Bailey & Barbato
  • 18:00 Uhr: R100 (deutsch synchronisierte Fassung) von Hitoshi Matsumoto
  • 20:30 Uhr: PREACHING TO THE PERVERTED (aka Der Fetisch-Club) von Stuart Urban

Weitergehende Infos kann man der unten angeführten Veranstaltungswebsite entnehmen.

Im Zuge dieser Veranstaltung werden auch in diesem Jahr die Awards des Fetisch Film Festivals vergeben. Neben den Publikums-Abstimmungen in Kiel besteht die Möglichkeit online Filme zu bewerten.

Eintritt: Dauerkarte (ohne Parties) 21,- EUR

Aberundet wird das Fetisch Filmfestival mit folgenden – ebenfalls in der Traumfabrik stattfindenden – Parties:

– Freitag, 28.10.16 ab 23:00 Uhr: GAYS AND FRIENDS mit Halloween-Kostümierung – siehe
http://traumgmbh.de/events/gays-and-friends-halloween-3/
– Samstag, 29.10.16 ab 21:00 Uhr FETISCH-TRAUM – siehe
http://traumgmbh.de/fetischtraum/

Veranstaltungsort: TraumGmbH Kiel Grasweg 19 24118 Kiel
Web: http://traumgmbh.de
Telefon: +49 (0)431 5444514
Fax: +49 (0)431 5444550
Veranstaltungswebsite: http://traumgmbh.de/fetischfilmfestival/
E-Mail: kino@traumgmbh.de
Facebook: https://www.facebook.com/events/77759222569

 

Quelle: SWL

26.11.2016 – Paarworkshop bei SundMehr

Am Samstag den 26.11.2016 bietet der Gesprächskreis SundMehr einen Paarworkshop an, für den noch einige Plätze frei sind:

„Besser führen und sich führen lassen“

Gerade bei der Erotik geht es trotz verteilten Rollen um Teamplay, das am Besten klappt, wenn die Kommunikation stimmt. Beim Workshop wird die Möglichkeit gegeben, diese zu trainieren sowie sich selbst und seinen Partner besser kennen zu lernen, indem außerhalb erotisch aufgeladener Situationen erkundet wird, wie sich die jeweilige Rolle anfühlt.
Eingesetzt werden hierzu methodische Übungen aus dem Bereich des Coaching. Die so gewonnenen Erkenntnisse lassen sich dann, wenn es wirklich drauf ankommt, in die Intimität übertragen, sodass wir besser aufeinander eingestellt sind und uns besser führen oder führen lassen können. *

Anmeldeschluss 19.11.2016!*

Workshopleitung: Joe Wagner | www.joe-wagner.de http://www.joe-wagner.de/

Ausführlichere Informationen unter
http://www.sundmehr.de/Termine/20161126.htm oder im *Flyer
http://www.sundmehr.de/download/Workshop%20f%C3%BCr%20Paare%20161126.pdf* des Workshops zum Download.

 

Quelle: SWL

 

Schlagzeilen SZ 152 erschienen

Am 20. Oktober 2016 sind die Schlagzeilen SZ 152 erschienen und wurden /
werden an die Vertriebsstellen und Abonnenten versandt bzw. können im
Online-Shop der Schlagzeilen bestellt werden.

Das Schwerpunkt-Thema dieser Ausgabe lautet: „Wo bist Du? –
Kontaktsuche“. Für die nächsten Schlagzeilen-Ausgabe ist „Coming-out,
Outing oder was zeige ich wem?“ als Schwerpunkt-Thema vorgesehen, für
die weiteren Ausgaben sind folgende Themen geplant:

– „SM und Schmerz“
– „Fetisch mehr als Mode. Lieblingsspielzeuge mehr als Accessoires.“
– „SM und Kindererziehung“
– „Männer und SM“
– „SM – gestern und heute“
– „Über das Scheitern der Spielbeziehung an der Liebe“
– „Was halten Nicht-SMer von SM?“
– „Absturz – Was ist, wenn die Session daneben geht?“

Nähere Infos zu den obigen Themen-Vorschlägen findet man unter
http://www.schlagzeilen.com/de/news/2533.htm.

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 14. November 2016.

Die Schlagzeilen-Redaktion freut sich bereits heute auf Deine/Eure
Beiträge zu den ob genannten Themen. Und für veröffentlichte Beiträge
gibt es nebst Belegexemplar auch ein Honorar – (kürzer als eine
Druckseite EUR 15,-, länger als eine Druckseite EUR 25,-).

Des weiteren beinhaltet diese Ausgabe folgende Beiträge:

– Vorweg: Wenn ich älter werde…
– Briefe
– Forum: Meine nackten Titten und Mark Benecke
– Das non-consensual der Sklavenzentrale: SM & Gesellschaft
– Comic: Doris Dydream
– KunstWerk: Don Oliver
– Centerfold: www.sirX.com
– Termine
– Gesprächsgruppen und Arbeitskreise
– Kolumne „Sektfrühstück“: Warum ich nicht als Domina arbeite
– Psychokiste: Das Folterpaar von Höxter und der Hessen-Ripper Teil 3
– Medien
– Neues im Shop
– Kontakt
– Impressum
– Das Letzte Wort
– Geschichten: 5 an der Zahl

Schlagzeilen SZ 152
100 Seiten, vierfarbig
Verkaufspreis 15,90 EUR
ISSN 0948-6941

Schlagzeilen/Charon-Verlag Grimme KG
Postfach 30 4199, 20324 Hamburg
Tel.: +49(0)40-313290
Fax: +49(0)40-313204
Web: http://www.schlagzeilen.com/
E-Mail: redaktion@schlagzeilen.com

 

Quelle: SWL

SundMehr am 28.10.2016 in Kernen-Rommelshausen – SM und Kunst

Der Gesprächskreis SundMehr trifft sich wieder am 28.10.2016 um 20.00 Uhr in der „Traube“, Hauptstr. 35/37, 71394 Kernen-Rommelshausen.

Nachdem wir uns vor fünf Jahren dem Thema „SM und Kunst“ bereits bei einem Vortrag genähert haben, wollen wir uns erneut damit beschäftigen: Moderne Kunst will oft provozieren, während die klassische Kunst eher die ästhetische Abbildung der Realität bezweckte, die vom Meister dem Schüler vermittelt werden konnte. Heute wo Performances auch ganz selbstverständlich zur Kunst gehören und vor allem der individuelle, subjektive Ausdruck einer Idee, eines Gefühls zum Bestandteil wird (der eben von anderen Schülern des Meisters nicht erlernt werden kann), leiden Künstler wie Marina Abramovic sogar für die Kunst, wie zumindest die Wochenzeitung Die Zeit im November 2012 in einem Artikel (hier noch zu lesen) zum Dokumentarfilm über deren Projekt „the artist is present“ titelte. Die Ausstellung „No Pain no Game“ wandert durch die Museen für Kommunikation in Europa und gastierte nach Berlin, bis September 2016 in Nürnberg. Der Besucher spielt am Computer oder Flipper, während seine Fehler mit echten Schmerzen – Hitze, Stromstöße – bestraft werden. Manche Arbeiten von Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle wecken Assoziationen aus dem Bereich der Fetisch-Szene, besonders, wenn sie sich explizit mit Sexualität beschäftigen. Wird Leiden zur Kunst oder der existenzielle Ausdruck von Sexualität? Vielleicht ist auch manche extreme Selbsterfahrung, die bei BDSM gesucht wird, in ihren Facetten schon Kunst, wenn nicht sogar Lebenskunst. Und
falls ja: ist sie das nur in meiner Vorstellung, wenn ich mich selbst perfekt inszenieren kann, oder auch aus sich selbst heraus? Bewirkt die Darstellung an der Öffentlichkeit erst, dass etwas zur Kunst wird oder das Bewusstsein des „Künstlers“? Wo ist mir Sadomasochismus, oder daran anmutendes, in den verschiedenen Bereichen der Kunst bereits begegnet, obwohl damit nicht primär SM oder Sexualität dargestellt werden sollte? Auch als Abbildung oder Skulptur? Wo begegnet mir Kunst im Sadomasochismus? Beispiele oder Gegenbeispiele, in Form von Abbildungen oder mitgebrachten Exponaten, über die wir ins Gespräch kommen können, werden den Abend anschaulich und interessant gestalten. Jeder ist herzlich eingeladen, etwas mit zu bringen!

Damit wir abschätzen können, wie viele kommen, wäre Anmeldung über info@sundmehr.de nett. Wer vor allem etwas essen will, sollte nach Möglichkeit eine Stunde früher erscheinen, damit gehäufte Bestellungen den Gesprächsverlauf nicht zu sehr beeinträchtigen.

 

Quelle: SWL

Projekt Divine Deviance

Die Kick-Off-Party am 22.9.16 ist lt. Jörg Fockele sehr erfolgreich mit über 200 Kinkstern in der Armory in San Francisco über die Bühne gegangen.

Bei dieser Gelegenheit wurde der Trailer, die Webseite und die Funding Kampagne dieses Projekts vorgestellt.

Zur Realisierung dieses Projektes ersucht das Divine Deviance Creativ-Team (Race Bannon, Silke Niggemeier, aka. Lola De Milo, Jörg Fockele und Marc Smolowitz) um finanzielle Unterstützung. Näheres hierzu kann man den unten angeführten Links entnehmen.

Eine auführliche deutschsprachige Beschreibung dieses Projektes findet
man unter http://www.schlagzeilen.com/de/news/2995.htm

für weitere Infos:
Projektwebsite: http://www.divinedeviance.com/
Spenden-App: https://app.mobilecause.com/vf/Deviant
Facebook: http://www.facebook.com/DivineDeviance
E-Mail an Jörg Fockele: jorg@fockele.com

 

Quelle: SWL

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