Stuttgarter Nachrichten über BDSM und Shades of Grey

Ob das Bild, das von BDSM durch die Bücher und Filme von „50 Shades of Grey“ in die Öffentlichkeit drang, realistisch ist, hinterfragt Jacqueline Vieth in einem Artikel der Stuttgarter Nachrichten, der online am 02. April 2017 veröffentlicht wurde und auch in den Druckversionen einiger benachbarter Zeitungen erschien.
Dabei verweist sie auf Umfragen und eine Dissertation der Sexualwissenschaftlerin Kirstin Linnemann. Auch Aussagen von BDSM-Insidern werden zitiert und auf den pathologisierenden Diagnoseschlüssel der WHO hingewiesen mit Hinweis auf die Tatsache, dass auch Homosexualität vor einigen Jahren noch im ICD10 pathologisiert wurde. Der Artikel, der einmal nicht vom Gesprächskreis SundMehr initiiert wurde, erscheint wohltuend sachlich und aufklärend über SM, wobei ein wirklicher Vergleich zu Shades of Grey an sich nicht stattfindet, aber den Leser an das Thema heranführt.

Der Artikel ist hier noch Online abrufbar:
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.50-shades-of-grey-secretary-und-co-prickelnde-schmerzen.1ac48638-00ad-4661-9fd7-4d11d17eae7d.html

 

Quelle: SWL

 

Rückschau: SundMehr am 28.10.2016 – SM und Kunst

Um sich mit dem Thema „SM und Kunst“ auseinander zu setzen, trafen sich
13 Besucher des Gesprächskreises SundMehr am 28. Oktober. „Sexualität
findet irgendwo statt. Und nur in der Literatur und der bildenden Kunst
kann sie explizit repräsentiert werden“, stellte ein Teilnehmer gleich
in der ersten Runde, die mit der Frage, wo den Anwesenden
Sadomasochismus in der Kunst schon mal begegnet ist, verknüpft wurde,
klar. „Man wird sicher keine sadomasochistische Musik finden, sofern SM
nicht im Text, der an sich ja Literatur ist, dargestellt wird.“

Für mehrere der Anwesenden stellte Bondage teils während der Ausführung,
aber auch in ihrem Ergebnis, Kunst dar. Ein Besucher berichtete von
einer ähnlichen Ausstellung, wie der im Einladungstext beschriebenen „no
pain no game“, bei der er im Stuttgarter Haus der Geschichte schon vor
Jahren eine „Painstation“ gesehen habe, vor der sich begeisterte
Besucher versammelten, um Computerspiele zu spielen, bei der jeder
Fehler mit realen Schmerzen aus Hitze, Stromschlägen oder kleinen
Peitschenschlägen über den Handrücken bestraft wurden (siehe ein
Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Painstation hierüber).

Die Art, wie manche sich auf großen Erotik-Messen in barocke Kleider
zwängen oder sich als Pony verkleiden lassen, stellte für eine
Teilnehmerin schon Kunst dar, während ihr Partner es rein subjektiv
empfindet, was für ihn schön ist und auf eine nähere Definition des
Kunstbegriffes verzichtet. Ein Teilnehmer berichtete, dass bei
„Ausstellungen“ vor allem an diverse Folter-Museen denkt, wo einige
Besucher eher einen betroffenen, andere einen angeregten
Gesichtsausdruck zu scheinen haben.

Eine zufälligen Straßenszene in Berlin wurde geschildert, bei der eine
Straßenkünstlerin eine bondage-artige Performance zeigte. Was einen
daran anspräche, würden manche Mitbürger halt schwer verstehen.

Bondage war für einen Anwesenden eher etwas Handwerkliches. Er wunderte
sich, was daran für andere Kunst sei. Er selbst denke dabei an Musik,
die ihn bei einer Session begleite. Zudem fotografierte er selbst auch
ästhetische Akte, die jedoch nicht speziell sadomasochistische Motive
haben mussten.

„Kunst ist, was die Seele bewegt“, meinte eine Besucherin. Schon der
menschliche Körper an sich sei für sie ein Kunstwerk. Mit einem
augenzwinkernden Verweis auf das letzte Treffen, stellte ihre
Nebensitzerin fest, dass es für ihre Töchter schon eine Kunst sei, sich
mit ihrer Mutter nicht zu blamieren. Mit ernsthafteren Unterton, meinte
sie, dass auch ohne direkt Latexfetischistin zu sein, manche Werke eines
ihr bekannten Hobby-Latexschneiders, für sie etwas sehr künstlerisches
hätten.

Im Kontrast zu den vorherigen Statements stellte dann die nächste in der
Runde fest, dass „Kunst“ ja nichts mit Ästhetik zu tun haben müsse, wie
das Beispiel von Marina Abramovic zeigte, deren Kunst vor allem auch
verstöre. Der Betrachter interpretiere etwas, ohne zu wissen, ob sein
Verständnis in der Absicht des Künstlers lag.

Zum Thema „Foltern“ berichtete jemand, dass er auf Partys schon
Situationen gesehen habe, die er selbst niemals erleben wollte. Ebenso
sei für ihn manche bei Wilhelm Busch beschriebene Situation ansprechend,
die auch anderen in der Runde SMige Assoziationen kommen ließen: Wie Max
und Moritz am Ende in einen Sack eingenäht zu werden, in Brotteig
verschlossen zu werden? Sieht man von der Kleinigkeit ab: dass der
Vorgang des Backens wohl weder als „Safe“ noch als „Sane“ zu bezeichnen
wäre. Auch im Jazz-Song „fais moi mal Johnny“
https://www.youtube.com/watch?v=pchB-4dKpDE von Magali Noel hatte ein
Teilnehmer SMige Anspielungen entdeckt, die jedoch im Text irgendwann
kippen. Auch bei einem anderen Lied, das ihn bezüglich seiner erotischen
Neigungen ansprach, hatte er den Fehler gemacht, sich den Text zu
übersetzten. Als sich herausstellte, dass es um starken Liebeskummer
ging, war die Inspiration durch die Musik für ihn verflogen. Zum Thema
Musik wurde dann diskutiert, ob bei Bachs 1. Satz aus dem
Brandenburgischen Konzert Nr. 3
https://www.youtube.com/watch?v=hl1p8LTeNiA gegen Ende ein männlicher
Orgasmus herausgehört werden kann.

Es stand fest, dass der Kunstbegriff getrennt vom eigenen Verständnis
und Geschmack benutzt werden muss. Als mögliche Definition wurde die von
Erich Fromm vorgeschlagen, wonach der Mensch sich produktiv in seiner
Umwelt ausdrücken will. Demnach ist im Grunde nach jeder Mensch, der
seine Gedanken und Gefühle schöpferisch umsetzt ein Künstler – egal ob
er Erfolg hat, oder nicht.

„Der Künstler hat das Bedürfnis, etwas kreativ zu erschaffen“, stellte
eine Anwesende dazu fest, worauf eine andere meinte, Kunst sei es, wenn
Menschen das Erschaffene dann auch gut finden. Entsteht Kunst also erst
im Auge des Betrachters? Auch bei der Begegnung zwischen Menschen sei
dies der Fall, wurde aus der Runde geäußert. Es gibt immer einen
Menschen, der den anderen gut findet, was manche einsame Seele trösten
mag. Im Gespräch wurde Kunst auch als rein handwerkliches Geschehen
verstanden, wobei dies einem sehr klassischen Kunstbegriff nahekommt,
bei dem die Kunst eben vom Meister an den Schüler weitergegeben werden
kann. „Das ist, wie wenn jemand sagt, der Mensch besteht zu 60% aus
Wasser, zu 17 % aus Fett und 17% aus Eiweiß, plus 6% übriger
Bestandteile. Was der Mensch ist, hat man mit so einer Definition immer
noch nicht verstanden“, war dann der Einwurf. Kunst ist also doch mehr:
nämlich die Idee, die im Kopf des Künstlers bestand, bevor das Kunstwerk
entstand. Eine modernere Verwendung des Kunstbegriffs trägt dem
Rechnung, denn Kunst ist dabei der Subjektive Ausdruck, die Performance
im Dialog mit dem Betrachter.

Streckenweise wurde an diesem Abend wie in einem gewöhnlichen
Volkshochschulkurs über Kunst gesprochen, ohne dass zwingend
feststellbar war, dass das Gespräch in einem Kreis interessierter SMer
stattfindet.

Ist dann Kunst, wenn Harmonie entsteht, zwischen dem, was der Künstler
ausdrücken will und was der Betrachter versteht? Wäre dies nicht eine
passende Analogie zum SMigen-Geschehen, bei dem das, was der Aktive
machen will, auch beim Passiven entsprechend ankommen sollte? Oder
zumindest – der Spur nach? So wäre eine Session als Ausdruckskunst zu
verstehen, doch der Gedanke konnte sich in der Runde nicht durchsetzen.
Denn wieder wurden Abramovic’s teilweise verstörende Performances
zitiert. Bildnerische Darstellungen aus Sadomasochistischen
Online-Communities wurden dagegen gehalten, wobei auch über die
ästhetische Qualität gestritten wurde, wie auch über die der Abbildungen
in den Schlagzeilen. Gegenvorschläge aus Bildbänden, über das was
Anwesende anspricht, waren allerdings subjektiv gefärbt und über
Geschmack lässt sich einfach nicht streiten. Eine Besucherin stellte ein
eigenes Gemälde vor. In einem Akt aus dem Internet hatte sie sich so
sehr wiedergefunden, dass sie das Bild einer entspannt, selbstvergessen
und lustvoll daliegenden Frau unbedingt in Öl nachmalen musste – und
sich sehr beherrschte nicht Halsband und Manschetten hinzuzufügen, da es
in ihrer Wohnung auch von familiären Besuchern und Gästen zu sehen war;
ein ganz praktischer Dialog zwischen Künstler und Betrachter, bei der
die Betrachterin selbst zur Künstlerin wurde und versucht war, nach
ihrer eigenen Idee zu ergänzen.

Am Ende blieb es – sofern nicht ganz klar und absichtlich
sadomasochistische Szenen abgebildet werden – Interpretations-Sache, ob
in einem Werk SMige Züge gesehen werden.

 

Quelle: SWL

 

Rückschau: SundMehr am 03.06.2016 – „Als ich merkte, was mir Lust macht…“

Um sich darüber auszutauschen, wie es war, als sie entdeckten, dass SM Lust macht, trafen sich am 03. Juni 17 Männer und Frauen im Gesprächskreis SundMehr. Schon bei der Vorstellungsrunde stellte sich heraus, dass nicht nur der Zeitpunkt, der Entdeckung der eigenen Sehnsüchte stark unterschiedlich ist, sondern dass man den
Entdeckungsprozess selbst unterteilen muss: Während der eine seine Neigungen kennt, solange er denken kann, fiel anderen erst als Erwachsener auf, was sie wirklich kickt. Erst im Nachhinein wird dann klar, warum bestimmte Filmszenen oder Romane immer schon einen besonderen Reiz auf die Person ausübten.
Während mancher sich an diffuse Lüste im Kindesalter erinnerte, die er als Jugendlicher als „sadomasochistisch“ benennen und zielstrebig deren Umsetzung anvisieren konnte, ist dies für andere nicht die Normalität.
So schein sich bei einigen Berichten die Integration ihrer Neigungen oft
in einer Wellenbewegung zu zeigen: vom Erspüren, über das Benennen, zur Umsetzung. Der Weg zur Befriedigung ist hierbei oft weit. Während ein Teilnehmer berichtete, als 30 Jähriger, durch eine öffentlich-rechtliche TV-Reportage („unter deutschen Dächern“) darauf gekommen zu sein, was ihm Lust macht, dauerte es weitere zwanzig Jahre, bis er zu ersten Umsetzungsschritten kam, die noch weiter auszubauen sind.
Andere, die ihre Neigung als Jugendliche schon benennen konnten, hatten ohnehin gerade ihre Lesephase, und interessierten sich dann halt für die entsprechenden Klassiker von de Sade und die filmische Umsetzung der „120 Tage von Sodom“. Ein Teilnehmer berichtete halb ironisch von einer Zeit als er im jugendlichen Alter sich die erste Gerte gekauft habe und dann Mühe hatte, seine verschiedenen Beziehungen zu koordinieren. Auch problematische Lebensabschnitte, wie die Beziehung zu einem sadistischen Lebenspartner, der Dinge tat, die die Partnerin deutlich ablehnte und die zur Beendigung der Beziehung führten, bevor die Berichtende selbst sich auf die Suche machte, ihre Neigungen zu erforschen, können Marksteine auf den Weg zur sexuellen Identität darstellen. Neugier und Offenheit kennzeichnen bei vielen Teilnehmern den Weg; der zu Schwierigkeiten führt, wenn der Ehepartner frisch entdeckte Lüste nicht teilen kann. So berichtete eine Anwesende, dass einiges, was jahrelang zum erotischen Repertoire gehörte, ausbaufähig in Richtung SM gewesen sei. Kaum hatte sie dies als Wunsch ihrem Gatten gegenüber geäußert, verschwand dies restlos von der Bildfläche der gegenseitigen sexuellen Ausdrucksmöglichkeiten.
Eine Zäsur durch das Internet, beim Entdecken sadomasochistischer Neigungen dar, stellte ein Teilnehmer fest. Und tatsächlich definierte sich früher als Sadomasochist eher derjenige, dem sich diese Erkenntnis aufdrängte, ohne dass er sich aus Neugier auf die Suche danach machte.
Durch die weltweite Vernetzung ist dies nun einfacher und wird ergänzt, durch eine Flut von medialen Darstellungen in Film und Fernsehen.
So scheint das Bild des Sadomasochisten, der sich auf jahrelanger Identitätssuche mit Schwierigkeiten zu seinem Coming-Out durchringt und mühevoll lernt, zu seinen Neigungen zu stehen, stark rückläufig zu sein; berichteten an diesem Abend doch nur 3 der anwesenden von entsprechenden Erfahrungen. Für alle anderen standen positive Entwicklungsschritte des Ausprobierens und der Selbstentdeckung im Vordergrund.
So erzählte eine Anwesende, kurz nach ihrer Scheidung die ersten sadomasochistischen Erfahrungen gemacht zu haben und damit eher das Ende ihrer Ehe gefeiert zu haben, statt das Gescheitert-Sein zu betrauern.
Bei der Suche, nach einem befriedigenden Ausleben scheint die Partnersuche doch ein großes Problem darzustellen. Auffällig gering ist dies, wenn das finden einer SM-Beziehung nicht im Vordergrund steht, sondern sich die Möglichkeiten, Sadomasochismus in die partnerschaftliche Erotik zu integrieren, sich eher zufällig ergibt.
Auch berichtete ein Anwesender von Lebensphasen, in denen es für ihn andere Prioritäten, wie Studium, Beruf oder andere Hobbys gab. Es gäbe
viele Gruppen, zu denen er gehöre: Motorradfahrer, IT-Spezialisten oder Musiker. Die Gruppe der Sadomasochisten sei nur eine von vielen – Sadomasochismus also nur ein Merkmal von vielen in seinem Leben.
Statt des Gefühls, durch sadomasochistische Neigungen, unschuldig und gegen den eigenen Willen von Welt und Menschheit getrennt und entfremdet zu sein, kann sich, bei der Entdeckung in späterem Alter, auch das Gefühl einer neuen Zugehörigkeit und der Horizonterweiterung einstellen, berichtete eine andere.
Kurze Differenzen entstanden, als der Ruf nach Unabhängigkeit von der Meinung anderer aufkam. Wer zu sich stehen will, dürfe sich davon nicht beeinflussen lassen. Jedoch ist es andererseits Sozialpsychologischer Fakt (aus dem Bereich der Selbstkonzeptforschung), dass jeder gerne akzeptiert sein und einen guten Eindruck bei seinen Mitmenschen hinterlassen will – und daher auf positive Rückmeldung angewiesen ist.
Diese bleibt natürlich aus, solange man mit anderen nicht über seine Neigung spricht, und so berichtete eine Besucherin auch vom Drang, nach der Erkenntnis ihrer Neigung, sich mit anderen auszutauschen.
Hängt man dabei einer speziellen Welt- oder Gesellschaftsvorstellung an, kann dies weitere Fragen aufwerfen – muss jedoch nicht. Ob Christen, Feministen oder Marxisten ihre Neigung mit ihrer Überzeugung vereinbaren können, kann für diese genauso schwierig sein, wie für die Geschäftsfrau, die im Job ihren Mann steht, aber sich im Rahmen ihrer Erotik sooo gerne unterwerfen lassen will.

www.sundmehr.de in Kooperation mit AK SMuC www.sm-und-christsein.de

Quelle: SWL

Nadia auf den Spuren der Liebe: Master & Servant

Am 31.07.2013 um 20:15 sendet Einsfestival eine neue Folge aus der Reihe „Nadia auf den Spuren der Liebe“ mit dem Thema „Master & Servant“.

Was bedeutet BDSM? Woher kommt der Wunsch nach Unterwerfung, Machtausübung und körperlichem Schmerz? Wie sehr hat der weltweite Erfolg der „Shades of Grey“-Trilogie das Bild von Sadomaso-Praktiken und dem Spiel mit Dominanz und totaler Hingabe in der Öffentlichkeit verändert? Auf diese Fragen und noch einige mehr möchte Nadia diesmal persönliche Antworten und Einblicke bekommen. Und zwar von zwei Frauen, die für sich entdeckt haben, dass BDSM – also die Lebens- und Gefühlswelt von Bondage & Disziplin, Dominanz & Submission, Sadismus & Masochismus – die Erfüllung ihrer sexuellen und emotionalen Bedürfnisse nach Lust, Leidenschaft und Vertrauen bedeutet.
Laura (22) aus Hildesheim lebt seit einem Jahr ihre devote Seite in einer festen Spielbeziehung mit Florian aus. Die Studentin und Übersetzerin teilt ihre Erfahrungen und Erlebnisse ungewohnt offen durch ihre verschiedenen Blogs für mehr Toleranz und weniger Vorurteile in unserer Gesellschaft. Aranea Peel (26), Frontfrau der Gothic-Elektro-Band „Grausame Töchter“ aus Hamburg, bezieht aus ihrer dominant-sadistischen Persönlichkeit nicht nur Befriedigung in sexueller Hinsicht, sondern sie ist auch der kreative Motor für ihre Kunst, die sie kompromisslos verfolgt.
Eine Reise in eine zum Teil dunkle und fremde Welt, die Nadia durchaus Einiges abverlangt.

„Nadia auf den Spuren der Liebe“ beleuchtet die unterschiedlichsten Dimensionen aus dem unendlichen Universum zwischenmenschlicher Beziehungen und großer Gefühle – sensibel, empathisch und dabei unschlagbar offen. Mitten im Hier und Jetzt geht es um Antworten auf spannende Fragen wie: Wie fühlt es sich an, wenn man im falschen Körper zur Welt gekommen ist? Warum haben Männer anscheinend Angst vor starken Frauen? Wie lebt es sich an, wenn man sich als asexuell bezeichnet und damit glücklich ist? Kann man dann trotzdem eine erfüllte Partnerschaft leben? Es sind Fragen wie diese, die Nadia auf ihrer Reise begegnen. Die Pilotfolge „Gender Bender – zwischen Mann, Frau, Drag und Trans“ wurde beim Eurovision Creative Forum 2012 in Berlin bereits für einen 7 Best Award nominiert.

Quelle: Einsfestival

Hamburg: 05.12.2012 228. Schlagwerk-Themenabend: SM in den Medien

228. Schlagwerk-Themenabend : Mittwoch, 5. Dezember 2012, 19 Uhr

Ort: mhc-Café, Magnus-Hirschfeld-Centrum, Borgweg 8, 22303 Hamburg (nähe U-Bahn Borgweg), eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Thema: SM in den Medien

Nicht erst seit dem Erscheinen des Bestsellers „Fifty Shades of Grey“ wird gern über BDSM in verschiedenen Kanälen berichtet. Das Spektrum reicht von Zigaretten-Werbung zu nicht vielsagenden Privatfernseh-“Reportagen“ über seitenlange Abhandlungen in wissenschaftlichen Zeitschriften.

SM als Quotenfänger. Kaum ist das oben erwähnte, eher zerrissene Werk in den Bestsellerlisten, häufen sich Meldungen mit einer Prise Sadomasochismus. Berichte über das Sexualleben von Paaren werden mit SM-Praktiken ergänzt. Aber auch Gewalttaten mit sexuellem Hintergrund bekommen schon mal den SM-Stempel aufgedrückt. Könnte ja schon mal lustig sein, wenn da nicht plötzlich der Zusammenhang zu Gewalttaten, psychischen Störungen oder gar Missbrauch zwischen den Zeilen mitschwingen würde.

Unabhängig davon, welches Publikum die Medien damit erreichen wollen und warum, es geht hierbei fast immer darum, die Szene für Außenstehende darzustellen.Das alles könnte uns gar nicht weiter interessieren, wenn da nicht die Familie oder Kolleg*innen wären, die aus der medialen Darstellung ihre Schlüsse ziehen und entweder etwas über unsere Neigungen wissen oder es eben darum nicht wissen dürfen.

Auf der einen Seite gibt es die Darstellung von Außenstehenden, die in die Szene eintauchen und ihre Eindrücke in ihren Berichten weiterverarbeiten. Auf der anderen Seite stehen Interviews und Reportagen, in denen BDSMler*innen selbst zu Wort kommen. Aus welchen Gründen treten SMler*innen nach außen und berichten über ihre Neigungen?

Hat sich in den vergangenen zehn Jahren etwas in der Berichterstattung verändert? Hat sich das Bild der SM-Szene in den Medien gewandelt oder wird weiterhin gern in Fettnäpfchen getreten? Ist vielleicht sogar eine negative Trendwende eingetreten? Wie stark weicht die Berichterstattung von der gelebten Wirklichkeit ab?

Wir freuen uns auf Euch und eine spannende Diskussion!

Quelle: SWL

SundMehr am 01.07.2011 Thema: „SM und Kunst (?)“

Der Gesprächskreis SundMehr trifft sich wieder am 01.07.2011 um 20.00 Uhr in der „Traube“, Hauptstr. 35/37, 71394 Kernen-Rommelshausen.
Erfreulicherweise hat sich bei der letzten Themensammlung Eva, als Teilnehmerin, sich gerne bereit erklärt, das Thema „SM und Kunst (?)“vorzubereiten. Anbei ihr Einladungstext: Warum die Kunst und warum das Fragezeichen? SM begegnet uns in zahlreichen Bereichen von Kunst und Kultur. Und wirft so manche Fragen auf:

  • Wie wird SM dargestellt? Als reine Provokation? Als Klischee?
  • Betrifft es unser Lebensgefühl als SMer oder geht es vielleicht auch

völlig an unserer Realität vorbei? Wenn nicht sogar: Hat diese Darstellung überhaupt was mit SM zu tun?

  • Spricht uns sowas an? Wie spricht es uns an, und: Gefällt uns das?
  • Wie beeinflusst diese Darstellung das Bild von SM in der Öffentlichkeit?

Da Kunst und Kultur ein schier unendliches Feld sind, für das ein Abend nicht ausreicht, bringe ich einige ausgewählte Beispiele aus Musik, Fotografie und Film mit. Als roter Faden für unsere Gesprächsrunde können obige Fragen dienen. Über Geschmack lässt sich bekannterweise herrlich streiten – und genau auf diesen subjektiven Austausch mit Euch freue ich mich.

Zusätzlich lade ich Euch herzlich ein, Eure eigenen Beispiele
mitzubringen: Was ist Euch zu diesem Thema, z.B. in der Literatur und im Film bisher begegnet?

Damit wir abschätzen können, wie viele kommen wäre Anmeldung über info@sundmehr.de nett.

Quelle: SWL

SundMehr am 28.05.2010 (Bekleidung – Stil/Fetisch/Anderes)

Der Gesprächskreis SundMehr trifft sich wieder am 28.05.2010 um 20.00 Uhr in der „Traube“, Hauptstr. 35/37, 71394 Kernen-Rommelshausen.

Bei den Vorbesprechungen mit dem Wirt unseren neuen Treffpunktes, war es ihm egal, was wir unter uns so besprechen, nur wichtig sei es ihm, angesichts unserer Themen aus dem Dunstkreis der Erotik (und angesichts des oft auch

familiären Publikums) „. dass da halt niemand in Strapsen quer durch den Wirtsraum läuft.“ Das Bild eines in Lack gekleideten Besuchers auf einem Pressefoto fand er dann aber noch ganz im Rahmen; wider erwarten sogar und

es stellt sich die Frage: sehen wir es (wenn wir um die erotische Wirkung manches Bekleidungsstoffes wissen) letztlich manchmal selbst zu eng, bei unserer Vorstellung, was der Umwelt „nicht zuzumuten ist“ und überspringen

wir, wenn wir mit Herzklopfen Anlauf nehmen, den Graben der eigenen Skrupel manchmal zu weit? Möglicherweise betrachtet es mancher Besucher des Gesprächskreises doch auch als Mutprobe, in SMigem Outfit zu kommen – von der wir abraten, weil wir niemanden provozieren, im Zweifelsfall unseren Treffpunkt verlieren wollen. Andererseits mag es für manchen bereits ein zu Viel, an Zugeständnis an bürgerliche Konzessionen bedeuten, wenn er(sie beim Besuch eines Stammtisches nun auch noch so herumlaufen muss, als würde er / oder sie sich unter ganz normale Menschen begeben – wie z.B. zur Arbeitsstelle.

Und ganz abgesehen vom Auftreten im Alltag, haben gerade Partys oft ihren Dresscode, eine Art kreativ gehaltene Bekleidungsvorschrift, von deren Einhalten auch der Einlass abhängen kann. Es macht in der Tat schon etwas mit Stimmung und Ambiente, wenn jemand seinen Turnschuh und Jeans Fetisch gerade auf einer SM-Party ausleben möchte (und sofern es so jemanden gibt:

hätte dieser doch gerade auch das „Recht“ diesen Fetisch auszuleben, wie alle anderen Gäste). Und erst recht im heimischen Schlafzimmer kann mit Bekleidung die Stimmung in die bevorzugte Richtung bewegt werden.

Zugegeben: Kleidung ist ein besonderes Thema, dem wir uns an diesem Abend widmen wollen. Wie wichtig ist die Bekleidung? Ist es erst „richtig SMig“ mit dem passenden Outfit? Wer von uns hat welchen Fetisch und was würde es

bedeuten, darauf zu verzichten? Schränkt dieser die Kreativität bei der erotischen Begnung ein, oder hilft er erst weiter, macht sie auf einer ganz anderen Ebene erst möglich?

Damit wir abschätzen können, wie viele kommen wäre Anmeldung über info@sundmehr.de nett.

Für weitgereiste Besucher besteht Übernachtungsmöglichkeit im (bürgerlichen) Hotelbetrieb unseres Treffpunktes.

Quelle: SWL

Schlagzeilen-Kolumne: Verletzlich aber nicht zerbrechlich

Er versucht ihr ein guter Herr zu sein, fördert ihre Ausbildung zu Lecksklavin und Dreilochstute. Wenn sie Fehler macht, schlägt er sie mit leisem Bedauern. Und weil diese Schläge schmerzen, versucht sie möglichst wenig Fehler zu machen.
Auch sonst haben sie sich einiges zu sagen, besonders, wenn der Herr von seinen ausführlichen Verleih-Plänen erzählt.
Und irgendwann geht sie. Und er weiß nicht, was passiert ist.
Er hatte doch nur das Beste für sie im Sinn.
Aber dabei nicht bemerkt, dass er nicht wirklich sie meinte, sondern nur das Bild, welches er sich von ihr gemacht hatte oder schlimmer noch, das Bild, welches er erst noch …

Ganzen Artikel auf Schlagzeilen lesen.

Schweiz – 20 Minuten Online: Sadomaso-Szene – So normal sein wie die Schwulen“

In der Ausgabe vom 24. August 2009 berichtet das Schweizer Online Magazin „20 Minuten online“ unter dem Titel „Sadomaso-Szene – So normal sein wie die Schwulen“ über die Ziele der kürzlich gegründeteten BDSM-Plattform „BDSM-community.ch“.

Laut diesem Bericht wird mit diesem Projekt unter dem Motto „Weg aus der Schmuddelecke hin zur gesellschaftlichen Akzeptanz“ versucht, die Akzeptanz der Sadomaso- und Fetischszene zu fördern.

Im Rahmen dieses Berichtes kommt auch Hermann – er ist der erste Präsident des neu gegründeten BDSM-Vereins in der Schweiz – sowie die Vereinssprecherin zu Wort:

„Das Ziel ist klar und ehrgeizig: Das Bild, das die Gesellschaft heute von Sadomasochismus hat, ist falsch. Mit Information und Öffentlichkeitsarbeit wollen wir eine Enttabuisierung herbeiführen, die beispielsweise in der Homosexuellenbewegung längst stattgefunden hat (..)“

„Vor zehn Jahren wäre der Schritt an die Öffentlichkeit noch zu früh gewesen. Heute allerdings ist die Gesellschaft aufgeklärter.“

Für den Sommer 2010 ist das erste BDSM-Symposium geplant, das sich vorwiegend an Fachleute wie Ärzte, Therapeuten, Scheidungsanwälte und Behörden richtet.

Den Volltext dieses sachlichen und gut fundierten Artikels findet man
unter http://www.20min.ch/community/stories/story/So-normal-sein-wie-
die-Schwulen-28544881> (als Tiny-Url: http://tinyurl.com/nprr67).
Auf dieser Website befindet sich auch ein Link zu einer Umfrage dieses Online Magazins zum Thema „Fesselspiele und Peitsche – reine Privatsache?“. Das Ergebnis dieser 19 Fragen umfassenden Umfrage soll in den nächsten Wochen unter der Rubrik „Webpage“ von
http://www.20min.ch veröffentlicht werden.

Kurzvorstellung der „BDSM-Community.ch“:

Gegründet wurde die BDSM-Community am 28. Juni 2009 am Treffen der Schweizer Stammtische und Gruppen und ist ein gemeinnütziger Verein.
So haben wir auch für Grossprojekte die nötige Rechtsstruktur und können Beteiligte vor Haftungsfragen schützen. Der Vorstand übernimmt unbürokratisch die administrativen Belange, damit Ressorts und Arbeitskreise bei ihren Ideen und Projekten optimal unterstützt werden können. Hier wollen wir Hand zur Realisierung bieten, Kontakte vermitteln, durch Vernetzung fördern etc.

Seit August 2009 gehört sie als korporatives Mitgied der BVSM. e.V.
an.

für weitere Infos: BDSM-Community.ch Muespacherstrasse 45, 4055 Basel
Web: http://www.bdsm-community.ch
EMail: kontakt@bdsm-community.ch

Quelle: SWL

Der – Erste – SMart Rhein-Ruhr e.V – Kunst und Kulturevent am 11.Juli.09

Am Samstag, den 11. Juli 2009 fand das erste – öffentliche – SMart Rhein-Ruhr e.V Kunst- und Kulturevent , organisiert von der Vereinsgruppe SMartART – statt.

Im Rahmen des Maschinenhauses in der Zeche Carl in Essen – eines alten
Backsteingebäudes- wurde von 11:00 bis 22:00 ein Programm zum Thema Sadomasochismus und Kultur geboten.

Das Maschinenhaus selbst war hierzu vollständig dekoriert worden, und diverse sadomasochistische Fotowerke von SIR X bis Kasperki ausgestellt, in die sich auch die Ergebnisse eines SMart Rhein-Ruhr e.V Fotoworkshops einreihten.

Auf zwei Bühnen lief abwechseln von 12:00 bis 18:00 ein Rahmenprogramm zu den Themen Japanbondage über Nadel& Cutting bis zu mehreren Modeschauen, die das Bild abrundeten, sodass eine – „stilvolle“ Erotik über der Veranstaltung schwebte.

Im adäquat dekorierten Basement des Maschinenhauses, fanden im gleichen Zeitraum mehrere Lesungen von Carla Berling sowie von „Rote Linie“ satt. Besonders bei den Lesungen von Carla Berling fiel eine starke Kommunikation zwischen Vortragende und Publikum auf.

Die Organisationen BVSM und MAYDAY und die örtliche AIDS-HILFE waren eingeladen worden,und unterhielten – genau wie SMart Rhein-Ruhr e.V einen dauern besetzten Stand auf der Veranstaltung.

Da es sich um die erste öffentliche Veranstaltung dieser Art handelte, wurden für diesen Tag professionelle Namenschilder, Roll-UP Displays, sowie Poster zu jeder SMart Gruppe, Vereinsorganen und Angeboten erstellt, und eingesetzt.

Nach Komplettumbau startete dann gegen 19:30 die Abendveranstaltung, in der Axel Tüting sein neues Programm “ Der perfekte Sklave“ vortrug.

Gegen ca 22:00 endete die europaweit in dieser Form einmalige, öffentliche Veranstaltung die durch ehrenamtliche tätige Vereinsmitglieder von SMart Rhein-Ruhr e.V. bzw Freunden und Förderern organisiert und durchgeführt wurde

Ein paar Zahlen: Der Event wurde unterstützt durch * 8 Aktiven KünstlerInnen (Lesung / Praxisvorführung) * 13 MalerInnen / Fotografin + Fotografen / WorkshopteilnehmerInnen * 5 VerkaufsstandbetreuerInnen * 29 HelferInnen (inkl. Infostandbetreuung, Ordnungsdienst und ORGA) Mehr als 60 Personen trugen zum Gelingen dieser Veranstaltung bei.

Weitere Informationen siehe
http://www.smart-rhein-ruhr.de/Die_Kuenstler_des_11_07_09.685.0.html

Kommentar:

Auch für das leibliche Wohl wurde professionell und ausreichend gesorgt – selbst Prosecco war im Angebot. Auch gab es keine Riesenschlangen an den Ausgaben, da hier ein gutes Team – aus Vereinsmitgliedern – für den Gast bereitstand.
Als Gast viel auf, das keine Hektik bei Kulturevent auftrat.
Die – wegen der öffentlichen Veranstaltung vorgeschriebene – Security machte einen professionellen Job – ohne auch nur im Ansatz abweisend oder abschreckend zu wirken.

Eine durchweg gelungene Veranstaltung, mit diversen Highlights über deren Gedankenanstösse ich mich sehr gefreut habe.

Mit dieser Veranstaltung hat sich SMart Rhein-Ruhr e.V – der grösste Verein dieser Art in Europa – als Veranstalter in der sadomasochistischen Szene zurückgemeldet.

Quelle: SWL

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