Seit ich auf einer Porno-Messe war, sehe ich Männer mit anderen Augen

Unter den Besuchern auf der Sex-Messe Venus steche ich ziemlich heraus. Vor allem, weil ich jünger als 65 bin. Und eine Frau. Das sind die meisten hier am frühen Vormittag nicht. Außerdem bin ich angezogen. Das ist unter den Frauen auf der Venus eher eine Seltenheit.

Und wenn doch, dann haben sie sich zumindest kleine Federn auf die Nippel geklebt, die frech aus ihrem Ausschnitt herausspringen. Ich trage einen Schal. Ein absolutes No-Go auf der Venus. Es sei denn, eine Frau kombiniert ihn zu einem Tanga aus essbaren Zucker-Perlen.

Dummerweise trage ich eine Hose. Und ich habe mir nicht einmal ein Loch hinein geschnitten, durch das mein nackter Hintern hervor blitzt, so wie bei der Besucherin vor mir. Ich komme mir vor wie eine Nonne, die den Ausflug eines Berliner Altenheims begleitet. So sehen die meisten anderen Besucher zumindest aus.

Am Eingang bekomme ich eine Goody-Bag in die Hand gedrückt. Unter der Aufschrift “The first true Pussy Lover” ist ein Vibrator abgebildet. Sehr praktisch, da ich eh noch nach einer neuen Tasche fürs Büro gesucht habe.

Auf einmal bin ich Sextoy-Fachhändlerin

Es ist übrigens kein Vibrator drin, sondern nur eine Kerze von Beate Uhse, wie die Frau vor mir sogleich enttäuscht feststellt. “Sagen Sie mal, ist das eine Sadomaso-Kerze?” fragt sie mich interessiert.

Ich frage mich, wieso ich wie eine Expertin für Sadomaso-Kerzen aussehe – bis ich sehe, was für ein Eintritts-Ticket ich erhalten habe.

Statt “Presse” steht auf der Karte, die mir um den Hals hängt, in großen Buchstaben: “Fachhändler”. Auch gut. Ich drehe die Karte trotzdem um. Es muss ja nicht gleich jeder von meiner Expertise erfahren.

“Eigentlich bin ich von der Presse”, sage ich der Frau. Sie sieht mich erschrocken an und geht weg. Menschen auf der Venus zu verscheuchen, ist einfacher als gedacht.

Vibrierende Kugeln sollen mich erregen

Ich folge einem Mann im Lackleder-Anzug und mit Cowboy-Hut in die erste Halle. Ich kann keine zehn Meter gehen, ohne dass etwas an meiner Hand vibriert.

Eine Verkäuferin rollt ohne Vorwarnung zwei vibrierende Kugeln über meinen Handrücken. “Fühlt sich gut an, oder?”

Sie sieht mich erwartungsvoll an. Ich frage mich, ob sie jetzt ernsthaft denkt, dass ich vor Ekstase stöhnend in die Luft springe, weil Gummi-Kugeln auf meinem Handrücken vibrieren.

″Ähm, ja ganz gut”, sage ich. Ihre Kollegin scheint nur auf ihren Einsatz gewartet zu haben. Eifrig huscht sie herbei, in ihren Händen einen überdimensional großen dunkelgrünen Dildo haltend. Er sieht aus wie eine Salatgurke. Ein Mann geht vorüber und nickt mir anerkennend zu.

??? Mehr zum Thema: Penis-Schmuck und Verzögerungsspray – diese absurden Dinge könnt ihr auf der Sex-Messe Venus kaufen

“Wenn du eher nach Dildos suchst”, sagt sie . “Wir haben alle Arten. Der hier ist besonders groß.” Hätte sie das nicht noch mal erwähnt – mir wäre es gar nicht aufgefallen.

“Wir haben den auch in Rosa und Gelb”, sagt sie.

“Vielleicht später”, sage ich. Der Mann, der mir eben noch anerkennend zugenickt hat, steht jetzt auf einmal hinter den Verkäuferinnen und starrt mich lüstern an.

Was ist nur mit den Männern los?

“Können wir Ihnen helfen?”, fragt die Verkäuferin freundlich. “Vielleicht etwas für die Freundin?” Er geht strammen Schrittes zum nächsten Stand. Dort gibt es Kissen mit den Abbildungen von nackten Frauen mit riesigen Brüsten – und einer Öffnung, in die Männer hinein onanieren können. Ich wage zu bezweifeln, dass er eine Freundin hat.

Ein Mann steckt gerade seinen Finger in eines der Löcher. “Ja, das fühlt sich wirklich gut an”, bestätigt er der strahlenden Verkäuferin.

Was ist nur mit den Männern los?, frage ich mich.

Dabei waren Kissen mit Löchern das harmloseste, was ich auf der Messe sehen sollte.

kissen

Das berühmte Nacktmodel Micaela Schäfer geht an mir vorbei, begleitet von einer Schar von Männern und einer aufgeregten blonden Frau mit einem RTL-Mikrofon.

Vor einer Wand posieren verschiedene Nackt-Models. Mehrere um die 60-jährige Männer stehen um sie herum und fotografieren sie. Schon aus zehn Metern Entfernung ist zu sehen, dass keine von ihnen natürliche Brüste hat. Ein Thema, das auch die beiden etwa 30-jährigen Männer neben mir beschäftigt.

“Die kann auch mal ihre Titten auspacken”, sagen sie über mich

“Boah, geil. Ganz ehrlich, mir ist das so egal, ob eine Frau gemachte Brüste hat”, sagt er zu seinem Freund. “Ich sag immer, was du hast, haste.”

“Na, ist auf jeden Fall besser als so Hänge-Titten”, erwidert der andere. “Stell dir das mal vor: Hast so ’ne richtig geile Frau, ihr bekommt Kinder und zack – Hänge-Titten.”

“Ey, ich würd’ sagen: Schatz, ich zahl dir Titten”, sagt der andere. Jetzt lachen beide dröhnend.

Ich kann nicht anders, als mit den Augen zu rollen. Ein Fehler, denn sie haben es gesehen.

“Ey, verstehst du keinen Spaß, oder was?”, fragt mich einer der beiden.

Ich sage nichts und gehe lieber. “Kannst du nicht sprechen, oder was?”, fragt der andere gereizt.

“Ey, die kann auch mal ihre Titten auspacken”, sagt er zu seinem Freund.

“Reiß dich zusammen, sonst weint sie”, sagt er. “Wie sie guckt, ey. Jetzt ruft sie bestimmt ihren Freund an.”

“Die braucht dringend einen Penis, so wie die drauf ist”, meint sein Freund.

Ich vermute eher, dass sie dringend eine Frau brauchen.

Aber ich habe keine Lust, mich auf ein Gespräch mit ihnen einzulassen und halte mich stattdessen an ihren Rat: Ich gehe zu einem Stand mit ausgestellten Gummi-Penissen.

“Man muss die Menschen auch verstehen”, sagt mir die Beate-Uhse-Verkäuferin

Es handelt sich dabei um Ausstellungsstücke für Sex-Puppen. Penisse scheinen allerdings nicht sonderlich gefragt zu sein. Utensilien für weibliche Puppen sind deutlich in der Mehrzahl. Sogar die Augenfarbe und die Handgröße lassen sich individuell auswählen.

Als ich die Köpfe betrachte, wird mir ein bisschen schlecht. Ich finde, dass sie beinahe kindliche Gesichtszüge haben und gruselig aussehen.

Eine Beate Uhse – Verkäuferin bemerkt, dass ich skeptisch bin. “Sex-Puppen werden immer lebensechter und Menschen-ähnlicher”, sagt sie. Ich finde das nicht gerade beruhigend.

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“Sie fühlen sich viel besser an als diese ollen aufblasbaren Puppen. Für viele Menschen, die nicht die Möglichkeit haben, mit einem echten Menschen Sex zu haben, ist eine Sex-Puppe etwas Schönes. Man muss diese Menschen auch verstehen. Lust ist etwas ganz Normales.”

Ich finde auch, dass Lust etwas Normales ist. Die Sex-Puppen sind mir trotzdem unheimlich.

“Eine Sex-Puppe mit dem eigenen Gesicht ist ein Kompliment”

“Auch für behinderte Menschen ist das eine tolle Chance”, sagt die Verkäuferin. “An die musst du auch denken.”

Ich bin eher der Meinung, dass sie sich über behinderte Menschen informieren sollte. Denn dann wüsste sie, dass es auch für diese andere Möglichkeiten gibt, Sex zu haben, als mit einer Puppe.

Auch Porno-Darsteller wie Conny Dachs finden Sex-Puppen ganz normal.

“Es wird gerade eine Sex-Puppe mit meinem Gesicht hergestellt”, erzählt er mir.

Ich frage ihn, ob das nicht ein seltsames Gefühl ist, wenn er weiß, dass fremde Menschen sich anhand einer Puppe befriedigen, die aussieht wie er.

Er sieht mich befremdet an. “Das ist doch ein Kompliment”, sagt er.

Ich beschließe, mir einen Sklaven zu suchen

Ich sage nichts mehr. Möglicherweise bin ich einfach zu prüde für die Venus. Ich möchte nicht, dass eine Sex-Puppe nach meinem Vorbild gebaut wird und ich möchte mir auch nicht für 15 Euro eine “Hardcore-Dildo-Lesbi-Show” ansehen.

“Du musst ein bisschen offener sein”, sagt eine Beate-Uhse-Verkäuferin streng zu mir. Also beschließe ich, jetzt offener zu sein und mir einen Sklaven zu suchen. Wenn schon, denn schon.

Einen Sklaven zu halten, stelle ich mir lustig vor. Vielleicht kann er mir abgesehen von seinen anderen Künsten auch mal Essen kochen. Wenn er sich weigert, kann ich ihn ja einfach auspeitschen.

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Ich betrete die Sadomaso-Abteilung. Verschiedene Geräte sind nebeneinander aufgebaut, die mich an Folter-Methoden aus dem Mittelalter erinnern.

Seine Qualitäten können mich nicht überzeugen

Und da sehe ich ihn auch schon. Ein Mann in einem Ganzkörper-Hunde-Kostüm steht an ein Treppen-Geländer gelehnt.

Das könnte mein zukünftiger Sklave sein. “Hallo”, sage ich. Als er mich mit seiner Hunde-Maske ansieht, muss ich mir ein bisschen Mühe geben, nicht loszulachen, sondern ihn sexy zu finden. Ich bin ja jetzt offen.

Er sagt etwas und schon stelle ich fest, dass ein Sklave vielleicht doch nicht das Richtige für mich ist. Denn durch seine Maske ist er kaum zu verstehen. Für Unterhaltungen ist ein Sklave wohl nicht gedacht.

Er kommt mir unangenehm nahe, damit ich ihn durch seine Gummi-Maske verstehen kann. Er riecht wie billige Flip-Flops aus einem Ramschladen am Bahnhof.

“Was möchtest du?”, fragt er. Ich frage mich, ob das jetzt schon ein Angebot ist.

“Was kannst du denn am besten?”, frage ich ihn.

“Elegant aussehen”, sagt er.

Ich bin enttäuscht. Ist das jetzt sein Ernst? Ich brauche doch keinen Sklaven, dessen größte Qualität es ist, elegant auszusehen – in einem Tier-Kostüm. Wieder einer dieser Männer, der denkt, er könnte sich nur durch sein elegantes Aussehen von einer Frau aushalten lassen. Unmöglich.

Ich verstehe die Männer hier einfach nicht

“Das finde ich aber enttäuschend”, erwidere ich.

“Das ist heute meine Aufgabe hier”, sagt er. “Ich darf jetzt nicht mehr mit dir sprechen.”

“Hat dir das deine Domina verboten?”, frage ich. Er sagt nichts mehr.

Ich verstehe die Männer auf der Sex-Messe einfach nicht. Die einen geilen sich an fremden Frauen auf und machen trotzdem noch Besucherinnen blöd an, die anderen wiederum wollen nicht mit jungen Frauen sprechen, weil es ihnen verboten wurde. Und weil sie sonst wahrscheinlich besonders doll ausgepeitscht werden.

Ich folge einer Halbglatze in lilafarbener Regenjacke in die nächste Halle. Dort wird es noch viel verstörender.

Auf einem Sofa führt sich eine Frau mit weit auseinander gespreizten Beinen ein neues Dildo-Modell ein.

“Fass an!” steht auf den Kabinen

Ein Pulk von mindestens 20 Männern hat sich um sie herum gebildet. Fast alle von ihnen haben weißes oder lichtes Haar. Mit ihren Smartphones, Camcordern und Spiegel-Reflex-Kameras halten sie das Spektakel fest.

Angeekelt gehe ich weiter. “Fass an!” steht auf Kabinen. Gerade als ich vorbeigehe, kommt ein Mann aus einer heraus – und natürlich sehe ich automatisch hin.

Eine Frau mit langen schwarzen Haaren steht in der Kabine, nur im Tanga. Die Arme hat sie von sich gestreckt wie zum Abtasten bei der Flughafen-Kontrolle. Drei Männer stehen um sie herum. Zwei davon packen ihr gerade an den Hintern. Der dritte legt beide Hände auf ihre Brüste.

Ich sehe die Frau an. Es ist nur eine Sekunde, in der sich unsere Blicke treffen. Ihr Blick ist leer, roboterhaft.

Mir ist schlecht. Ich habe erst mal genug, will mich ablenken und einen Kaffee trinken. Und ausgerechnet dort sitzt einer der alten Männer, der kürzlich noch hochkonzentriert die Frau bei der Selbstbefriedigung gefilmt hat. Er sieht sich gerade Kamera-Aufnahmen an und nickt mir freundlich zu.

Ich habe das Gefühl, dass lüsterne Blicke an mir kleben

Ich suche nach dem Ausgang. Satzfetzen begleiten mich nach draußen.

“Micaela hat sich auf die Brustwarzen Herzchen tätowieren lassen, habe ich gehört.”

“Ich weiß nicht, ob ich Metall jetzt geil oder schmerzhaft finde…”

“Boah, guck sie an. Ich würd sie gern ficken.”

“Muss man Latex eigentlich besonders pflegen?”

“Die Erotik-Lounge ist das gleiche wie letztes Jahr. Echt lame.”

“Alter, die Brüste von der da.”

Als ich draußen in der Kälte stehe, muss ich tief Luft holen. Ich habe das Gefühl, das lüsterne Blicke an mir kleben, obwohl mich niemand ansieht.

Meinem Männer-Bild hat dieser Besuch eher geschadet. Ich habe Dinge gesehen, die ich nicht mehr aus dem Kopf bekomme.

Den leeren Blick der fast nackten Frau, die von drei Männern wild begrapscht wird.

Die lüsternen Blicke der alten, weißhaarigen Männer in ihren Multifunktions-Westen, die eine fremde Frau filmen, die sich selbst befriedigt.

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Männer, die Frauen schamlos auf alle Körperstellen starren und sie mit Kameras verfolgen.

Und dann wären da noch die Männer, die über Titten sprechen und mir raten, meine “auszupacken”. Männer, die Finger in Kissen-Öffnungen stecken und sich darüber freuen, Sex-Puppen mit abnormalem Körperbau, Männer die geifernd vor einer Sadomaso-Show stehen, in der eine Frau gefesselt und gepeitscht wird.

Das hat nicht mehr viel mit Erotik zu tun

Eigentlich sind mir die sexuellen Vorlieben meiner Mitmenschen egal. Ich habe selbst auch nicht vor, demnächst in ein Kloster zu ziehen.

Und doch verstehe ich einfach nicht, wie Menschen an dem Eingang zur Sex-Messe alles Menschliche hinter sich lassen und sich in geifernde Ekel verwandeln können.

Ganz ehrlich: Diese Messe hat nichts mit Erotik zu tun. Der Name “Erotik-Messe” ist doch nur ein Deckmantel, unter dem einsame, frustrierte Männer guten Gewissens auf eine frauenfeindliche Porno-Messe gehen können.

Niemand kann mir erzählen, dass sich diese Messe genau so sehr an Frauen richtet wie an Männer. Es gibt ungefähr 200 Nacktmodels und einen männlichen Stripper auf der Venus.

Dabei hätte ich doch so gerne mehr Stripper gesehen. Ich hätte sie für meine private Videothek filmen können. Nein, im Ernst: Ich habe keine einzige Frau gesehen, die auf der Venus den männlichen Stripper gefilmt hat, aber so gut wie keinen Mann, der keine Kamera in der Hand hatte, die auf einen weiblichen Körper gerichtet war.

Ich weiß, dass der Großteil der Männer nicht mit den Venus-Besuchern gleichzusetzen ist. Zum Glück. Aber: Männer müssen sich wirklich nicht darüber wundern, wenn einige Frauen ein ihrer Meinung nach veraltetes Männerbild haben – wenn sich so viele Männer noch immer so frauenverachtend und ekelhaft verhalten.

Ich habe einen Tag mit einer Domina verbracht – jetzt verstehe ich, was sie an dem Beruf liebt

Ein Mann im roten Stringtanga schlurft über einen schummrig beleuchteten Flur. Sein behaarter Bauch wölbt sich über dem Stückchen Stoff in seinem Schritt. Er nickt mir zu, hebt die Hand zum Gruß. “Hallo”, sagt er beiläufig.

“Äh, Hallo.”

“Geh schon mal rein”, sagt Lady Angelina zu ihm. Ihr Tonfall ist freundlich, fast so als spreche sie mit einem kleinen Kind. Der Mann, vielleicht 40 Jahre alt, sieht sie fragend an und schlurft dann weiter. “Genau”, lobt Lady Angelina.

Mein Blick fällt auf seine Pobacken. Sie wabbeln bei jedem Schritt. Ich bin froh, als sie aus meinem Blickfeld verschwinden.

“Ich muss gleich in einen Termin”, sagt Lady Angelina. “Dauert nicht lange. Dreißig Minuten.”

Ich nicke, als sei es ganz normal, dass meine Gesprächspartner kurz verschwinden, um Männer in Stringtangas ans Bett zu fesseln. Denn ungefähr so sieht ein Termin bei Lady Angelina aus.

Lady Angelina ist eine Domina.

Vom Bauernhof ins Domina-Studio

Von einer Domina hatte ich bisher immer ein ganz bestimmtes Bild im Kopf: Eine herrische Frau in Lacklederstiefeln mit mindestens 15 Zentimetern Absatz. Mit tiefer Stimme brüllt sie Befehle wie “Knie nieder, Knecht!”. Dann holt sie aus, schwingt die lange schwarze Peitsche und lässt sie auf den Hintern des Mannes an ihrer Hundeleine knallen.

Lady Angelina ist klein, blond und zierlich und sieht jünger aus als ihre 40 Jahre. Sie hat eine helle, freundliche Stimme und begrüßt mich ungeschminkt. An ihrer lilafarbenen Winterjacke sind Dreckspuren, vielleicht von ihrem Hund oder Pferd.

Sie wohnt noch immer in ihrem Heimatdorf in der Nähe von Passau und arbeitet in der Buchhaltung. Zweimal die Woche nimmt Angelina, die eigentlich anders heißt, ihren goldenen Kosmetikkoffer, setzt sich in ihr Auto und fährt fast zwei Stunden lang in das Domina-Studio nach München.

Von außen ist das Gebäude ein unscheinbarer grauer Steinklotz. Doch der Eindruck täuscht. Der schwarze Vorhang hinter der Eingangstür ist der Zutritt zu einer anderen Welt. Eine Welt voller Fesseln und Peitschen, mit Sklaven und Käfigen. 

Auch ich will einen Einblick in die Arbeit als Domina erhalten

Erst im Studio zieht Angelina sich um und schminkt sich, legt mit ihrem Outfit auch ihre andere Persönlichkeit ab. Bis sie schließlich nicht mehr Angelina ist, die auf einem Bauernhof wohnt. Hier wird sie zu Lady Angelina, der Domina. 

Laut einer Umfrage des Dating-Portals “Premium Casual Dating Portal Secret” mit über 5000 Befragten, würde sich jeder fünfte Deutsche gerne in die Welt des BDSM einführen lassen.

Auch ich bin heute hier, um einen Einblick in Lady Angelinas Arbeit zu bekommen. Aber nicht, weil ich lernen möchte, wie ich die Peitsche im perfekten Winkel auf einen nackten Hintern knallen lasse.

Sondern weil ich mich frage, ob ich vielleicht zu sehr mit Vorurteilen belastet bin und Menschen, wie Lady Angelina Unrecht tue. Es muss schließlich einen Grund geben, warum es in Deutschland mehr als 200 Domina-Studios gibt, warum so viele Frauen Domina werden wollen. Etwas, das ich nicht nachvollziehen kann. Für Geld die oft kranken Fantasien fremder Menschen zu befriedigen heißt für mich auch ein Stück weit sich selbst zu verkaufen.

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Lady Angelina: “Domina sein ist mein Traumberuf” 

Ihr Gast wartet schon darauf, gepeitscht zu werden

Ich sitze mit Lady Angelina im Aufenthaltsraum ihres Domina-Studios zwischen Waschmaschine, Herd und Kleiderschrank, als ihr Gast vorbeiläuft. Lady Angelina sagt “Gast”, nicht “Kunde”. Aus Respekt, erklärt sie.

Der Küchentisch ist vollgestellt mit Schminktäschchen und Lady Angelinas Kosmetik-Koffer. Am Küchenschrank hängt ein gelbes Warnzeichen mit dem Schriftzug “Zickenzone”.

Ich muss daran denken, dass ihr Gast jetzt im Nebenzimmer in seinem roten Stringtanga auf dem Bett liegt. Wahrscheinlich kann er es kaum erwarten, geknebelt und gepeitscht zu werden. Ich sehe Lady Angelina an, die mir so freundlich lächelnd und eher zurückhaltend gegenüber sitzt und frage mich, wie sie sich überhaupt dazu überwinden kann, diesen Mann auch nur anzufassen.

“Hattest du noch nie das Problem, dass du eine so tiefe Abneigung gegen jemanden verspürt hast, dass du ihn nicht einmal anfassen wolltest?”, frage ich sie.

“Wenn ich hier bin, bin ich die Domina. Und versuche, alles andere auszuschalten.”

Angelina lächelt in sich hinein, während sie eine Tube Make-Up aus dem Goldkoffer zieht. Ich frage mich, ob sie auch an den Tanga-Mann auf dem Bett denkt.

“Doch, es kamen schon mal ein paar Herren, bei denen ich mir dachte ‘Oh, mit denen kann ich mir das jetzt gar nicht vorstellen’ und dann war es am Ende richtig gut”, sagt sie. “Ich beurteile Menschen schon lange nicht mehr nach ihrem Äußeren.”

Klar, sie hat Recht, man sollte Menschen nicht nach ihrem Äußeren beurteilen. Aber es ist ja nicht so, dass sie Freundschaften schließen will, denke ich.

“Ich stelle mir das schwierig vor”, sage ich. “Wenn jemand fremd ist. Oder du ihn vielleicht gar nicht magst.”

Angelina schweigt kurz.  “Wenn ich hier bin, bin ich die Domina. Da bin ich voll und ganz für meine Gäste da. Und versuche, alles andere auszuschalten.”

Für Jungs habe sie sich früher nie sonderlich interessiert

Dazu gehört für Lady Angelia auch ihr Job als Buchhalterin. Alle ihre Kollegen im Büro wissen, dass sie eine Domina ist.

“Die meisten sind fast ein bisschen neidisch“, sagt Angelina, während sie einen Puderpinsel aus ihrem Goldkoffer zieht. „Weil ich noch etwas anderes habe neben dem gewöhnlichen Job, noch ein anderes Leben.“

Für Jungs habe sich Angelina früher nie sonderlich interessiert, sagt sie. Ihren ersten Freund hatte sie mit 18. Auch jetzt ist sie in einer festen Beziehung. Ihr Mann ist Handwerker und akzeptiere ihren Beruf.

Während sie erzählt, sehe ich Angelina dabei zu, wie sie sich mit jedem Schwung ihres Pinsels von der harmlosen, fast etwas unscheinbar aussehenden Frau in Lady Angelina, die Domina, verwandelt.

Als sie sich zu mir umdreht, hat sie zwei Kondome in der Hand

“Für meinen Gast heute ist das wie ein kurzer Wellness-Termin”, sagt Angelina. “Danach wird er ein Power-Nap halten und dann sofort weiter fahren.”

Jetzt zieht Angelina ihr Top aus und streift sich stattdessen ein schwarzes Lederkleid mit Cut-Outs und silbernen Kettchen im Ausschnitt über. Während sie sich vor mir umzieht, plaudert sie weiter, als seien wir gute Freundinnen, die sich gerade für eine Party zurechtmachen.Nur dass ich nicht Teil der Party sein werde, auch nicht sein möchte.

Als sich Lady Angelina wieder zu mir umdreht, hat sie zwei Kondome in der Hand.

“Bin gleich wieder da“, sagt sie. „Schau dich doch einfach um in der Zeit.“

Im Flur erklingt leise Musik, wie sie in den Gäste-Toiletten gehobener japanischer Restaurants gespielt wird. Die Tapete hat ein altmodisches Blumenmuster.

Der Raum neben mir steht offen. Ich gehe hinein und stehe vor einem Gynäkologen-Stuhl. Der ganze Raum ist in rot gehalten, samt ledernem Bett. So habe ich mir immer einen Puff vorgestellt. Also vielleicht ohne den Gynäkologen-Stuhl.

Am Ende des Flurs hängen Masken nebeneinander aufgereiht, Latexmasken, Ledermasken, Gasmasken, zwischendrin eine Schweinsmaske. Die Schweinsmaske habe ich mal in einem Verkleidungsgeschäft gesehen, wusste aber nicht, dass sie für Sex-Sklaven gedacht ist.

Ich gehe weiter, vorbei an einem Karton mit der Aufschrift “BHs“, lilafarbenen, blonden und schwarzen Perücken und mindestens 15 Zentimeter hohen High Heels.

Unerwartet stehe ich vor einem menschengroßen Käfig. Er besteht aus einem kleinen Sitz und langen metallenen Gitterstäben. Ich frage mich, ob Lady Angelina ihren Sklaven darin zum Schlafen einsperrt, oder vielleicht, wenn er Hausarrest hat.

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Von Stöhn-Lauten begleitet in die Folterkammer

Als ich weitergehe, höre ich einen Mann stöhnen. Offensichtlich befinde ich mich jetzt vor dem Zimmer, in dem Lady Angelina gerade arbeitet. Der Tanga-Mann gibt kurze, halb erstickte Laute von sich. Ich komme mir vor wie ein Voyeur und gehe schnell die Treppe hinunter. Die Stöhn-Laute verfolgen mich im Takt bei jeder Stufe.

Unten wird es nicht besser. Ich befinde mich in einer Art Folterkammer. Der Raum ist noch dunkler als die anderen Räume. An der Wand hängen Peitschen, Handschellen und Halsbänder. Ein Bett aus schwarzem Leder steht im Raum.

Davon zweigt ein Zimmer ab, das mit einem grellen weißen Licht ausgeleuchtet ist. Es würde sich gut als Kulisse für einen Arzt-Psycho-Thriller eignen. Ein weiterer Gynäkologenstuhl, daneben ein Tropf wie im Krankenhaus.

Als ich die Treppe wieder hochgehe, sehe ich Lady Angelina im Bad stehen. Sie wäscht sich die Hände. „Ach hallo, ich bin gerade fertig“, sagt sie fröhlich. An der gefliesten Wand hinter ihr hängt etwas, das aussieht wie ein Bademantel aus Leder.

“Manche wollen auch mit Apfelmus beschmiert oder angepinkelt werden.”

„Das hier ist die Nasszelle“, erklärt mir Lady Angelina. „Hier veranstalte ich Natursektspiele oder andere Dirty Games. Da beschmiere ich die Gäste zum Beispiel mit Schlamm oder Dreck, manche wollen auch mit Apfelmus beschmiert oder angepinkelt werden.“

„Ah.“ Ich ziehe eine ernste Miene, will eine weitere, interessierte Nachfrage stellen. Doch Lady Angelina sieht mir an, dass ich mich bemühen muss, ernst zu bleiben – und beginnt zu lachen. Zum ersten Mal denke ich, dass sie vielleicht auch nicht alle Wünsche ihrer Gäste ernst nimmt und finde das sehr sympathisch.

Zurück im Aufenthaltsraum zieht Lady Angelina sich als erstes eine rote Kapuzenjacke über ihr Top. Jetzt sieht sie wieder ein bisschen mehr aus wie Angelina aus dem Dorf.

“Natürlich erfülle ich nicht alle Wünsche meiner Gäste”, sagt Angelina und auch das finde ich beruhigend. “Wenn es um Sex mit Tieren geht, bin ich sofort raus. Jemand hat auch mal ganz viele Wollknäuel mitgebracht und wollte, dass ich ihn darin einwickle“, sagt sie und lacht. “Das fand ich nicht schlimm, kannte ich jetzt aber auch noch nicht.”

“Ich habe meiner Mutter nie genau erzählt, was ich mache. Ich wollte sie schützen.”

Angelina hat vor 13 Jahren sogar ihr Studium der Verwaltungswissenschaften abgebrochen, um ihren Traum zu verfolgen, Domina zu werden.

“Meine Mutter hat mich alleine großgezogen“, sagt Angelina. “Sie war Näherin. Mein Vater ist gestorben, als ich sehr klein war. Ich habe meiner Mutter nie genau erzählt, was ich mache.“

Sie schweigt kurz.

“Ich wollte sie schützen. Sie hätte sich die Schuld gegeben, an dem, was ich tue. Sie hätte gedacht, dass sie etwas in der Erziehung falsch gemacht hat. Das wollte ich nicht.“

Ihre Mutter sei bis heute ihr Vorbild. Dank ihr sei sie selbstbewusst.

“Meine Mutter hat mir immer gesagt: ‘Wenn dich ein Junge schlägt, dann schlag zurück.’ Ich habe sie lange gepflegt“, sagt Angelina traurig. “Bis zu ihrem Tod.“

Angelinas Kollegin hält mich für eine Domina

Unerwartet erhebt sie sich, mit Blick auf die Wanduhr. Lady Angelina steht sehr aufrecht, fast so gerade wie eine Ballett-Tänzerin. “So, jetzt wecke ich meinen Gast mal aus seinem Power-Nap.“

Gerade, als sie sich wieder in die Küche gesetzt hat, kommt eine junge blonde Frau mit strahlendem Lächeln und einem Rollkoffer durch die Tür.

“Ach hallo, wir kennen uns ja noch gar nicht“, sagt sie und gibt mir die Hand.

Angelina beginnt zu lachen. “Sie ist Journalistin“, erklärt sie.

“Oh“, sagt Stella.

Offensichtlich wurde ich gerade für eine Domina gehalten.

Stella beginnt, den Inhalt ihres Koffers auf dem Boden auszubreiten und verschiedene Kosmetik-Artikel auf dem Tisch zu verteilen.

“Ich wollte eigentlich noch Wasser kaufen“, entschuldigt sie sich.

“Ach, das kann doch der Tom machen“, sagt Lady Angelina.

Tom ist Lady Angelinas Haussklave.

“Der muss leider gerade arbeiten“, erklärt sie mir. “Er ist LKW-Fahrer und kann deshalb nicht immer bei mir sein.“

“Hat der keine Familie?“

“Doch klar, der hat eine Frau. Sie respektiert es, dass er gerne mein Haussklave ist.“

Ich überlege, ob ich einfach zu intolerant bin. Denn ich hätte definitiv ein Problem damit, wenn ich einen Freund hätte, der als Haussklave arbeitet.

“So ein Haussklave ist ja eigentlich ganz praktisch“, überlege ich laut. “Was macht der denn so für dich?“

Langsam finde auch ich Gefallen an einem Sklaven

“Er kocht, putzt, kauft ein oder tankt mein Auto“, sagt Lady Angelina. “Natürlich nehme ich nicht jeden. Die müssen das schon gut machen.“

“Und du bezahlst ihn nicht einmal dafür, oder?“

“Nein. Aber zum Dank peitsche ich ihn ja aus oder spiele mit ihm.“

Langsam finde ich auch Gefallen an einem Sklaven. Vielleicht überlege ich mir das noch mal und werde auch Domina.

Anscheinend sehe ich ja eh schon so aus. Und einen Sklaven zu haben, der für mich putzt und kocht, finde ich tatsächlich nicht so schlecht. Außerdem bekommt Lady Angelina einen deutlich besseren Stundenlohn als ich. Für eine durchschnittliche halbstündige Session nimmt Lady Angelina 150 Euro. Pro Tag hat sie etwa vier Gäste.

Viele davon seien in Führungspositionen, sagt sie. Ihr Publikum sei aber bunt gemischt. Auch ein Priester sei schon bei ihr gewesen, auch hohe Vertreter der Wirtschaft und anderer Bereiche kommen immer wieder zu der High-Class-Domina, erzählt Lady Angelina mir während einer Insider-Führung durch ihr Studio.

Lady Angelina verrät mir ihre Tricks

Im sogenannten blauen Raum ist das Bett zerwühlt, rote Fesseln liegen auf der Matratze. Von der Decke baumelt eine Sex-Schaukel. Hier hat Lady Angelina die Zeit mit dem Tanga-Mann verbracht.

Im “magischen Domina-Koffer“, einem riesigen Koffer mit Schubladen, bewahrt sie die verschiedensten Peitschen und Klammern auf.

“Was machst du denn mit all diesen Klammern?“, frage ich. Es sind bestimmt fünfzig Stück.

“Ach, an die Eier, den Schwanz, die Brustwarzen…“ Lady Angelinas Tonfall klingt, als zähle sie die Zutaten zu einem Kuchen auf.

Der Raum, der mir wie eine Folterkammer vorkam, nennt sie “den Raum für die härteren Sachen“.

In der bizarren Klinik simuliert sie Operationen. 

“Ich habe hier richtig heftiges Licht, damit derjenige auch richtig ausgestrahlt ist”, erklärt sie.

Sie untersuche ihre Patienten “mit Stethoskop, Fieberthermometer, Zäpfchen, analen Untersuchungen und Einläufen.“

“Klingt ein bisschen seltsam“, sage ich der Domina.

“Ach, das sind halt Fantasien, die Menschen haben“, erwidert sie. “Viele schämen sich auch dafür und wollen wissen, ob sie die Einzigen sind, die solche Fantasien haben. Dann kann ich sie immer beruhigen und sagen ‚Nein, nein, ganz viele haben diese Fantasien’.“

Als wir wieder in der ersten Etage sind, verabschiedet sich Lady Angelina zu ihrem nächsten Gast. “Er verbringt den ganzen Tag hier, aber hat nur eine Session gebucht“, erklärt sie. “Den Rest des Tages wird er im Käfig sitzen.“

“Warum sitzt er denn so lange im Käfig?“, frage ich irritiert.

“Weil er Urlaub hat.“

Wieder gelingt es mir nicht, ernst zu bleiben. Und auch Angelina muss schmunzeln. Ich kann mir spannendere Dinge vorstellen, als meinen Urlaubstag in einem Käfig zu verbringen, aber warum nicht.

“Hast du schon mal jemanden im Käfig vergessen?“

“Nein, das passiert uns nicht”, sagt Lady Angelina lachend. “Aber ich habe mal jemanden im Maisfeld geknebelt und gefesselt und alleine gelassen. Als ich ihn abholen wollte, wusste ich leider nicht mehr, wo er ist. Nach einer Viertelstunde hatte ich ihn aber wiedergefunden.“

Auch über diese Geschichte muss sie selbst lachen und auch ich bin amüsiert: Denn ich habe mir unter einer Domina ganz klischeehaft eine verbiesterte, herrische Frau vorgestellt. Und nun unterhalte ich mich lachend mit einer Frau, die ich tatsächlich sympathisch finde.

Bei Lady Angelina fallen nicht nur Hüllen, auch Fassaden

“Domina zu sein, ist mein Traumberuf“, erzählt sie mir. “Ich schlüpfe in so viele verschiedene Rollen und lerne so viele verschiedene Menschen kennen.“

Auch privat unternehme sie manchmal etwas mit ihren Kunden, führe sie auch öffentlich an einer Leine herum, wenn sie das möchten. Viel mehr gefalle ihr aber die gute Menschenkenntnis, die sie durch den Beruf gewonnen habe.

“Ich gebe überhaupt nichts darauf, wie ein Mensch aussieht, was für einen Titel er hat oder wie reich er ist“, sagt Angelina mir zum Abschied. “Bei den meisten hat das einfach nichts mit der Person zu tun. Jeder Mensch hat in der Öffentlichkeit eine Fassade.“

Sie schweigt kurz und lächelt dann hochzufrieden.

“Nur bei mir fällt diese Fassade immer.“

Quelle: huffingtonpost.de

CFNM: Würdest du diesen Sex-Trend ausprobieren?

CFNM oder auch CMFM klingt zunächst kryptisch, ergibt in seiner ausgeschriebenen Form jedoch Sinn „Clothed Female Naked Male“ bzw. „Clothed Male Naked Female“, also „Bekleidete Frau Nackter Mann“/“Nackte Frau Bekleideter Mann“. Es beschreibt einen Sextrend, der auch für den ungeübten Fetischisten ziemlich leicht auszuprobieren ist. Hier erfährst du, was dahintersteckt.

Spätestens seit Fifty Shades of Grey trauen sich immer mehr ‚Laien‘ an Fetische heran. BDSM zum Beispiel ist dadurch diskurs- und salonfähig geworden. Im Gegensatz zum Buch oder zum Film möchten sich die Frauen nicht nur unterwerfen, sondern der mächtige Part sein. Dazu eignet sich CFNM besonders gut. Zudem kann man es ohne hohen Aufwand einfach mal ausprobieren, ob es etwas für einen ist, oder eben nicht.

CFNM: Wie geht das?

Bei CFNM/CMNF brauchst du nicht mehr als dich selbst und deinen Partner und grundsätzlich die Klamotten, die du so hast. In der verbreiteten Form CFNM (Clothed Female Naked Male) hat die Frau sprichwörtlich die Hosen an. Der Mann entblößt sich komplett, während die Frau komplett angezogen bleibt. Das klingt etwas unpraktisch für das Liebesspiel, doch der Geschlechtsverkehr an sich steht dabei an sekundärer Stelle. Bei CFNM handelt es sich um einen Fetisch, die verteilten Rollen und wer etwas anhat, erzeugt ein Machtgefälle.

CMNF: Das Spiel mit der Macht und heftige Ausprägungen

Die Frau, die ihre Kleidung anhat, hat außerdem auch Macht, während der entblößte Mann in zweierlei Hinsicht entblößt ist: Er ist nackt und auch verletzlich, unterwürfig. Das Machtgefällte allein macht bereits den Fetisch aus, doch man kann ihn auch in den Sex miteinbauen. So kann der angezogene Part eine voyeuristische Rolle einnehmen und/oder dem entblößten Part Anweisungen geben, was er oder sie zu tun hat.

CFNM ist ein überwiegend männlicher Fetisch. Zwar gibt es auch Frauen, die dem nicht abgeneigt sind, doch bei Männern ist diese Lust an der Unterwerfung weit verbreitet. Bei diesem Fetisch gibt es unterschiedliche Ausprägungen. So gehen mit der Entblößung auch einige Fantasien einher, die man unterschiedlich bezeichnen kann. In den meisten Fällen ist ein Mann allein unter vielen Frauen. Dazu gehören solche Fantasien:

  • Ein Mann muss sich vor einer Frauenrunde entblößen und sich bis zum Orgasmus selbst befriedigen („Der Gedemütigte“)
  • Ein Mann muss sich bei einer Frauenrunde z.B. bei einem Kaffeekränzchen entblößen und jede einzelne unter dem Tisch mit Mund und Händen sexuell befriedigen, ohne selbst stimuliert zu werden („Der Missbrauchte“)
  • Bei einer hohen Ausprägung des Fetischs wünschen sich Männer, bei diesen Beispielen, von den Frauen ausgelacht oder verspottet zu werden

Ist der Fetisch nicht allzu heftig ausgeprägt, reicht allein das Spiel mit der Dominanz. Denn das ist das Reizende an CFNM. Durch eine einfache Geste wie das Entblößen seines Körpers begibt sich (meistens) der Mann in eine devote Rolle, der komplett der Frau unterliegt. Bei CFNM geht es nicht um waghalsige Experimente, es geht auch nicht darum, die erotisierende Wirkung des Schmerzes zu erfahren, sondern darum, mit Macht und Dominanz eine erotische Spannung herzustellen und zu halten.

Jeder muss natürlich für sich entscheiden, ob das was für einen wäre. Es gibt ansonsten noch zahlreiche andere Sex-Trends. Was hältst du von Cyber Sex, Chemsex, Chuckold, Karezza oder Kunyaza? Wem das alles zu viel ist, kann auch beim Slow Sex, Blümchensex, Petting, Necking und Tantra-Yoga Spaß haben.

Videotipp: 3 Techniken für längere Leidenschaft

3 Techniken für längere Leidenschaft

Quelle: brigitte.de

Cuckold: Würdet ihr diesen Sextrend ausprobieren?

Von Karezza bis Kunyaza – in letzter Zeit machen so einige Sex-Trends im Netz die Runde. Doch der neueste Schrei, der ursprünglich aus der BDSM-Szene stammt, ist nichts für klassische Romantiker.

Bei „Cuckolding“ oder auch „Candaulismus“ geht es darum, dass der Mann seiner Freundin beim Sex mit einem anderen zuschaut. Das soll ihn angeblich so anmachen, dass er sofort selbst mit der Frau Sex haben wolle. Glaubt ihr nicht? Eine Studie der Boston University hat immerhin gezeigt, dass Cuckold auf Platz zwei der am häufigsten gesuchten Porno-Begriffe ist. Was ist der besondere Reiz?

Link zum Artikel: https://www.brigitte.de/liebe/sex-flirten/cuckold–wuerdet-ihr-diesen-sex-trend-ausprobieren–11029956.html

Der letzte Ausweg?

Wie TAG24 in seiner online Ausgabe berichtete, hat ein etwa 25-jähriger Mann am Donnerstag Abend (22.06.2017) gegen 20:45 Uhr zwei 19-jährige gefragt, ob diese ihn mit einer Zange kastrieren könnten.

Der Mann trug zu dem Zeitpunkt lediglich ein weißes T-Shirt und einen Peniskäfig aus Metall. Der Junge und das Mädchen flüchteten und informierten die Polizei, die seither nach dem Mann sucht.

Was den Mann dazu bewogen hat, ob er die Kastration also letzten Ausweg den Peniskäfig los zu bekommen, werden wir vermutlich nie erfahren.

SundMehr am 24.02.2017 – „Zwangsmaskulinisierung?“

Der Gesprächskreis SundMehr trifft sich wieder am 24. Februar 2017 um 20.00 Uhr in der „Traube“, Hauptstr. 35/37, 71394 Kernen-Rommelshausen.

Rollenklischees I: Wir Sadomasochisten leben doch in einer Welt, praktisch vollständiger Gleichberechtigung. Jeder Sexismus ist uns fremd, vielleicht weil er gleichberechtigt zum Programm gemacht, damit gespielt wird, auf einvernehmlicher Grundlage. Starke Frauen und schwache Männer haben ebenso ihren Platz, wie ihre Pendants. Was wäre die Sub ohne ihren Dom? So zerbröselt jedes Klischee von Frauen und Männern, zumal mit den Geschlechtsrollen ja auch wunderbar gespielt werden kann. Da mischen sich Fetische, mit Cross-Dressing-Phantasien und der Mann mit Nylons und High-Heels gehört auf mancher Party ebenso zum lustvoll vergnügten Bild, wie die Frau in Schulmädchenuniform. Oder er
lässt sich durch die Verkleidung demütigen oder seiner Identität berauben, darf so ganz jemand anders sein und genießt dies, wie andere die Hilflosigkeit des Gefesselt-Seins oder den Schmerz.

Es gibt ja nichts, was es nicht gibt. Ob als TV oder zwangsfeminisierter Mann, der auch noch keusch gehalten wird… alles ist möglich. Nämlich auch die Keuschhaltung der Frau? Ja aber gibt’s denn auch Zwangsmaskulinisierung? Oder taucht hier urplötzlich doch ein Rollenklischee auf, das darauf hinweist, dass Männer und Frauen ganz unterschiedlich mit Sexualität und Erotik umgehen?

Ist Zwangsfeminiserung Indiz für die Karikatur des Gegenparts, nach dem Mann sich so sehr sehnt, dass er sich am liebsten ganz in sie hineinversetzt und sich als Sexualobjekt verkleiden lässt, und so tut, als würde er dazu gezwungen (weil er sich vielleicht seine Sehnsucht selbst und seiner Umwelt gar nicht eingestehen will)? Oder was könnte sonst dahinter stecken? Und gibt’s das auch bei Frauen? Hat jemand bei sich oder anderen schon mal eine Zwangsmaskulinisierung gesehen?

Damit wir abschätzen können, wie viele kommen wäre Anmeldung über info@sundmehr.de nett. Wer vor allem etwas essen will, sollte nach Möglichkeit eine Stunde früher erscheinen, damit gehäufte Bestellungen den Gesprächsverlauf nicht zu sehr beeinträchtigen.

 

Quelle: SWL

 

Schlagzeilen-Kolumne: Da fragt man sich doch ?

Letztes Wochenende saß ich gemütlich mit zwei Vanilla-Freunden vor meinem Lieblings-Café bei einem Wein und plauderte über dies und das. Da machte mich E. darauf aufmerksam, dass da ein Paar vorbeigeht, und der Mann die Frau dabei an einer Leine führt, die an ihrem Halsband befestigt ist.

?Was machen die denn da??, wollte E. wissen. Naja, das sind SM-Leute, die das mögen, meinte ich. Ich kannte das Paar und daher wusste ich, dass beide auf genau solche Aktionen stehen.
?Aber was ist daran so toll??, schob E nach. Ja, wie erklärt man jemandem, der nicht darauf steht, warum manche Leute es mögen, …

Ganzen Artikel auf Schlagzeilen lesen.

12.04.14, Angels & Devils 3, Bedo Studio/Dortmund

BDSM ist schwarz, düster und elitär? Von wegen – Wir zeigen Euch das BDSM auch glitzernd und glamourös sein kann. Ihr seht das genauso? Dann styled und putzt Euch raus! Folgt uns in das zentral gelegene Dortmund wo wir mit den Bedo Studios DIE Eventlocation der Extraklasse gefunden haben,

und erlebt mit uns eine BDSM-Party mit Glamour, auf der Mann und Frau zugleich spielen, tanzen, Schmerzen erleiden und auch lachen können. Die Angels & Devils ist eine Party für junge und jung gebliebene Menschen.
Daher behalten sich die Veranstalter das Recht vor, eine entsprechende Vorauswahl zu treffen.
Die Location

In einem Industrieareal liegen auf rund 1000qm die Räumlichkeiten mit zwei Bars, zwei Dancefloors und einer SM-Ausstattung, die selbst gestandene Engelchen und Teufelchen ins Schwärmen geraten lässt. Erfahrene BDSMer können die zahlreichen Spielmöglichkeiten gerne nutzen dabei haben sie die Möglichkeit sowohl öffentlich, als auch nur zu zweit ihrer Leidenschaft nachzugehen. Interessierte Anfänger können einfach nur zuschauen, tanzen und neue Leute kennenlernen. Hier finden die Gäste die wohl üppigste SM-Möbel-Ausstattung die in einem SM-Club zu finden ist.
Wem das immer noch nicht reicht, kann versuchen sich an der lebenden Dekoration sattzusehen. Allen Gästen stehen reichlich kostenlose Parkmöglichkeiten vor der Tür, ausreichend

Umkleidemöglichkeiten und eine bewachte Garderobe zur Verfügung. Den rauchenden Gästen steht ein abgeschlossener, warmer Bereich zur Verfügung, ansonsten ist die Lokalität komplett rauchfreie Zone.

Die vielen Extras der Party

Im Preis inbegriffen ist eine lebende Dekoration, Fingerfood und Snacks, Shibari-Hängebondage-Vorführungen von â??JPBondageâ??, Rigging by Lothar, eine in die Veranstaltung eingebettete Vernissage der Künstlerin X_trinsic_Self und weitere Showacts.

Besonderheiten beim Vorverkauf

Für alle Lieben und Bösen, die schon im Vorverkauf eine Karte erstehen,
gibt es noch mehr: Der Einlass ist dann schon ab 20 Uhr möglich (mit

Hintergrundmusik und intensiver Modeberatung), es wird Begrüßungssekt gereicht, man kann am kostenlosen Fotoshooting by â??OzzPixâ?? teilnehmen, es besteht die Möglichkeit als Model an der Hängebondage-Vorführung teilzunehmen und man nimmt an einer Verlosung der Suite Bizarre, einem SM-Apartment, teil.

Der Dresscode

Das Motto des abends ist â??BDSM trifft Glamourâ??. Die Gäste sind dazu aufgerufen sich zu stylen und herauszuputzen. Was strikt nicht erwünscht ist, sind Jeans, Straßenkleidung und die Unterwäsche der Großeltern.
Und für die Herren der Schöpfung gilt â?? Wer sich traut im Swinger-Outfit der 80er zu erscheinen (schwarzes T-Shirt, schwarze Boxer-Shorts und Flip-Flops), hat dann nur noch die Wahl zwischen dem Heimweg oder dem Keller.

Die Musik

DJ Mr. Hightower (u.a. Resident der Sinful and Saintly -Partys) konnte für die Angels & Devils gewonnen werden. Er ist bekannt für seine

tanzbaren House-Beats, hat aber auch je nach Stimmung 80er, Charts und Dark
im Programm. Nach wie vor gilt: kein Schlager, kein Minimal.

Der Eintritt

Eintritt ist inklusive Fingerfood

Vorverkauf 19,00 Einzeldamen und Herren. Für Paare 38,00

Abendkasse 25,00 Einzeldamen und Herren. Für Paare 50,00

Die Getränkepreise sind moderat und gastro-üblich.

Es werden nur so viele ausgesuchte Solo-Gents zugelassen, wie Anmeldungen von Einzeldamen eingehen.

Rundum-Sorglos-Paket:

1 Übernachtung im Doppelzimmer (inkl. Frühstück), Shuttleservice vom Hotel zur Party und zurück, sowie Eintritt und Getränke all inclusive

159,00 pro Paar

Karten online:

http://www.bdsm-fetisch-terminkalender.de/index.php?page=shop.product_details&flypage=flypage.tpl&product_id=9&category_id=2&option=com_virtuemart&Itemid=67

Anschrift

Bedo Studio,Gernotstr. 8 44319 Dortmund

Kontakt

0201 85 77 40 53

info@angels-und-devils.de

www.angels-und-devils.de

Neue Partyreihe „Angels & Devils ab 25.12.2013 Bedo-Studios/Dortmund

Einfach nur eine weitere SM-Party am Sternenhimmel? Nein, sagt eine Gruppe

passionierter BDSMer. Was uns aber in NRW fehlt ist eine BDSM-Party mit Glamour, auf der Mann und Frau zugleich spielen, tanzen, Schmerzen erleiden und auch lachen können.

BDSM ist schwarz, düster und elitär? Von wegen – Wir zeigen Euch das BDSM auch glitzernd und glamourös sein kann. Ihr seht das genauso? Dann styled und putzt Euch raus! Folgt uns in das zentral gelegene Dortmund wo wir mit

den Bedo Studios DIE Eventlocation der Extraklasse gefunden haben. In einem Industrieareal liegen auf rund 1000qm die Räumlichkeiten mit zwei Bars, zwei Dancefloors und einer SM-Ausstattung, die selbst gestandene Engelchen

und Teufelchen ins Schwärmen geraten lässt. Gepaart mit bassigen Beats, gutaussehenden Gästen und frivolen Extras gibt es weder für erfahrene BDSMler noch für interessierte Neulinge einen Grund das üppige Weihnachtsessen nicht abzutanzen oder, na ja, abzuspielen! Erfahrene BDSMer können die zahlreichen Spielmöglichkeiten gerne nutzen – dabei haben sie die Möglichkeit sowohl öffentlich, als auch nur zu zweit ihrer Leidenschaft nachzugehen. Interessierte Anfänger können einfach nur zuschauen, tanzen und neue Leute kennenlernen. Hier findet Ihr die wohl üppigste SM-Möbel-Ausstattung die in einem SM-Club zu finden ist. Wem das immer noch nicht reicht, kann versuchen sich an der lebenden Deko sattzusehen. Auch weiter reichend bieten die Bedo-Studios eine hervorragende Infrastruktur: Es sind reichlich kostenlose Parkmöglichkeiten vor der Tür, ausreichend Umkleidemöglickeiten und eine abschließbare Garderoben und unseren rauchenden Gästen steht ein abgeschlossener, warmer Bereich zur Verfügung!

Angels & Devils – BDSM meets Glamour!

Datum: 1. Weihnachtstag, 25. Dezember 2013, ab 21h Folgetermin am 22. Februar 2014, ab 21h Adresse: BEDO-Studio, Gernotstr. 8, 44319 Dortmund

Preis: VVK:
Solo: 19 Euro, Paar: 38 Euro inklusive Fingerfood Buffet + Extras (s.
Text) AK:
Solo: 25 Euro, Paar: 50 Euro inklusive Fingerfood Buffet

Kontaktmöglichkeiten:

info@angels-und-devils.de
http://www.angels-und-devils.de
+49 (0) 201 / 85 77 40 53

Quelle: SWL

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