Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes

Am 1. September 2015 hat die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADB) eine Online-Umfrage zu Diskriminierungserfahrungen gestartet.

Wie in diesem Zusammenhang auf der der BVSM-Mailingliste berichtet wurde, listet der betreffende Fragebogen auch „sexuelle Orientierung“ als Diskriminierungsgrund auf und fragt gezielt nach der Schilderung von Diskriminierungserfahrungen. Zwar taucht „Sadomasochismus“ nicht in den Listen auf, aber es gibt Freitextfelder.

Durch eine Teilnahme von BDSM-liebenden Menschen an dieser Umfrage – welche gegebenenfalls auch über ihre diesbezügliche Diskriminierungserfahrungen berichten – könnte bei den zuständigen Stellen eine Sensibilisierung zwecks Einstufung von Sadomasochismus als sexuelle Orientierung im Sinne des AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz)erreicht werden.

Die Umfrage (Link s.u.)richtet sich an alle Personen ab dem 14. Lebensjahr und man kann bis 30. November 2015 daran teilnehmen. Zur Ausfüllung des Fragebogens benötigt man ca. 20 – 30 Minuten.

für weitere Infos:
– Infos der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zu dieser Umfrage:
http://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/ThemenUndForschung/Projekte/Umfrage_Diskriminierung_in_Deutschland/Umfrage_node.html

Quelle: SWL

Umfrage Forschungsprojekt „BDSM Sexualitäten“

In Kooperation mit der BVSM e.V. und der Hochschule Merseburg wurde am 1.Februar 2014  ein Forschungsprojekt gestartet, dessen Ergebnisse zum Ziel haben sollen, die gesellschaftliche Situation von BDSM- orientierten Menschen zu verbessern.

Federführend dabei ist Kerstin L., ihres Zeichens seit November 2013 Leiterin des Arbeitskreises Wissenschaft und Forschung der Bundesvereinigung Sadomasochismus e.V..Kerstin hat Sozialwesen und Sexualwissenschaften studiert und arbeite seit langem wissenschaftlich zum Thema BDSM.

Nachstehend eine Beschreibung dieses Forschungsprojekts:

„Diese Umfrage findet in Kooperation mit der Hochschule Merseburg, Lehr- und Forschungsbereich „Angewandte Sexualwissenschaften“, und der Bundesvereinigung Sadomasochismus e.V. statt und ist der erste Teil eines auf sechs Jahre angelegten Forschungsprojektes von Kirstin L..

Die Umfrage richtet sich ausschließlich an Menschen, deren sexuelle Orientierung unter dem Oberbegriff BDSM beschrieben wird.

Es werden neben Fragen nach der eigenen Rolle innerhalb gelebter Sexualität und der eigenen Beziehungsform auch Fragen gestellt, die Aufschluss darüber geben sollen, wie Menschen ihre BDSM-Neigungen ausleben. Einen weiterer Schwerpunkt dieser Befragung liegt auf Fragen nach einvernehmlichen (safe, sane, consensual) und nicht einvernehmlichen sexuellen Verhaltensweisen und Erlebnissen.

Die Ergebnisse sollen einen Beitrag zur Lobbyarbeit leisten.

Die Umfrage findet absolut anonym statt, es werden keine Daten gespeichert, die Rückschlüsse auf Teilnehmer geben können. Es ist eine freiwillige Umfrage, die jederzeit beendet werden kann. Fragen, die Teilnehmer nicht beantworten wollen, können mit „weiter“ übersprungen werden – Insbesondere liegt der Fokus dieser Forschung darauf, noch vor einer Neufassung des ICD entscheidende Ergebnisse zu liefern die, in schriftlich fundierter Form vorgelegt, zu einer erneuten Diskussionsaufnahme innerhalb der Weltgesundheitsorganisation bezüglich der bisherigen Formulierungen unter F65 ICD10 wie z.b. „Sadomasochismus und Fetischismus“ führen soll.

Kurz gesagt: Wir wollen endgültig raus aus dem ICD!

Aus unserer Sicht ist es lang überfällig, dass BDSM unter dem Grundrecht der sexuellen Selbstbestimmung deutlicher verordnetet und diskutiert wird und sich Politik und Wissenschaften dieser Aufgabe gezielt annimmt.

Wir benötigen dazu leider auch Daten die belegen, dass wir statistisch gesehen völlig ?normal? sind, auch wenn man sich sicher darüber streiten kann, ob Fragebögen die Realitätswirklichkeit abbilden können oder nicht, ist es elementar Befragungen innerhalb der Szene zu machen.“

Für weitere Infos:

Web: http://bvsm.de/index.php/pro-bdsm/

E-Mail: ak-wifo@bvsm.de

Quelle: SWL