Wave-Gotik-Treffen 2023 – Nachlese

Kaum zu glauben, 30 Jahre Wave-Gotik-Treffen, und es fand wieder traditionell zu Pfingsten, vom 26. bis 29. Mai 2023, in Leipzig statt. Nach dem erste WGT nach der Pandemie 2022, bei dem man deutlich merken konnte, dass noch nicht wieder alle Gäste da waren, war dieses Jahr wieder wie vor der Pandemie, volles Programm, volle Konzerte, munteres schwarzes Treiben auf dem Agra Gelände und in der ganzen Stadt.

Dieses Jahr standen über 150 Künstler auf dem Programm und das Festival Programm erstreckte sich auf mehr als 20 Veranstaltungsorte. Auch das reichhaltige Rahmenprogramm konnte sich wieder sehen lassen.

Wie immer hilft für die persönliche Festivalplanung die Webseite des Wave-Gotik-Treffens, aber auch das beliebte Angebot von monkeypress oder der WGT-Guide App. Allerdings mussten wir feststellen, dass zumindest dieses Jahre die App nicht alle Veranstaltungen enthielt das hier offizielle WGT Veranstaltungen aus politischen Motiven entfernt wurden. Wir sind gespannt, wie sich das nächstes Jahr weiter entwickeln wird.

Wie jedes Jahr strömten bereits ab Donnerstagmittag die ersten Besucher auf das AGRA Gelände. Die Festival Bändchen sind ebenfalls ab Donnerstag an verschiedenen Stellen in der Stadt als auch am AGRA Geländer erhältlich.

Am Donnerstag Abend finden dann bereits verschiedene Warm-Up Veranstaltungen statt, unter anderem „Electro Allstars“ in der Moritz Bastei oder das WGT Warmup im Darkflower. Wer den dunkelromantischen Tanz mag, der ist bei der Blauen Stunde unter freiem Himmel bei Kerzenschein gut aufgehoben.

Für viele Festival Besucher beginnt das Wave-Gotik-Treffen am Freitagnachmittag mit dem Viktorianischen Picknick im Clara-Zetkin-Park. Und auch dieses Jahr war die Wiese am See wieder mehr als gut gefüllt. Von Jahr zu Jahr mischen sich hier auch mehr Zuschauer mit den Besuchern des WGT und die Dichte an Kameraobjektiven ist wohl nirgends so hoch wie hier.

Ab dem später Nachmittag beginnen dann die erste Konzerte des Festivals an vielen Orten in der Stadt.

Warum die Planer vom WGT den Auftritt von Suicide Commando im Westbad geplant hatten bleibt deren Geheimnis, der Veranstaltungsort war jedenfalls Hoffnungslos überfüllt  und draußen eine sehr lange Warteschlange. Wir können nur allen Besuchern des Westbades zum WGT empfehlen sehr viel Zeit einzuplanen um reinzukommen.

Hauptsächlich findet das Festival aber auf dem Agra-Geländer, dem ehemalige Ausstellungsgelände der Landwirtschaftsausstellung „agra“, statt. Hier gibt es neben den Zeltplätzen, Sanitären Einrichtungen, Essen und Trinken auch eine Konzerthalle, Ausstellungsfläche für Künstler, das Treffen Café, zwei Dancefloors und eine große Einkaufshalle.

Gleich nebenan befindet sich das Heidnische Dorf, auch liebevoll einfach das „Heido“ genannt, ein Mittelaltermarkt mit zwei Bühnen. Einen weiteren Mittelaltermarkt findet man auf der Moritz-Bastei in der Innenstadt.

Vieles bleibt beim WGT über Jahre gleich, aber es gibt auch manche kleine Veränderungen. So gibt es seit neuestem mit dem „Dark Affair – Schwarzer Szenemarkt“ eine weitere Einkaufmöglichkeit auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz in der Innenstadt. Auf der Bühne nebenan gab es Konzerte und Shows zu hören und zu sehen, alles in allem ein kleines Alternativprogramm für alle die kein Festivalbändchen haben. Allerdings bleiben dadurch auch mehr und mehr Flächen in der Agra-Einkaufhalle leer, generell ist in den letzten Jahren immer mehr ein Schwund an Händlern festzustellen.

Am Samstag finde traditionell die „Obession Bizarr“, die Fetisch Party zum WGT, statt. Doch zuvor war noch Zeit für ein paar Konzerte auf dem Agra-Gelände in der Konzerthalle, unter anderem die mexikanische Band Hocico und Nachtmahr aus Österreich.

Nachtmahrs Bühnenshows sind bekannt für ihre Kinky-Showeinlagen und waren damit eine gute Einstimmung auf die Obession Bizarr.

Um zwischen den Veranstaltungsorten hin und her zu kommen, reicht meist der öffentliche Nachverkehr mit der Straßenbahn oder Bus aus. Es empfiehlt sich daher das Auto am Agra-Gelände stehe zu lassen.

Leider hält sich das Gerücht aus der Vergangenheit noch immer, dass der Einlass zur Obession Bizarr willkürlich Personen ablehnen würde. Das hat sich bereits seit Jahren grundlegen gebessert, allerdings handelt es sich hier eben um eine Fetish-Party und da sollte das Outfit eben einen ticken mehr Fetisch haben als nur „schwarz“. Auch zu beachten ist, dass es sich nicht um eine klassische BDSM Spielparty handelt, sondern um eine Kinky-Tanzveranstaltung mit Spielmöglichkeiten, wobei sich die Ausstattung der Spielräume jedes Jahr verbessert und durchaus sehen lassen kann. Da gibt es schlechter ausgestattete BDSM Spielveranstaltungen.

Neben wirklich guter Musik gibt es auf der Obession Bizarr über den Abend verteilt auch einige Shows auf der Bühne. Dieses Jahre gab es neben 2 burleske Shows, 2 Pole Akrobatik Shows, 2 Bondage-Shows und eine Modenschau. Bilder davon können wir leider nicht öffentlich zeigen, sind aber unter anderem im Strafbuch verfügbar.

Wer es etwas rockiger mag, der kam spätestens am Sonntag im Felsenkeller auf seine Kosten. Generell haben die einzelnen Veranstaltungsorte inzwischen eine gewisse Thematische Ausrichtung. Auf dem Agra-Gelände spielen meist die Headliner Bands, schließlich ist dort die größte Bühne des WGT und der größte Platz für Publikum. Auf der großen Bühne im Heidnischen Dorf spielen hauptsächlich Bands die auf einen Mittelaltermarkt passen. Im Westband wird es dagegen meist sehr elektronisch, im Täubchenthal eher klassisch rockig, im Felsenkeller metallisch und als Kontrast im Schauspielhaus ruhig und besinnlich.

Die erste Band am Sonntag war für uns Elvenking, wir waren sehr positiv überrascht über den Auftritt und die Bühnenshow.

Danach waren wir gespannt wie die Band Blackbriar auf dem WGT ankommen würde. Blackbriar ist erstaunlicherweise noch nicht so bekannt, und so war der Felsenkeller zum Start des Konzertes nur gut zur hälfte gefüllt, aber es wurden dann rasch voller.

Danach ging es zur Agra, denn dort spielte später das WGT Urgestein „Deine Lakaien“. Die Band besteht aus dem Sänger Alexander Veljanov und dem Komponisten und Instrumentalisten Ernst Horn. Unserer Meinung nach Konzerte die man unbedingt gesehen und gehört haben muss.

Neben Konzerten läd das Heidnische Dorf auch zum Shoppen oder einfach mal zum ausruhen nach langen Festivaltagen auf den Beinen ein. Für Speis und Trank wird dort gut gesorgt, und so kann man durchaus einmal die Picknick Decke auspacken und das treiben um sich herum geobachten.

Und selbst am Montag ist die Luft auf dem WGT noch lange nicht raus. So spielten in der Agra Konzerthalle unter anderem Band wie Eisfabrik

oder das die kanadische Kultband Front Line Assembly. Ehrlich gesagt sind wir jedes Jahr gespannt, welche Bands am Montag in der Agra Konzerthalle spielen, oft sind ja noch ganz besondere Perlen dabei. Die Headliner werden vom WGT Veranstalter gut, thematisch und passend auf die verschiedenen Tage verteilt und so bleibt es jeden Tag spannen und auch wenn man nie alles sehen kann was einen interessiert, man hat immer wieder die Chance Konzerte toller Bands zu erleben.

Und wem die Konzerte und sonstigen Veranstaltungen am WGT Tag nicht genug sind, der kann unter anderem im Darkflower, in der Moritz Bastei oder auch im Arga Dancefloor in der Halle 4.2 oder im Agra Café bis in die frühen Morgenstunden mit verschiedenen DJ’s tanzen. Und wenn in der Nacht vom Montag auf Dienstag um 2 Uhr das Licht in der Halle 4.2 angeht und kurz darauf auch die Musik im Agra Café aus ist, dann ist das WGT vorbei und die nächsten Tage können sich die geschundenen Füße einmal ausruhen.

Wir freuen uns auf jeden Fall auf das 31. Wave-Gotik-Treffen nächstes Jahr vom 17. – 20. Mai 2024 zu Pfingsten in Leipzig.

Schlagzeilen-Kolumne: Noch nix gemerkt?

Bisher ist ja alles ganz kuschelig in der deutschen SM-Szene. Einvernehmliche Körperverletzung und einvernehmliche Freiheitsberaubung zwischen geschäftsfähigen Erwachsenen verstößt nicht gegen die deutschen guten Sitten. Aber die ?guten Sitten? sind ein schwammiger Begriff, dessen Auslegung sich immer mal wieder ändert. Noch ist alles beim alten, niemand bedroht SM-Leute mit Strafen.

Aber ein paar Bondage-Fotos (komplett angezogenes Modell) führten vor ein paar Jahren zur Entlassung einer Sozialarbeiterin. Ein Gothic-Fotograf wurde innerhalb des Anerkennungsjahres als Sozialpädagoge gekündigt. Partyveranstalter besonders im Süden von Deutschland berichten, dass es fast nicht mehr möglich sei, Locations für Fetisch- oder gar SM-Partys zu mieten.

Dass schon seit Jahren eine …

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Rückschau: SundMehr am 27. Januar 2017 – Themensammlung

Zum leicht verspäteten Neujahrsempfang trafen sich 10 Teilnehmer des Gesprächskreises SundMehr, in alternativer Location am 27. Januar 2017. Oder war es doch ein Arbeitstreffen? In gemütlicher Runde, kam es zu einem locker moderierten Gespräch über verschiedene Themenvorschläge.Dass darunter auch einige Wiederholungen aus den Vorjahren waren, tat dem Ergebnis keinen Abbruch – schließlich gibt es beim Erleben der
eigenen Erotik kein „richtig“ oder „falsch“. Jedes Thema können wir im Gesprächskreis nur andiskutieren, sodass es als Gedankenanstoß in jedem einzelnen weiter wirkt. Zudem verändert sich über die Jahre auch die Zusammensetzung der Teilnehmer – und wer schon seit Jahren dabei ist,bleibt mit seinen Sehnsüchten, Wünschen und Erkenntnissen über sich und die Welt des SM nicht stehen.

Die Ursache und Wirkung von Schmerz war einem Teilnehmer wichtig, der auch die Idee hatte, hierzu einen Experten einzuladen. Zwei andere Anwesende ergänzten ihre Gedanken, Geschlechterklischees auf ihren Inhalt hin zu betrachten, warum zum Beispiel von Zwangsfeminisierung die Rede ist, jedoch kaum von Maskulinisierung – oder warum man automatisch davon ausgeht, dass männliche Subs viel größere Schwierigkeiten haben, einen Partner zu finden, als weibliche. Auch die Frage, wie es um die Zukunft von Locations in der Umgebung bestellt ist, an denen man aushäusig spielen kann, wurde als Vorschlag beigesteuert.

Eine regelrechte Themenreihe entwickelte sich für das Jahresende 2017, bei der es zunächst um den Einsatz von Kennwörtern gehen wird, an einem weiteren Abend um die Kommunikation zwischen den Beteiligten und abschließend darum, wann Schluss ist mit Lustig – und wie damit als Außenstehender oder Betroffener umgegangen werden kann.

Neben der Möglichkeit, Experten zu Workshops einzuladen, kaum der Gedanke auf, „self-made-workshops“ zu veranstalten, bei denen Teilnehmer Samstags nach dem Gesprächskreis, in anderem Rahmen und einer geschlossenen Gruppe, Themen oder auch Techniken anbieten und präsentieren können. Daneben kann in der zweiten Jahreshälfte wieder ein Workshop zu Themen und Denkmodellen angeboten werden, für Leute die an
sich oder ihrer Beziehung arbeiten möchten.

Der Jahresabschluss wird sich, statt eines Bastelabends diesmal um Spiele rund um das Gebiet der Kulinarik drehen. Kann die BDSM-Szene als differenzierte Untergruppe einer unscharf abgegrenzten Erotik-Szene betrachtet werde, bei der es für die einen um ganz anderes als nur Sex geht und für andere um ein Sowohl-als-auch, soll hier nicht nur aphrodisierendes Essen, sondern jeder erdenkliche Zusammenhang betrachtet werden: die Lauchstange als Schlaginstrument und der Haferbrei als Sklavennahrung? Ihr habt ein ganzes Jahr lang Zeit, um euch zu beobachten und Beispiele oder Exponate aus der Küche zu sammeln, die ihr mitbringen wollt. Es muss ja nicht immer das Spätzle-Brett sein?

 

Quelle: SWL

Rückschau: SundMehr – „Wie sag ich’s meinen Eltern?“ (Gast: Kinder von Gesprächskreisteilnehmern)

Zweiundzwanzig Leute besuchten am 30. September 2016 den Gesprächskreis SundMehr, um sich darüber auszutauschen, wie Kinder es ihren Eltern am besten sagen können – dass sie über die sadomasochistischen Vorlieben ihrer Eltern schon längst Bescheid wissen. Dass die Frage nicht abstrakt erörtert wurde, konnte durch vier Töchter langjähriger Gesprächskreisteilnehmer gewährleistet werden, die als Fachleute anwesend waren.
Bei der Vorstellungsrunde stellte sich heraus, dass die wenigsten der anwesenden Elternteile ihre Neigungen vor ihren Kindern geheim hielten oder -halten konnten. Eine Tochter machte bei der Vorstellungsrunde gleich klar, dass dies auch kaum möglich wäre, – die Kinder bekämen es ohnehin heraus. Ihre ebenfalls anwesende Schwester meinte zur Frage, ob sie es verheimlichen würde, wenn sie Kinder hätte, dass es ihr zu anstrengend wäre. Die Mutter der beiden hatte sich lange Jahre der Illusion hingegeben, es erfolgreich verheimlichen zu können, wie sie zur allgemeinen Heiterkeit darlegte. Auch die zu ihrem Bedauern nicht anwesende Tochter einer weiteren Gesprächskreisbesucherin wisse Bescheid. Mit ihr könne sie über alles sprechen, auch wenn es die Sexualität beträfe,– so hatte sie z.B. ihren O-Ring kommentiert. Dass dies nicht ganz selbstverständlich ist, berichtete eine andere Teilnehmerin; mit einer Tochter könne sie mehr, mit einer anderen weniger darüber sprechen. Ihr Partner, ohne Kinder, plädierte dafür es ab einem gewissen Alter anzusprechen, jedoch ohne es aufzudrängen. Die Söhne des ältesten anwesenden Gesprächskreisteilnehmers,– beide Mitte vierzig,– wüssten nichts darüber. Von familiären Umwegen berichtete ein Vater, dessen Töchter vierzehn und sechzehn Jahre alt sind: ohne einen Hehl aus seiner Neigung zu machen, ist er sich klar darüber, dass beide viel internet-versierter sind als er selbst, weshalb sie nachvollziehen konnten, auf welchen Seiten er unterwegs ist. Dies würde jedoch nicht mit ihm thematisiert, sondern mit der Patentante, die ihm dann wieder Rückmeldung gibt. Er selbst wolle über das Thema nicht mit seinen Töchtern sprechen.
Ein neuer Teilnehmer, der gerade dabei ist, seine Neigungen neu zu entdecken und dabei den Schwerpunkt in Bondage sucht, räumt die Seile weg, wenn seine Töchter bei ihm sind. Dennoch war er überrascht, als er einmal eine Puppe seiner Tochter an ein Bügelbrett gefesselt vorfand.
Die Tochter, die sich wohl selbst ertappt fühlte, band sie dann jedoch sorgfältig wieder los. Sein Nebensitzer in der Runde war sich bei der Vorstellung, Kinder zu haben, unsicher ob er es verheimlichen würde und wenn – wie lange.
Alle anwesenden Eltern waren geschieden oder getrennt lebend und so berichtete ein Vater, dass er das Thema bis jetzt problemlos verschweigen konnte. Der nun heranwachsende Sohn wird allerdings mobiler und kommt auch spontan vorbei, wodurch er sich schon überlegt, wie er damit umgehen sollte, falls er etwas von seinen Neigungen mitbekommen sollte. Ein Vater berichtete davon, dass seine Kinder nichts davon wüssten. Dennoch beabsichtige er nicht, lange ein Doppelleben zu führen.
Eine der anwesenden Töchter fand die Aussage amüsant, berichtete aber selbst: dass sie es ihren Kindern nicht sagen würde, sofern sie vom Thema betroffen wäre. Sie wolle vom Sex-Leben ihres Vaters eigentlich nichts wissen, wenn es allerdings bekannt würde, würde sie davon wissen wollen, kam dann doch eine Ambivalenz zum Vorschein. Ihr Vater berichtete, dass sie es schon im Kindesalter mitbekommen haben müsste, als sie seine Stiefel ausgeliehen haben wollte, worauf die Tochter Einspruch erhob: sie habe sich dabei doch gar nichts gedacht. Der Vater äußerte dann aber, dass er es nicht aktiv angesprochen, jedoch auch keinerlei Anstrengungen gemacht habe, es zu verheimlichen. „Seine Kinder zu belügen ist jedenfalls das schlimmste, was man machen kann!“ unterstrich er seine Aussage.
Der nächste in der Vorstellungsrunde, wollte eine differenziertere Sicht: es seien zwei Paar Schuhe, ob man seinen Kindern auf abstrakter Ebene, mit einer gewissen akademischen Distanz, etwas über Sadomasochismus im Allgemeinen und im Besonderen erkläre, oder von eigenen intimen Einzelheiten berichte. Im Prinzip ginge seine Sexualität seine Kinder auch nichts an. Auch seine kinderlose Partnerin plädierte dafür, es weder pro-aktiv anzusprechen noch es zu verheimlichen, alle Fragen zu beantworten und keine Ausreden zu erfinden.
Dass Male von einer Session auch zu einem aufklärenden Gespräch führen können, berichtete ein Vater, der so einen Anlass zu einem aufklärenden Gespräch mit seinem jungen Sohn fand, der seinerseits enttäuscht war, weil die Illusion, dass die letzte Balgerei mit dem Papa bei diesem zu Spuren geführt hätte, dahin war.
Ein weiterer, seit Jahren von seinen Kindern getrennt lebender, aber doch in Kontakt stehender Vater hatte nie die Notwendigkeit gesehen, SM seinen Söhnen gegenüber zu thematisieren. Seine Verlobte berichtete von ihren Kindern, dass ihr Sohn eine eigene Affinität zu SM gefunden hatte und sie immer mal wieder um Tipps gebeten hatte, ohne dass sie ihm sagte, woher ihr Wissen kam. Flapsig hatte er sie auch „meine Domi-Ma“ genannt. Als es sich schließlich ergab, dass sie sich outete, reagierte er nur mit: „Ach darum weißt du so gut Bescheid.…“ Die anwesende Schwester, die den Bericht mit Amüsement verfolgte, meinte selbst, für sie sei das ganze klar gewesen, weil sie sich ja im Haushalt beteiligt habe. Da wären dann schon einige nicht alltägliche Wäschestücke dabei gewesen oder mal eine Seil auf der Leine gehangen, das nicht zum Aufhängen von Wäsche gedacht gewesen sei. Sie selbst würde, wäre sie betroffen, das Thema auch privat halten. Wenn das Gespräch jedoch darauf käme, sich ihren Kindern gegenüber outen.
Abgeschlossen wurde die Vorstellungsrunde von dem Bericht eines Vaters, der vor allem aufklären und seinen Kindern ein potentielles Leiden unter der eigenen Sexualität ersparen wollte. Dennoch sei es auch hier zu latenten Drohungen der Ex-Frau gekommen, dem Jugendamt zu berichten, dass das BDSM-Magazin Schlagzeilen offen herum gelegen habe. Als er seine Töchter im Grundschulalter beim spielerischen Balgen und sich durchkitzeln beobachtet habe und ganz nebenbei die Frage gestellt bekam, ob er es auch „geil fände, gefesselt zu werden“, habe er dann aufklärerische Auskunft gegeben, während er selbst im Gedanken vertieft war, was gewesen wäre, wenn er selbst diese Auskünfte als Kind so bekommen hätte…. Mit der Frage, was denn nun der Gradmesser sei, wie viel und was man wann erzählen sollte, wurde das Gespräch nach der bereits reichhaltigen Vorstellungsrunde eröffnet. Für einen Vater war es einfach die Tatsache, dass er sich nicht verstecken oder drumrum drucksen wollte. Spontane, komische Überraschungen könnten so vermieden werden. Hätte ihr Sohn sie nicht direkt darauf angesprochen, hätte sie es ihm auch nicht erzählt, berichtete eine Mutter. Klar war allen anwesenden jedoch– wohl auch aus der Erfahrung mit ihren eigenen Eltern,– dass Kinder von der ausgelebten Sexualität ihrer Eltern nichts mitbekommen wollen, obwohl sie davon ausgehen, dass die Eltern eine Sexualität haben.
In der Diskussion, an der die nun gerade Anfang zwanzig-jährigen Kinder ihrer Eltern teilnahmen, stellte sich die Frage: Bis zu welchem Punkt können Kinder damit umgehen, von der Sexualität der Eltern zu erfahren.
Ihr sei es egal, meinte eine der angesprochenen. Die Sexualität ihrer Mutter interessiere sie nicht die Bohne. Ihre Schwester hatte die Mutter bereits zu einer SM-Party begleitet – unter der Bedingung, dass sie ihre Mutter nicht in Aktion sehen wird, also „nur zum Gucken“ –und fand das alles sehr interessant.
Ein Vater stellte die Frage, ob es vielleicht auch um das Schutzgefühl der Kinder ginge, die ja sicher nicht sehen wollten, wie ein Elternteil gequält oder erniedrigt würde. Sowas könne man doch kaum einordnen. Eine der Töchter berichtete, dass umherliegendes SM-Equipment für sie nicht „schlimm“ gewesen sei. Jedoch habe sie keinerlei Details wissen wollen.
Andere Anwesende ergänzten, dass dies ja nicht nur für Kinder, sondern auch für Freunde komisch sei, die mit SM nichts zu tun hätten. Ob es für Kinder eine Rolle spielt, auf welcher Seite der Vater oder die Mutter im SMigen Spiel steht, konnte nicht eindeutig geklärt werden.
Dass man nicht auf akademischer und dennoch inhaltlicher Ebene über SM sprechen könne, berichtete deine Mutter, deren Sohn sich auf philosophisch-psychologischem Hintergrund dafür interessierte, warum es erwachsene Mitbürger gibt, die sich regelmäßig in einem Gesprächskreis treffen, um sich über ihre Sexualität auszutauschen. In diesem Zusammenhang sei es eher um das Thema gegangen, wie Menschen sich fühlen können, was interessant sein kann, auch ohne persönliche, intime Details zu verbalisieren. Zudem zeigt sich hier eine Grenze, die auch im Gesprächskreis SundMehr bei Lichte betrachtet kaum überschritten wird; auch unter Sadomasochisten gibt es einen Bereich der „Intimität,“ der mit Fug und Recht nicht in großer Runde erörtert wird. Aus der Runde hieß es dann ergänzend, dass andererseits auch nichts tabuisiert werden sollte.
Genau dies scheint der Knackpunkt beim gesamten Aufklärungsthema zu sein, an dem sich schon Generationen von Eltern auch ohne Affinität zu SM sich die Zähne ausgebissen haben, um sich mit ihren Aufklärungsversuchen dann zu den Bienen zu flüchten.
Doch schwingt bei SM auch immer die Angst vor Diffamierung und Ausgrenzung mit. So berichtete ein geschiedener Vater mit weitläufiger Verwandtschaft in sehr konservativen, religiösen, schwäbischen Glaubensgemeinschaften von seinen Bedenken, seine Ex-Frau könnte Informationen ungesteuert an seine Verwandtschaft streuen, wodurch er Schwierigkeiten bezüglich seiner Vaterschaft fürchtet.
Doch wo fängt im Umgang mit Kindern die Überforderung an? Ein Anwesender wiederholte sein Plädoyer für Offenheit, ohne sich den Kindern aufzudrängen. Doch wo ist der Moment, ab dem spätestens „Tacheles“ geredet werden sollte, wurden die betroffenen Nachkommen SMiger Eltern um ihre Meinung gebeten.
„Der Zeitpunkt ist spätestens dann da, wenn der Alltag durch das Doppelleben so beeinträchtigt wird, dass die Beziehung darunter leidet“, gab eine Tochter zur Antwort. Die Kinder könnten sich fragen: „Was machen meine Eltern so schlimmes, dass sie es mir nicht mal sagen wollen?“ Kinder sind dann eher sauer, wenn sie es später hintenrum erfahren, ergänzte eine weitere, von einem SMigen Elternteil betroffene Tochter.
Zu Bedenken blieb, dass alle Aussagen von nun schon erwachsenen Kindern kamen– und von solchen, die mit der Tatsache, dass ihre Eltern(-teile) etwas mit SM zu tun haben, umgehen konnten (denn andere wären schwerlich bereit gewesen an diesem denkwürdigen Abend ihre Eltern zu SundMehr zu begleiten); ein Grund, warum die Statements dieses Abends leider nicht als repräsentativ gelten können. Fraglich bleibt also, wie man mit minderjährigen Kindern das Thema angeht. Doch über die schon erwähnten Beispiele hinaus scheint es kein Rezept geben zu können.
Es besteht natürlich die Möglichkeit, mit seinen Kinder über Safe, Sane und Consensual als Werte-Codex der SM-Szene ins Gespräch zu kommen, auch als Haltung für das gesamte Leben, das von Toleranz und Offenheit geprägt sein sollte. Doch wird auf dieser Ebene ein aufklärendes Coming-Out-Gespräch mit den eigenen Kindern sicher nicht möglich sein, wenn man sich vierzehn oder sechzehn Jahrelang als intoleranter Spießer darstellte und dann plötzlich, weil „die Zeit reif ist und die Kinder es erfahren können“, aufgrund eigener Betroffenheit in Sachen SM auf Toleranz und Mitmenschlichkeit pocht. „Eltern, die Toleranz wollen, sollten selbst mit gutem Beispiel vorangehen“, formulierte es eine Tochter treffend.
Wichtig war einer anderen der anwesenden Nachkommen die Perspektive, ob das Kind Interesse am Thema zeigt oder ob es ihm egal ist. Doch gerade dies rauszubekommen, ist die große Herausforderung für die Eltern. Dabei scheint eine familiäre Grundtendenz zur Kommunikation durchaus eine Rolle zu spielen. Manche Menschen sprechen einfach wenig über ihre Gefühle.
Und eine anwesende Mutter formulierte ebenso passend: „Die vertrauensvolle Beziehung zum eigenen Kind beginnt mit der Geburt. Nur wenn es diese Basis gibt, kann man später auch über alles sprechen.“ Gradmesser, ob und in welcher Form man über SM und auf sachlicher Ebene über seine Geheimnisse sprechen sollte, ist die Gefahr für die Beziehung zu Kindern. Das Vertrauen, dass auch herangewachsene Kinder spüren, wenn ein Elternteil sich ihnen öffnet, kann als Belohnung zu einer Vertiefung und Stärkung der Beziehung zu den Kindern führen, weil sie sich nun als Erwachsener ernst genommen fühlen können.

 

Quelle: SWL

 

Leipzig: 13. – 16. Mai 2016 – Ein Vierteljahrhundert Wave-Gotik-Treffen

wgtbanner2Das muss ein Festival erst einmal schaffen: Dieses Jahr findet zu Pfingsten das 25. Wave-Gotik-Treffen (WGT) statt. Vom ersten WGT im Jahr 1992 mit rund 2000 Besuchern hat es sich neben dem M’era Luna in Hildesheim zu einem der größten Veranstaltungen der „Schwarzen Szene“ mit in den letzten Jahren deutlich über 20.000 Besuchern entwickelt.

Auch dieses Jahr werden zur internationalen Familienzusammenkunft der Gothic-Szene wieder über 20.000 Besucher erwartet, um das Jubiläum gebührend zu feiern. Und daher geht es dieses Jahr bereits am Donnerstagabend, dem 12.Mai 2016, ab 20 Uhr los: Die große Eröffnungsfeier findet im AbenteuerReich Belantis statt. An verschiedenen Orten auf dem Gelände werden DJs zum Tanzen einladen, darunter Leipziger Szene-Veteranen der ersten Stunde, unter ihnen auch die beiden Gründer des WGT, Michael Brunner und Sandro Standhaft als DJ-Team „Moonchild“. Bis Mitternacht kann man alle Fahrgeschäfte des großen Freizeitparks nutzen.

Einzigartig am WGT sind seine rund 50 Veranstaltungsorte, die auf die ganze Stadt Leipzig verteilt sind und an denen wieder etwa 200 Bands und Künstler auftreten werden. Im Vordergrund steht wie immer die Musik, von der erneut alle Spielarten dunkler Musik aufgeführt werden: Von Future-Pop bis Goth-Metal, von EBM bis Apocalyptic Folk, von mittelalterlichen Klängen bis zu elegischem Post Punk. Neben bekannten Szenegrößen laden weniger bekannte, wirkliche „Undergroundbands“ und Künstler aus den Randbereichen der Szenemusik zu musikalischen Neuentdeckungen ein. Auch wundervolle klassische Musik gehört erneut zum WGT-Programm, darunter Wagner-Opern, Kammermusik, Orgelkonzerte und Mozarts Requiem als Ballett. Bram Stokers „Dracula“ wird als Musical zu erleben sein.

Doch Musik ist ja längst nicht alles, was das WGT zu bieten hat. Ein Bummel durch die Leipziger Innenstadt lohnt sich besonders für Kunst- und Kulturinteressierte: Der Eintritt in mehrere Leipziger Museen ist mit WGT-Bändchen frei, so etwa im Museum der Bildenden Künste, im Ägyptischen Museum und in die Grassimuseen. Zudem bieten diese Museen thematisch passende Führungen für WGT-Besucher an. Dass schwarze Kultur und christlicher Glaube sich nicht ausschließen, zeigt der seit jeher gut besuchte Szenegottesdienst des WGT in der Peterskirche. Auf Leipzigs größtem Friedhof wird es Führungen geben, bei denen man Erstaunliches über alte Bestattungsrituale erfährt. Der „Stricknachmittag für Schwarzromantiker“, bei dem alte Handarbeitstechniken erlernt werden können, ist kein Scherz, sondern mittlerweile eine WGT-Kultveranstaltung. Der EBM-Fan und weltbekannte Kriminalbiologe Mark Benecke wird uns in seinen beliebten Vorträgen auf gewohnt trocken-humorvolle Weise Einblicke in seine morbide Arbeitswelt gewähren.

Der romantische Mittelaltermarkt „Heidnisches Dorf“ wird sich sicher auch dieses Jahr großer Beliebtheit erfreuen, auch oder gerade weil es dafür separat erhältliche Tageskarten gibt. So haben auch Tagesgäste, die sich kein Festivalticket leisten können oder wollen, die Möglichkeit zumindest einen kleinen Teil des WGT zu besuchen.

IMG_7377_p50Ebenfalls seit Jahren beliebt ist das Viktorianische Picknick am Freitag im Clara-Zetkin-Park. In historischer Gewandung versammelt man sich zu Picknick und zum sehen und gesehen werden. Auch das letztes Jahr zu ersten Mal stattgefundene „Victorian Village“ öffnet am Freitag ab 11 Uhr seine Pforten in der Arena am Panometer.

Und natürlich findet auch wieder die Fetisch- und BDSM-Party „Obsession Bizarr“ statt. Hier kann sehr freizügig gefeiert werden und die vielfältigen Möglichkeiten der Playrooms genutzt werden. In verschiedenen Shows wird es wieder Mode, Kunst, Fetisch und viele nackte Haut zu sehen geben. Am Einlass wird wie immer streng auf angemessene Kleidung geachtet. IMG_7675_p50Dank professioneller Unterstützung von Szenemitgliedern am Einlass gehören frühere Probleme am Einlass der Vergangenheit an. Aus der Erfahrung der letzten Jahre empfehlen wir rechtzeitiges Erscheinen, da der Andrang doch sehr groß ist.

Das Stadtgeschichtliche Museum widmet dem WGT aus Anlaß des 25. Jubiläums eine Ausstellung: „Leipzig in Schwarz“ erzählt nicht nur die Geschichte des Treffens mit seinen wichtigsten Zäsuren. Sie erzählt vor allem Geschichten rund um das WGT. Besucher und Organisatoren berichten von ihren Erfahrungen und Erlebnissen, von Enttäuschungen und Glücksmomenten. Sie erzählen auch davon, was „Goth“-Sein für sie bedeutet, wie sie sich mit den Fragen unserer Gegenwart, mit Leben, Tod, Krieg und Religion auseinandersetzen. Und natürlich geht es auch um die beiden Hauptthemen des Treffens: Musik und Mode. Gezeigt werden extravagante Kleider, Accessoires und originale Bühnenoutfits – die bunte Vielfalt der „Schwarzen“. Konzertmitschnitte spiegeln die künstlerische Bandbreite des Treffens wider. Die Ausstellung lädt dazu ein, der Faszination Wave-Gotik-Treffen nachzuspüren und die Szene so kennenzulernen, wie sie sich präsentiert: offen, lebensfroh und friedlich, aber auch provokant und manchmal sogar verstörend. In jedem Fall kreativ.

IMG_7340_p50Der Hauptveranstaltungsort und der große Treffen-Zeltplatz liegen auf dem Gelände der ehemaligen Landwirtschaftsmesse „agra“ am Rande der Stadt. Mit den Obsorgekarten, die zum Zelten berechtigen, bekommt man auch den Pfingstboten, das ausführliche WGT-Programmbuch. Die öffentlichen Nahverkehrsmittel der Stadt können von Freitagmorgen bis Dienstagmittag alle WGT-Gäste kostenlos benutzen. Das Beste am Wave-Gotik-Treffen aber ist seine einzigartige, magische Atmosphäre, die man überall in Leipzig spüren kann. Gruftis aus aller Herren Länder feiern entspannt und friedlich, erfreuen sich an allen Facetten ihrer Subkultur, genießen ihr Zusammensein und tauchen die Straßen und Plätze einer ganzen Stadt in vielfältiges Schwarz. Tausende Gothics kommen einmal im Jahr nach Hause – zum Wave-Gotik-Treffen.

Zahlen und Fakten

Wave-Gotik-Treffen

Termin: 13.-16. Mai 2016

Ort: Leipzig (an rund 50 Veranstaltungsorten über die ganz Stadt verteilt), Zeltplatz und Hauptveranstaltungsort am Stadtrand auf dem agra-Messegelände Markkleeberg

Internetseiten: www.wave-gotik-treffen.dewww.facebook.com/WaveGotikTreffen

Musikrichtungen: alle Arten von dunkler Musik: Gothic; EBM; Industrial; Dark Ambient; Apocalyptic Folk; Post Punk, Synthpop etc.

Eintrittskarten: 4-Tageskarte für alle Veranstaltungen im Rahmen des 25. Wave-Gotik-Treffens Pfingsten 2016 zu 120,- € im Vorverkauf (inkl. VVK-Gebühr). Die Veranstaltungskarte beinhaltet die Fahrtberechtigung für Nahverkehrsmittel (Straßenbahn, Busse, S-Bahn des MDV Zone 110) vom 13.Mai, 08:00 Uhr – 17.Mai, 12:00 Uhr (ohne Sonderlinien).

Zelten: mit Obsorgekarte zu 25,- € (inkl. VVK-Gebühr) mit folgendem Leistungspaket:

  • Zeltplatznutzung auf dem Treffenzeltplatz
  • „Pfingstbote“ – das ausführliche Treffen-Programmbuch

Ohne Obsorge-Karte sind das Betreten und die Nutzung des Treffenzeltplatzes nicht möglich. Die Obsorge-Karte gilt nur in Verbindung mit einer Treffen-Veranstaltungskarte.

Parken: Für das Parken auf dem Treffengelände ist eine Parkvignette zu 15,- € (inkl. VVK-Gebühr) für den gesamten Treffen-Zeitraum erforderlich. Ohne Parkvignette ist das Parken auf dem Treffengelände (agra-Treffenpark) nicht möglich. Karten sind bestellbar über www.wave-gotik-treffen.de

Erwartete Besucherzahl: 20000

Kontakt: Fernruf: 0341-2120862 / E-Post: info@wave-gotik-treffen.de

Photos: www.wave-gotik-treffen.de/photogallery.php
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Schlagzeilen-Kolumne: Messe-Zeit ? Chaos-Zeit

Wie in jedem Jahr steht der Mai im Zeichen der beiden Messen, auf denen wir schon seit Jahren mit einem Stand vertreten sind. Der Boundcon in München, auf der wir seit der ersten Messe 2003 sind und dem WGT (Wave Gotik Treffen) in Leipzig, auf der Geli mit ihrer Crew schon seit etwa 2000 unseren großen Stand organisiert.

Eigentlich müßte das all unseren Kunden klar sein, aber irgendwie haben sie dann doch keine Vorstellung davon, was die Logistik von zwei Messen für einen kleinen Shop wie uns bedeutet.

Nach München fahren wir mit einem Sprinter, der meist halb voll gepackt ist. Ganz …

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Schlagzeilen-Kolumne: Was macht der denn da?

Immer mal wieder sieht man auf Bildern, in Filmen oder auf Partys etwas, von dem es aussieht, dass es gefährlich ist. Und dann stellt man sich die Frage: Soll ich etwas sagen und wenn ja, wie?
Vor einigen Jahren gab es auf einer der ersten Boundcons einen Wettbewerb, bei dem verschiedene Bondage-Paare gegeneinander antreten sollten. Unter anderem sollten die Modelle um die Wette krabbeln, während sie im Hogtie gefesselt waren.
Ich sah mir den Teppich an, auf dem das Rennen passieren sollte und dachte ? oha ? ob das man nicht zu fiesem Teppichbrand führt. Da ich schon seit Jahren als …

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28.03.2014 – SundMehr „SM und Elternschaft: was sag ich meinem Kinde?“

Der Gesprächskreis SundMehr trifft sich wieder am 28.03.2014 um 20.00 Uhr in der „Traube“, Hauptstr. 35/37, 71394 Kernen-Rommelshausen, zum Thema „SM und Elternschaft“.
Auch wer das Klischee von der Familie, als Keimzelle der Gesellschaft nicht überstrapazieren will, wird nicht leugnen, dass Geborgenheit, Vertrauen und Liebe darin eine große Rolle spielen; lernen Kinder doch hier ihr Sozial- und Beziehungsverhalten, am Beispiel wie ihre Eltern mit ihnen und miteinander umgehen.

Besonders relevant ist dann aber wie mit Themen umgegangen wird, die gesellschaftlich kaum in aufgeklärter und akzeptierter Weise repräsentiert sind, wie dies bei SM der Fall ist. Da der Bereich der elterlichen Sexualität, Kinder in fast demonstrativer Weise nicht interessiert, weil die offene Kommunikation darüber sie unangenehm berührt, wird es hier besonders schwierig und es stellt sich die Frage: wie sag ich’s meinem Kinde? Und muss ich es überhaupt sagen? Ob BDSM-Vorlieben einen Teil der subjektiv gelebten Normalität darstellen sollen, oder gerade in der dunklen Ecke der Heimlichkeit am besten gedeihen ist ja schon unter Sadomasochisten umstritten.

Wie gehen wir als Eltern also mit der Materie um? Bringen wir rüber, dass wir „anders“, wenn schon nicht wie die Anderen, aber doch wenigstens wie die Gleichen sind? Oder sollen Kinder am besten gar nichts erfahren von den ganzen dunklen Umtrieben? Suchen wir Ausreden, wenn wir zum Gesprächskreis gehen, oder Lügen wir sie glatt an, wenn es darum geht, woher wir den alten Bekannten XY seit Jahren kennen? Schützen wir unseren Kindern gegenüber unser Intimleben oder wollen wir ihnen die Toleranz nahebringen, die wir selbst uns wünschen — wer weiß, wo unsere Kinder selbst auf Toleranz angewiesen sind?

Damit wir abschätzen können, wie viele — auch nur zu diesem Abend —
kommen wäre Anmeldung über info@sundmehr.de nett.

Quelle: SWL

Das 23. Wave-Gotik-Treffen mit Fetischparty Obsession Bizarr zu Pfingsten in Leipzig

Viktorianisches Picknick 20132014 findet das WGT zum 23.Mal statt. Vom 6. bis 9. Juni 2014 feiern wieder mehr als 20000 Gothics aus aller Welt DIE internationale Familienzusammenkunft der Gothic-Szene.

Über die ganze Stadt verteilt werden etwa 200 Bands und Künstler auftreten und dabei erneut alle Spielarten dunkler Musik aufführen: Von Future-Pop bis Goth-Metal, von EBM bis Apocalyptic Folk, von mittelalterlichen Klängen bis zu hartem, elektronischem Industrial. Neben bekannten Szenegrößen laden weniger bekannte, wirkliche „Undergroundbands“ und Künstler aus den Randbereichen der Szenemusik zu musikalischen Neuentdeckungen ein: So kann man sich diesmal etwa davon überzeugen, dass auch die Großcousine von Kate Bush engelsgleich singen kann, oder dass auch aus Australien richtig guter Gothic-Rock kommt. Die Konzerte und Veranstaltungen des WGT finden an mehr als 30 Orten in ganz Leipzig statt, so etwa in den altehrwürdigen Gemäuern der Moritzbastei, in der neo-antiken Kuppelhalle Volkspalasts oder auch mal im Freien, wie auf der Parkbühne. Auch wundervolle klassische Musik gehört erneut zum WGT-Programm, darunter Oper, Musical, Kammermusik und Mozarts Requiem als Ballett.

WGT-Banner

Einen Bogen von klassischer zu moderner Musik schlägt diesmal „Gregor Seyffert’s Wagner_reloaded“. In diesem beeindruckenden Spektakel werden Leben und Werk Richard Wagners erlebbar gemacht durch Tanz, Artistik, Objekttheater, audiovisuelle Medien und ein Live-Konzert der finnischen Metal-Band Apocalyptica im Zusammenwirken mit dem MDR-Sinfonieorchester und dem MDR-Rundfunkchor. Für die exklusive Vorab-Schau am Freitag, dem 6.Juni, sind 600 Karten für WGT-Besucher vor Ort verfügbar. Für die Vorstellungen am 7. und 8.Juni gibt es unter dem nachfolgendem Verweis weitere attraktive Sonderangebote: http://wave-gotik-treffen.musikfeste.de

Doch Musik ist ja längst nicht alles, was das WGT zu bieten hat. Es wird einen romantischen Mittelaltermarkt geben, das „Heidnische Dorf“, auch Lesungen, Ausstellungen, Theater und Filmaufführungen sind Teil des Programms. In historischer Gewandung versammelt man sich zu einem Viktorianischen Picknick im Park. Ein riesiger Gothic-Markt bietet so ziemlich alles feil, was das Szeneherz begehrt. In unzähligen Klubs laden Szene-DJs aus aller Welt bis zum Morgengrauen zum Tanzen ein. Ein Bummel durch die Leipziger Innenstadt lohnt sich besonders für Kunst- und Kulturinteressierte: Der Eintritt in mehrere Leipziger Museen ist mit WGT-Bändchen frei, so etwa im Museum der Bildenden Künste, Ägyptischen Museum und in die Grassimuseen. Zudem bieten diese Museen spezielle Führungen für WGT-Besucher an. Für einen besonderen Kunstgenuss wird eine Ausstellung mit originalen Kunstwerken von HR Giger sorgen. Der EBM-Fan und weltbekannte Kriminalbiologe Mark Benecke wird uns in seinen beliebten Vorträgen auf gewohnt trocken-humorvolle Weise Einblicke in seine morbide Arbeitswelt gewähren. Zum ersten Mal findet die AMI (Auto Mobil International) in diesem Jahr während des Wave-Gotik-Treffens statt. Aus diesem Anlass organisiert die Leipziger Messe eine exklusive Sonderschau mit historischen Bestattungsfahrzeugen sowie ein professionelles „Foto-Shooting“. Daß schwarze Kultur und christlicher Glaube sich nicht ausschließen, zeigt der seit jeher gut besuchte Szenegottesdienst des WGT in der Peterskirche.

CYBERESQUE - Modenschau 2013Playrooms 2013Seit Jahren ist ein Höhepunkt des Wave-Gotik-Treffens die Fetisch- und BDSM-Party „Obsession Bizarr“. Wie in den letzten Jahren findet diese in der Kuppelhalle des Volkspalastes auf dem alten Messegelände statt und bietet neben großem Tanzbereich interessante Bühnenshops und viele gut ausgestattete Playrooms. Dank strikter Kleiderordnung ist die Party ein Tummelplatz zum sehen und gesehen werden und zum Ausleben seiner ganze persönlichen Lust.

Der große Treffen-Zeltplatz liegt auf dem Gelände der ehemaligen Landwirtschaftsmesse „agra“ am Rande der Stadt. Mit den Obsorgekarten, die zum Zelten berechtigen, bekommt man auch den Pfingstboten, das ausführliche WGT-Programmbuch. Die öffentlichen Nahverkehrsmittel der Stadt können von Freitagmorgen bis Dienstagmittag alle WGT-Gäste kostenlos benutzen.

Das Beste am Wave-Gotik-Treffen aber ist seine einzigartige, magische Atmosphäre, die man überall in Leipzig spüren kann. Gruftis aus aller Herren Länder feiern entspannt und friedlich, erfreuen sich an allen Facetten ihrer Subkultur, genießen ihr Zusammensein und tauchen die Straßen und Plätze einer ganzen Stadt in vielfältiges Schwarz. Tausende Gothics kommen einmal im Jahr nach Hause – zum Wave-Gotik-Treffen.

Die Fakten im Überblick:

  • Termin: 6. – 9.Juni 2014
  • Ort: Leipzig (an rund 40 Veranstaltungsorten über die ganz Stadt verteilt), Zeltplatz und Hauptveranstaltungsort am Stadtrand auf dem agra-Messegelände Markkleeberg
  • Internetseiten:
    www.wave-gotik-treffen.de
    www.facebook.com/WaveGotikTreffen
  • Musikrichtungen: alle Arten von dunkler Musik: Gothic; EBM; Industrial; Ambient; Apocalyptic Folk; Synthpop etc.
  • Eintrittskarten: 4-Tageskarte für alle Veranstaltungen im Rahmen des 23. Wave-Gotik-Treffens Pfingsten 2014 zu 99,- € im Vorverkauf (inkl. VVK-Gebühr). Die Veranstaltungskarte beinhaltet die Fahrtberechtigung für Nahverkehrsmittel (Straßenbahn, Busse, S-Bahn des MDV Zone 110) vom 6.Juni, 08:00 Uhr – 10.Juni, 12:00 Uhr (ohne Sonderlinien).
    Karten sind bestellbar über www.wave-gotik-treffen.de
  • Zelten: mit Obsorgekarte zu 25,- € (inkl. VVK-Gebühr) mit folgendem Leistungspaket:
    – Zeltplatznutzung auf dem Treffenzeltplatz
    – „Pfingstbote“ – das ausführliche Treffen-Programmbuch
    – Ohne Obsorge-Karte sind das Betreten und die Nutzung des Treffenzeltplatzes nicht möglich. Die Obsorge-Karte gilt 
    nur in Verbindung mit einer Treffen-Veranstaltungskarte.
  • Parken: Für das Parken auf dem Treffengelände ist eine Parkvignette zu 15,- € (inkl. VVK-Gebühr) für den gesamten Treffen-Zeitraum erforderlich. Ohne Parkvignette ist das Parken auf dem Treffengelände (agra-Treffenpark) nicht möglich.
  • Erwartete Besucherzahl: ca. 20000
  • Kontakt:
    Telefon: 0341-2120862
    E-Post: info@wave-gotik-treffen.de
  • Photos: www.wave-gotik-treffen.de/photogallery.php
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