Berlin im Oktober – Erotik und Pornographie jenseits vom Mainstream
Bislang galt Hamburg als Hochburg der Erotikbranche in Deutschland ? nun macht Berlin diesen Ruf streitig. Neben der bereits etablierten Venus-Messe und dem German Fetish Ball hat die Spreemetropole drei interessante Events
– jenseits des Mainstreams zu bieten: den PorYes, das Pornfilmfestival und
die erophil:
Am 17. Oktober findet erstmalig die -Preisverleihung vom PorYes statt. Der Preis soll Werke auszeichnen, die sich um eine sexpositive Darstellung der vielfältigen sexuellen weiblichen Lust auszeichnen. Im Anschluß findet eine Party statt.
Weitere Informationen und komplettes Programm: www.poryes.de
Vom 22. bis 25. Oktober findet bereits zum vierten Mal das Pornfilmfestival Berlin (PFF) statt. Das Pornfilmfestival ist seit Jahren eine Instution in Berlin. Geboten wird eine interessante Mischung aus Kurz
? und Spielfilmen aus dem Genre ? häufig Filme jenseits des Mainstreams ?,
die im Kino Moviemento gezeigt werden, sowie einer Reihe von Workshops (u.a. von Matthias Grimme und Petra Joy). In diesem Jahr ist besonders der
Anteil der Fetisch und SM-lastigen Filme hervorzuheben sowie die Retrosperspektive ?Science Fiction und Pornographie?. Dabei achtet das Festival auf ein ausgewogenenes Verhältis von hetero- und homosexueller Pornographie.
Entgegen anderen Festivals des erotischen Genres sticht das PFF auch durch
den hohen Anteil von Filmen aus feministischer Sicht hervor ? fast 40% der
gezeigten Filme stammen aus der Produktion von Frauen.
Weitere Informationen und komplettes Programm: www.pornfilmfestivalberlin.de
Fast zeitgleich in der selben Straße findet vom 23. bis 25.
Oktober erstmalig die erophil, ein Festival für Erotikliteratur, statt. An drei Tagen wird ein umfangreiches Kulturprogramm mit Lesungen, Filmvorführung (?Salò ? Die 120 Tage von Sodom?), einer Gala von Zuckerbrot und Schlimmeres geboten sowie eine zweitägige Fach- und Publikumesse und eine Fachtagung im Studio 70. Auch hier ist der Anteil von BDSM-relevanten Lesungen ? u.a. mit in Deutschland kaum bekannten Autoren wie dem Franzosen Alexandre Gamberra, der im letzten Jahr einen Literaturpreis für seinen sm-lastigen Roman ?L’amour sans merci? (Tabou 2008) erhielt, oder Theo Doll, der seine Studie über ?Die Geschichte der O? (Charon Verlag) vorstellt.
Weitere Informationen und komplettes Programm: www.erophil.de
Alle drei Events tuen sich dadurch hervor, daß sie die Themen wie Erotik, Sexualität und Pornographie jenseits der ausgetretenen Diskurse thematisieren.
Quelle: SWL